Warnstreik in Mülheim: Nichts geht mehr morgen - Aktualisierung 16.20 Uhr

Schon vor zwei Jahren legte Verdi den öffentlichen Nahverkehr lahm. | Foto: PR-Fotografie Köhring/PK
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  • Schon vor zwei Jahren legte Verdi den öffentlichen Nahverkehr lahm.
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„Man muss damit rechnen, dass einzelne Kindertagesstätten bestreikt werden“, kündigt Geschäftsführerin des ver.di Bezirks Mülheim-Oberhausen Henrike Greven, heute auf Nachfrage der MW an. „Die Eltern sollten vorbereitet sein."

Zahlreiche Bedienstete des öffentlichen Dienstes werden am morgigen Dienstag in den Ausstand treten. "Wir sind breit aufgestellt“, so Greven.

Auch Stadtverwaltung wird bestreikt

Das heiße auch, dass in der Stadtverwaltung die Arbeit niedergelegt werde. Vor allem im Bürgeramt und der KFZ-Stelle, bei der Stadtentwässerung und der Agentur für Arbeit muss mit erheblichen Zeitverzögerungen gerechnet werden. Bei den Seniorendiensten werde teilweise ebenfalls gestreikt.

Busse und Bahnen fahren nicht

Bei der MVG läuft ab Mitternacht nichts mehr: „Der Streik beginnt um 0 Uhr“, kündigt Rainer Sauer an. Der Gewerkschaftssekretär für den Bereich Verkehr ist sich sicher, dass rund 300 verdi-Mitglieder vor dem MVG-Betriebshof streiken. Der Nahverkehr kommt damit völlig zum Erliegen. Da es in den benachbarten Verkehrsunternehmen wie EVAG, DVG und STOAG ebenfalls zu Einschränkungen kommen wird, sind auch die städteübergreifenden Linien betroffen, wie zum Beispiel die Linien U18, Tram 104,112 und 901, oder auch die Buslinien 122, 129, 136, 151, 752 und 753 betroffen. Auch die MVG-KundenCenter sind während der Arbeitskampfmaßnahme geschlossen.

Die zentrale Kundgebung in Mülheim beginnt um 10.15 Uhr auf dem Kurt Schumacher-Platz. Danach führt der Demonstrationszug über die Schloßbrücke zur MVG.

Aktualisierung 11.45 Uhr: Abfalltonnen bleiben stehen

„Auch die Müllabfuhr streikt am Dienstag.“ Das sagt Günther Hellmich, Geschäftsführer der Mülheimer Entsorgungsgesellschaft (MEG), auf Nachfrage der MW. „In den betroffenen Stadtteilen sollten die Tonnen einfach am Straßenrand stehen bleiben. Sie werden dann binnen drei Tagen entleert. Außerdem bleibt auch der Betriebshof an der Pilgerstraße geschlossen.“

„Wir streiken“, bestätigt Vera Anders, Betriebsratsvorsitzende der Mülheimer Seniorendienste. „Alle Bewohner bleiben versorgt“, betont Anders. Insgesamt seien 160 verdi-Mitgliedern bei den Seniorendiensten beschäftigt. „Wir werden morgen früh mit Musik und Frühstück den Tag vor dem Seniorenheim an der Gracht beginnen.“ Anders geht davon aus, dass auch Bewohner mit dabei sein werden. Anschließend würden die, die gehen können, die zentrale Kundgebung besuchen.

Aktualisierung 12.50 Uhr - Verdi gibt Zeitplan bekannt

"Am Dienstag, 18. März, ruft ver.di die Beschäftigten im öffentlichen Dienst zu einem ganztägigen Warnstreik auf", heißt es in einer Pressemitteilung der Gewerkschaft. "In Mülheim sind die Beschäftigten aus folgenden Dienststellen und Betrieben zum Warnstreik aufgerufen: Stadtverwaltung einschließlich Kitas, MVG, MEG, Mülheimer Seniorendienste, SEM und Agentur für Arbeit.

Ab 9.15 Uhr startet bei der MVG ein Demo-Zug zum Kundgebungsplatz. Unterwegs werden die Streikenden der MEG an der Kreuzung Duisburger Straße/Ruhrufer hinzustoßen.

Ab 10.15 Uhr findet dann die Kundgebung mit allen Streikenden auf dem Kurt-Schumacher-Platz statt.

Zirka um 11.15 Uhr wird die Kundgebung beendet sein. Mit einem großen Demo-Zug über die Schloßstraße/Schloßbrücke über die Duisburger Straße werden sich dann die Streikenden zum Betriebshof der MVG bewegen.

Aktualisierung 13.08 Uhr

„Der Streik beginnt um 8 Uhr, wie bereits gesagt mit Frühstück und Musik“, bestätigt Vera Anders, Betriebsratsvorsitzende der Mülheimer Seniorendienste. Um 9 Uhr brechen die Streikenden dann zur zentralen Kundgebung auf. „Eigentlich müssten wir alle streiken, aber wegen der Sorge um unsere Bewohner wird das nicht passieren. „Uns fehlen einfach die Pflegekräfte und es ist nicht absehbar, dass in naher Zukunft der Bedarf gedeckt werden kann“, sagt die Betriebsratsvorsitzende. „Leider bleiben unsere Warnungen bei der Politik ungehört. Viele in der Gesellschaft wissen gar nicht, wie es um die Pflege bestellt ist“, bedauert Anders.

„Die Versorgung der Bewohner bleibt sichergestellt“, bestätigt auch Alexander Keppers,Geschäftsführer der Mülheimer Seniorendienste. Im Rahmen der jährlichen Verhandlungen über die Pflegesätze, würden die Tarifanhöhungen zu einem gewissen Prozentsatz wieder aufgefangen, so der Geschäftsführer.

Aktualisierung 13.48 Uhr - Agentur für Arbeit betroffen

"Wegen des Warnstreiks im öffentlichen Dienst kann es bei der Agentur für Arbeit zu Einschränkungen kommen", teilt die Agentur mit. "Für streikbedingte Wartezeiten, die an diesem Tag auftreten können, bittet die Arbeitsagentur um Verständnis. Kundinnen und Kunden können Leistungs- oder Vermittlungsangelegenheiten auch an einem späteren Tag erledigen. Finanzielle Nachteile entstehen dadurch nicht", heißt es in der Mitteilung weiter.

Aktualisierung 14.05 Uhr - Stadtverwaltung stark eingeschränkt

„Der Streik am Dienstag trifft die Verwaltung flächendeckend“, sagt Volker Wiebels, Pressesprecher der Stadt Mülheim. „Wer nicht unbedingt Kontakt zu den Publikumsämtern haben muss, sollte seinen Besuch bzw. eine telefonische Kontaktaufnahme verschieben“, appelliert Wiebels an die Bürger, „denn nur in wenigen Fällen ist ein Notdienst eingerichtet“.

Folgende Regelungen seien vorbereitet: Für die städtischen Kitas gilt, dass alle Kinder, die betreut werden müssen, auch betreut werden. Dafür werden sogenannte Notgruppen eingerichtet, die aber nicht unbedingt in der angestammten Kita sein müssen. „Alle betroffenen Eltern sind oder werden informiert“, so Wiebels. Eine Übersicht über die geschlossenen Kitas beziehungsweise die Notgruppen werde im Laufe des heutigen Tages auf der Startseite der städtischen Homepage veröffentlicht. „Für minderjährige Schüler entscheiden die Eltern, ob der Schulweg (ohne ÖPNV) zumutbar ist oder nicht.“

Das städtische Friedrich-Wennmann-Bad hat geschlossen. „Die Dienstleistungen des Bürgeramtes sind unterschiedlich eingeschränkt. Das Standesamt zum Beispiel hat normal geöffnet, da dort in der Regel Beamte tätig sind. Anders sieht es für die restlichen Servicestellen aus: Im Rahmen des morgigen Warnstreiks wird das Bürgeramt an der Löhstraße 'für Laufkunden' geschlossen. Dies gilt für alle Dienstleistungen. Terminkunden ab 14.30 Uhr müssen wegen der Personalknappheit mit Beeinträchtigungen rechnen. Termintreue oder eine Bearbeitung des Anliegens können nicht garantiert werden. Termine für die Führerscheinstelle können nicht wahrgenommen werden“, so Wiebels. In dringenden Notfällen sei die Stadtverwaltung über Tel. 4 55 0 zu erreichen.

Aktualisierung 16.20 Uhr - geschlossene Kindertagesstätten:

Nach Angaben der Verwaltung sind folgende Kindertageseinrichtungen am Dienstag, 18. März streikbedingt geschlossen:

Erlenweg
Folkenborntal
Friedhofstraße
Mühlenstraße
Nordstraße 85
Werdener Weg
Boverstraße 13
Blücherstraße 135
Barbarastraße

In den anderen 30 städtischen Kindertageseinrichtungen sind Notgruppen eingerichtet. Alle Eltern, die nicht unbedingt ein Betreuungsangebot benötigen, werden gebeten ihre Kinder nicht in Kindertageseinrichtungen zu bringen. Alle Eltern die einen Betreuungsbedarf in ihrer „Heimatkita“ formuliert haben sind darüber informiert worden in welcher Einrichtung sich „ihre“ Notgruppe befindet. In den geschlossenen Kindertageseinrichtungen gibt es entsprechende Aushänge.

Dieser Beitrag wird heute laufend aktualisiert, sobald es neue Informationen gibt.

Weitere Infos finden Sie hier

Auch die Mülheimer Verkehrgesellschaft informiert auf ihrer Homepage.

Schon vor zwei Jahren legte Verdi den öffentlichen Nahverkehr lahm. | Foto: PR-Fotografie Köhring/PK
Kita, Bürgeramt, Agentur für Arbeit und MVG: Alle werden bestreikt. | Foto: PR- Foto Köhring/KP
Autor:

Dirk-R. Heuer aus Hilden

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