SPD-Ratsfraktion informierte sich über die Innenstadt-Entwicklung – Viele Wünsche scheitern am Geld
„Wer soll das bezahlen?“

Beim Innenstadt-Spaziergang der SPD-Ratsfraktion wurde deutlich, dass die schnelle Umsetzung vieler Planungen und Wünsche oft an den finanziellen Möglichkeiten scheiten.              Foto: PR-Fotografie Köhring/TW
  • Beim Innenstadt-Spaziergang der SPD-Ratsfraktion wurde deutlich, dass die schnelle Umsetzung vieler Planungen und Wünsche oft an den finanziellen Möglichkeiten scheiten. Foto: PR-Fotografie Köhring/TW
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Die Umgestaltung der Leineweberstraße bleibt ein Dauerthema, und wie die weitere Entwicklung der Baufelder 3 und 4 im Ruhrbania-Bereich letztendlich gestaltet werden, steht noch in den (Planungs-)Sternen. Das wurde bei einem „Innenstadt-Spaziergang“ der SPD-Ratsfraktion deutlich.

Mit Felix Blasch, Leiter des städtischen Planungsamtes, hatten Fraktionschef Dieter Spliethoff und Claus Schindler, Geschäftsführer und planungspolitischer Sprecher seiner Fraktion, einen „kundigen Innenstadt-Wanderführer“ mit ins Boot geholt, um auf den neuesten Sachstand zu kommen. Vieles von dem, was Blasch den Sozialdemokraten mitteilte, sind noch Zukunftspläne und Wünsche. Die finanzielle Lage der Stadt wirkt da mitunter wie eine „Realitätsbremse“.

So ist die geplante Umgestalung und Erneuerung des Bereiches am Kohlenkamp zunächst einmal ad acta gelegt, da die dafür vorgesehenen Mittel an anderer Stelle eingesetzt werden müssen. Schindler: „Wir müssen halt Prioritäten setzen.“ Verschoben ist auch die Neu- und Umgestaltung des Kaiserplatzes mit der Verlegung der Ruhrbahn-Haltestelle. „Dafür werden wir neue Fördermittel beantragen, denn aus den Augen verloren haben wir das Projekt nicht“, teilt der Chefplaner der Stadt mit, ohne allerdings konkret sagen zu können, wann mit den Maßnahmen begonnen wird.

Endlich handeln

An oberster Stelle steht zunächst und weiterhin die gestalterische Aufwertung der Leineweberstraße. Nach Architekten- und Planer-Wettbewerbern sowie Bürgerbeteiligungen sei es endlich an der Zeit, dass die Mülheimer Ergebnisse sehen, meinten mehrere Spaziergangsteilnehmer, und zeigten sich fast schon ungehalten und „sauer“. Wenn man immer nur rede und nicht handelt, verliere man an Glaubwürdigkeit. Aber auch hier stecke der „Teufel im Detail“, wie Blasch und Schindler einräumten.

So ist immer noch nicht entschieden, ob das unansehnliche und nach Betreiberangaben kaum benutzte Toilettenhäuschen an der Leineweberstraße erhalten bleibt. „Das ist ein Zankapfel“, so Blasch. Geklärt ist hingegen der Ausbau der Radwege für den „Zwei-Richtungs-Verkehr“, und der Großteil der Bäume bleibe auf Wunsch der Bürger ebenfalls erhalten.

Keinen Baumkahlschlag wird es auch an der Ruhrpromenade geben, deren Neugestaltung ebenfalls auf der Agenda der Stadtplaner steht. „Hier werden wir bald konkret, denn mit Hinblick auf eine mögliche Beteilgung an der Internationalen Gartenausstellung 2027 müssen wir hier einiges tun“, prognostizierte Felix Blasch. Eine IGA 2027 Metropole Ruhr ohne Mülheimer Beteiligung sei ein schwerer Imageschaden für die Stadt.

Investor gesucht

Die Stadtplaner haben „natürlich“ auch die Ruhrbania-Baufelder 3 und 4 im Blick Der Leinpfad bis zur Konrad-Adenauer-Brücke wird ausgebaut, neue Spundwände werden gesetzt und das Umfeld zusätzlich begrünt.. Im Gesamtkomplex sei es aber zunächst einmal wichtig und erforderlich, einen Investor für das Gelände im Bereich Gesundheitshaus und AOK hin zum Tourainer Ring zu finden. Hier spielen Begriffe wie Abstandsflächenerlass und Lärmschutz eine große Rolle. Wichtig für die Zukunft sei zudem, dass dort bezahlbarer Wohnraum entstehe. Ob das Gesundheitshaus umziehe und das Gebäude abgerissen werde, sei noch nicht geklärt. Das hänge auch und gerade davon ab, was ein möglicher Investor plane. Auch die Ansiedliung von Gastronomie und Kleingewerbe werde nicht ausgeschlossen.

Claus Schiundler bewertete am Ziel- und Schlusspunkt MWB-Stadtquartier Schloßstraße trotz einer ganzen Reihe ungeklärter Fragen den Innenstadt-Spaziergang positiv, hebe er doch aufgezeigt, wo man ansetzen müsse, um Mülheim weiterhin oder wieder zu einer lebens- und liebenswerten Stadt zu machen. Jetzt gilt die Devise „Nicht an ihren Worten, an ihren Taten sollt ihr sie erkennen.“

Autor:

Reiner Terhorst aus Duisburg

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