Wochenmarkt kann sich nicht entwickeln
Die Entwicklungschancen des Mülheimer Wochenmarktes gehen gen Null. „So wie der Wochenmarkt heute aussieht, kann er auf Dauer nicht bleiben. Der Markt kann sich nicht weiterentwickeln.“
Das erklärte Felix Henkel vom bundesweit agierenden Verein der Wochenmarkthändler „Gemeinsam Handeln“ am Montagabend in der Wertstadt am Kohlenkamp 35/Ecke Löhberg.
Henkel, selbst Händler des Wuppertaler Marktes, kennt die Situation der Marktbeschicker.
Keine Weiterentwicklung des Marktes möglich
In Mülheim gäbe es zu wenig Händler und Fläche für einen attraktiven Markt.
Noch vor zehn Jahren boten 54 Händler ihre Waren an - übrig geblieben sind 15. Im Gegensatz zu anderen Städten werden die Mülheimer Händler von der Stadt wenig unterstützt und von der Politik kaum gefragt, wenn es um ihre Belange geht. Es gibt keinen städtischen Marktleiter, der zugleich auch Marketingexperte ist.
Wertschätzung der Händler kaum vorhanden
„Die fehlende Wertschätzung der Markthändler ist ein fataler Fehler“, warnt Gabriele Grollmann. Die Diplom- Verwaltungswirtin ist Abteilungsleiterin im Gladbecker Ordnungsamt und engagierte Marktleiterin. „Wochenmärkte bringen Menschen in die Stadt“, sagt sie. Planer und Politiker dürften dies nicht vergessen. „Orientieren sie sich bei der Planung an den Menschen und planen sie mit Marktbeschickern und Einzelhandel“, sagt sie in Richtung der Verantwortlichen.
Die Mülheimer Markthändler hörten das gern: „Mit uns reden Politiker nur zwischen Tür und Angel“, bestätigt einer von ihnen die fehlende Wertschätzung der hiesigen Verantwortlichen. „Der massive Rückzug vieler Händler spreche doch eine deutliche Sprache“, fährt er fort.
Das Marketing könnten die Händler nicht selbst übernehmen, so Fachfrau Grollmann: „Wer 14 bis 16 Stunden bei jedem Wetter unterwegs ist, kann sich darum nicht mehr kümmern.“ Wer die Händler aber an die Hand nähme, könnte deren riesiges Potential nutzen. Eine Möglichkeit, die Märkte zu beleben, seien Themenmärkte. Aber auch gastronomische und musikalische Angebote belebten einen Markt.
"Verbannung ist ein völlig falscher Weg"
„Die Verbannung oder Verlegung der Wochenmärkte zu bestimmten Zeiten, etwa während der Weihnachtszeit oder bei Stadtfesten, ist ein völlig falscher Weg“, betonte die Abteilungsleiterin. Vielmehr sollten die Marktbeschicker einbezogen werden. Überflüssige Vorschriften, wie ein einheitliches Aussehen der Stände oder Planen sei unnötig.
Weitere Infos gibt eshier
Autor:Dirk-R. Heuer aus Hilden |
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