Rathausmarkt
Zusammenarbeit mit den Fliedner-Werkstätten geplant
Von RuhrText
Ein Entrée zur Stadtmitte ist der Rathausmarkt - seit Längerem bietet dieser keinen schönen Anblick. Der alte, nicht mehr benutzbare Kiosk fällt jedem Betrachter unangenehm auf. 50 000 Euro hat Stadtkämmerer Frank Mendack bereits für einen Abriss im kommenden Jahr bereitgestellt. Doch jetzt kommt durch Oberbürgermeister Marc Buchholz wieder Bewegung in die Sache. Er hat gemeinsam mit dem Kuratorium der Theodor Fliedner Stiftung eine Idee entwickelt.
Nach einem Termin mit Daniel Möller, Leiter der Fliedner-Werkstätten für Menschen mit Behinderungen, im vergangenen Sommer, ging Marc Buchholz ein Satz nicht mehr aus dem Kopf: „Bei uns werden keine Kerzen mehr gedreht!“ Buchholz: „Die Menschen mit Behinderung sollen in unserer Stadt, in diesem Fall in der Stadtmitte, am Arbeitsleben teilnehmen.“ Die Idee für den Rathausmarkt-Platz: eine Kleingastronomie, in der Kaffee, Tee, Brötchen, Kuchen, Erfrischungsgetränke angeboten werden. Der alte Kiosk soll abgerissen, etwas Neues an dessen Stelle aufgebaut werden. Wie das kleine Gebäude aussehen soll, steht noch in den Sternen. Marc Buchholz wünscht sich jedenfalls eine Möglichkeit, dass man dort bei jedem Wetter verweilen könnte. Auch Sitzplätze sind geplant.
Die kleine Gastronomie könnte von den Radfahrern auf dem nebenan gelegenen RS1 als Raststätte genutzt werden. Eine der zahlreichen Ideen ist auch, Auflademöglichkeiten für E-Bikes bereitzustellen. Bei Hochzeiten könnten kleine Sektempfänge, die nach der Trauung auf dem Rathausmarktplatz stattfinden würden, gebucht werden.
Sabine Halfen und Claudia Ott aus dem Vorstand der Theodor Fliedner Stiftung sind begeistert von dieser Idee. „Wir finden das super, die Werkstatt weiter öffnen zu können. Viele Menschen mit Behinderung wünschen sich den Kontakt zu ihren Mitmenschen im Arbeitsleben. Es wird garantiert genügend Interessenten für die Bewirtschaftung der kleinen Gastronomie geben“, sagt Claudia Ott. Sabine Halfen fügt hinzu: „Dieses Projekt ist ein weiterer Teil der Integration. Hinzu kommt, dass es bei uns dadurch interessante, neue Bildungsprozesse geben wird.“
Die Idee ist geboren. Der Oberbürgermeister und die Theodor Fliedner Stiftung sind sich bereits einig. Nun muss die Politik Anfang des kommenden Jahres entscheiden, ob der Weg so weitergeführt werden kann. Danach würde die Stadt Mülheim versuchen, in einem Antrag an das Land NRW für die finanzielle Unterstützung zur Umsetzung des Projektes zu werben. Stadtplaner Felix Blasch erhielte die Aufgabe, die kleine Gastronomie inklusive der Außenflächen zu planen. 2023 könnte es dann bereits zur Umsetzung kommen. Buchholz: „Ich bin mir sicher, dass diese Idee sowohl in der Mülheimer Politik als auch beim Land gut ankommen wird. Zudem wäre die Kleingastronomie eine zusätzliche Bereicherung, wenn möglicherweise der Wochenmarkt auf den Platz zurückkehrt.“
Autor:Marcus Lemke aus Mülheim an der Ruhr |
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