Verkauf des Bürgermeisteramtes noch offen

Das alte Bürgermeiseramt Dümpten, Mellinghoferstr. 275 (PR-Fotografie Köhring/SM) | Foto: PR-Fotografie Köhring / SM
  • Das alte Bürgermeiseramt Dümpten, Mellinghoferstr. 275 (PR-Fotografie Köhring/SM)
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Die BV 2 hat am 13. August mit sieben Ja-Stimmen von SPD und MBI, sechs Nein-Stimmen von CDU, Grüne und FDP und einer Enthaltung den Verkauf des Grundbesitzes Mellinghofer Straße 275 gegen Höchstgebot beschlossen. Allerdings fehlten am 13. August je zwei Mitglieder von SPD und CDU.

Axel Hercher vom Bündnis 90/Die Grünen betont: „Für das alte Dümptener Bürgermeisteramt fordern wir ein verlässliches Zukunftskonzept als Treffpunkt für Bürger und Vereine.“ Für die Grünen ist ein Verkauf ohne Konzept nicht zielführend. Die Ablehnung des Verkaufs war daher Mitte August konsequent.

Auch die CDU Dümpten kritisierte in einem Schreiben Ende August scharf den Verkauf des denkmalgeschützten Gebäudes. „Für den Beschluss mit einer Mehrheit aus SPD und MBI gegen die Stimmen von CDU, Grünen und FDP haben wir überhaupt kein Verständnis,“ so Roland Chrobok (CDU). „Viele Menschen aus dem Stadtteil haben mich in den letzten Tagen angesprochen und empfinden nur noch Entsetzen, Trauer und Wut.“ Das historische Bürgermeisteramt stehe wie kaum ein anderes Gebäude in Dümpten für einen Ort der Kultur und Begegnung. Nun wird auch bei der CDU überlegt, wie der Verkauf unter Umständen noch zu stoppen sei.

Und auch die SPD Dümpten nimmt in einem Schreiben zum Thema die Kritik der Bürger „sehr ernst“. Der Dümptener Bürgerverein hat in einer Stellungnahme deutliche Kritik am Beschluss geübt und befürchtet, dass der Verkauf zum späteren Abriss führen könnte. Der Bürgerverein fordert die Politik auf, die Entscheidung zu überdenken. Daraufhin hat die SPD Dümpten sich noch einmal ausführlich mit dem geplanten Verkauf beschäftigt. Die Haushaltslage lässt aber wenig Spielraum zu und das Gebäude muss saniert werden.

Gabi Hawig, frisch gewählte Ratsfrau für die Dümptener SPD, fordert mit Schreiben vom 18. September: „Dass das Thema noch einmal in den zuständigen politischen Gremien behandelt wird und die offenen Fragen geklärt werden.“ Ein entsprechender Antrag liegt der SPD-Spitze bereits vor, so die Ratsfrau. Folgende Fragen müssen vor einem möglichen Verkauf noch geklärt werden: Es geht um die tatsächlichen Kosten für die Sanierung. Zudem stellt sich die Frage nach einer Kosten-Nutzen-Analyse. Weiter sind Ideen der Verwaltung für eine mögliche öffentliche Nutzung gefragt.

Und dann geht es in einem weiteren Punkt darum, warum die Bürger nicht in die Planung einbezogen wurden. Der Erhalt der Außenfassade müsste im Falle eines Verkaufs vertraglich geregelt werden. Die abschließende Frage lautet: „Ist die BV angesichts der nicht geklärten finanziellen Größe des Sanierungsbedarfs und der Bedeutung eines denkmalgeschützten Gebäudes für die Stadt Mülheim überhaupt das richtige Gremium für eine Entscheidung über die Zukunft des Gebäudes?“ - Damit dürfte die Beschlussfassung vom 13. August noch einmal zu überprüfen sein.

Eine Anfrage bei der Stadtverwaltung zum aktuellen Stand ergibt: „Es steht zurzeit noch keine aktuelle Vermarktung von Seiten des Immobilien-Services an,“ so Volker Wiebels, Pressesprecher der Stadt.

Autor:

Claudia Leyendecker aus Mülheim an der Ruhr

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