Zu Fuß zur Schule
Zwei Elternhaltestellen an der Hölterschule

Mit dem Schild "Hol- und Bringzone Grundschule - Ab hier zu Fuß" sind die Elternhaltestellen gekennzeichnet. | Foto: PR-Foto Köhring
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  • Mit dem Schild "Hol- und Bringzone Grundschule - Ab hier zu Fuß" sind die Elternhaltestellen gekennzeichnet.
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Von RuhrText

Der Aktionsmonat „Zu Fuß zur Schule“ im vergangenen Jahr war keine Eintagsfliege — oder Einmonatsfliege. Die Lehrer der Hölterschule, Grundschule im Rumbachtal, und Eltern sowie Politik und Verwaltung blieben am Thema dran. Nun wurden in angemessener Entfernung zur Schule an der Tilsiter Straße zwei Elternhaltestellen eingerichtet. Von dort aus können und sollen die Kinder selbst zur Schule gehen.

„Die Problematik, dass die Kinder von den Eltern direkt vor der Schule aus dem Auto gelassen werden, trifft auf praktisch alle Mülheimer Schulen zu. Insbesondere die Grundschüler befinden sich aufgrund ihrer Größe in Gefahr, wenn die Geschwindigkeit zu hoch ist, gefährliche Wendemanöver stattfinden, in zweiter Reihe geparkt wird und Autos die Sicht für die Kinder versperren. Diese Situation beunruhigt uns sehr“, sagt Britta Stalleicken. Die Bezirksbürgermeisterin weiter: „Um ein erfolgreiches Konzept zu erarbeiten, müssen alle — Politik, Verwaltung, Schulen, Lehrer, Eltern und Kinder — an einem Strang ziehen. Das funktioniert an der Hölterschule bestens. Deshalb gibt es hier jetzt auch die ersten Maßnahmen. Ich finde es ganz wichtig, die Selbstständigkeit der Kinder durch das Gehen zur Schule zu fördern. Außerdem gibt es dann auch die Möglichkeit für einen regen Austausch. Kinder haben sich morgens doch viel zu erzählen.“

Die Bezirksbürgermeisterin versprach, dass die Stadt das Projekt auch weiterhin begleiten werde. In Planung sind Eintages- und Langzeit-Messgeräte, die nicht nur Zahlen zur Geschwindigkeit, sondern auch zum Verkehrsaufkommen liefern sollen. Sonja Knopke, Leiterin der Straßenverkehrsbehörde im Ordnungsamt, betont, dass es zum jetzigen Zeitpunkt keine Ahndungen geben werde, falls es dabei zu Geschwindigkeitsverstößen kommen sollte. Knopke berichtet zudem, dass bereits 21 Schulen angeschrieben worden sind, um weitere Elternhaltestellen im Stadtgebiet einzurichten.

Förderung der Selbstständigkeit

„Für die Entwicklung der Kinder zur Selbstständigkeit ist es wichtig, dass diese zur Schule laufen und nicht bis zur Tür gefahren werden. Insbesondere bei den Erstklässlern haben wir beobachtet, wie stolz sie darauf sind, nun von der Elternhaltestelle zur Schule gehen zu dürfen“, meinen Katja Wild, Leiterin der Hölterschule, sowie deren Stellvertreter Günter Gallandi. Das finden auch Anke Hötzel und Lisa Riedel vom Schul-Förderverein, der dieses Projekt initiiert hat. Riedel: „Die Erstklässler hatten schon leuchtende Augen und fanden es spannend, als sie in ihren Verkehrswacht-Warnwesten mit der Polizei geübt haben.“

An den Elternhaltestellen soll es jeweils nur einen Kurzaufenthalt geben: Auto stoppen, Kinder verlassen das Auto und wieder weg! Aus Sicherheitsgründen wird empfohlen, dass die Elternteile nicht aussteigen. Die Kinder sollen ihren Tornister möglichst im Auto neben sich stehen haben, um nicht an den Kofferraum gehen zu müssen, was wieder gefährlich werden könnte.

Nun sind alle Beteiligten gespannt, ob und in welchem Umfang die Elternhaltestellen angenommen werden. Eines ist sicher: Durch den Aktionsmonat, das Kooperieren zwischen Lehrern und Eltern sowie durch die Maßnahmen zur Verkehrserziehung und dem Behandeln des Themas im Unterricht ging es vor den Toren der Hölterschule in den vergangenen Wochen und Monaten schon nicht mehr ganz so chaotisch zu.

Autor:

Marcus Lemke aus Mülheim an der Ruhr

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