Vallourec-Werk in Mülheim gefährdet - Arbeitszeitanpassung geplant

Am Standort von Vallourec wird über Anpassungsmaßnahmen auf Kosten der Beschäftigten verhandelt. | Foto: Vallourec
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p>Die Geschäftsführung der Vallourec Deutschland GmbH plant aktuell, Verhandlungen mit dem Betriebsrat des Standorts Mülheim über eine weitere Anpassungsmaßnahme zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit aufzunehmen. Es handelt sich hierbei vor allem um eine Betriebsvereinbarung zur Verkürzung der Wochenarbeitszeit mit Teillohnausgleich für das Werk Mülheim. Ziel ist es, die Wettbewerbsfähigkeit des Mülheimer Werkes weiter zu steigern und nachhaltig den Standort Deutschland zu erhalten.

Mit der vorübergehenden Anpassungsmaßnahme will das Unternehmen auf die Situation im Markt für nahtlose Stahlrohre besonders im kleinen Abmessungsbereich reagieren. Das Umfeld ist weiterhin durch strukturelle Veränderungen sowie durch konjunkturelle Herausforderungen auf dem Weltmarkt geprägt: Mit den weltweiten Überkapazitäten geht ein hoher Wettbewerbs- und Preisdruck durch Importe aus China und den osteuropäischen Staaten einher.
Durch die Absenkung der Arbeitszeit würde eine Anpassung an die erwartete Auslastung vorgenommen. Der Mülheimer Standort würde somit seine Kosten senken und die Wettbewerbsfähigkeit verbessern.

"Wir nehmen die Sorgen der Belegschaft ernst", Jean-Pierre Michel, Vorsitzender des Aufsichtsrates der Vallourec Deutschland

Im Rahmen einer IG Metall-Veranstaltung brachte die Mülheimer Belegschaft ihre Sorgen über die Zukunft des Standortes Mülheim zum Ausdruck. Norbert Keusen, Vorsitzender der Geschäftsführung der Vallourec Deutschland GmbH, betont: „Wir nehmen die Sorgen der Mitarbeiter um die Zukunft des Mülheimer Werkes sehr ernst. Die Belegschaft in Mülheim hat in den vergangenen Jahren treu zum Unternehmen gestanden und wertvolle Beiträge zur Standortsicherung geleistet. Um in einem hart umkämpften Markt zu bestehen, ist die jetzt angestrebte Anpassungsmaßnahme der vorübergehenden Arbeitszeitverkürzung für das Werk Mülheim jedoch unumgänglich.“ Jean-Pierre Michel, Vorsitzender des Aufsichtsrates der Vallourec Deutschland und Mitglied des Vorstandes der Vallourec SA, ergänzt zudem: „Auch ich nehme die Sorgen der Belegschaft sehr ernst. Die wirtschaftliche Situation ist sehr schwierig. Der Aufsichtsrat unterstützt die Initiativen der deutschen Geschäftsführung. Gerade die Belegschaft in unserem Werk in Mülheim hat die bisher ausgelösten Anpassungsmaßnahmen mit großem Engagement umgesetzt. Das ist gut und beispielhaft.“

Nachgefragt bei Vallourec-Pressesprecherin Leonie Grotenhöfer.
Wie hoch waren in der Vergangenheit die Einschnitte/Zugeständnisse der Belegschaft?

„Die im April von uns verkündeten Maßnahmen im Rahmen erforderlicher struktureller Anpassungen der Vallourec-Gruppe haben weiter Bestand. Dies gilt ebenfalls für die von uns bekanntgegebene Anpassungsnotwendigkeit von rund 600 Stellen für die Vallourec Deutschland GmbH. Alle Personalanpassungen erfolgen hierbei ausschließlich durch sozialverträgliche Maßnahmen. So haben wir beispielsweise bereits zahlreiche Altersteilzeitvereinbarungen getroffen. Gründe für die jetzt angestrebte vorübergehende Absenkung der wöchentlichen Arbeitszeit im Werk Mülheim ist die heutige und mittelfristige geringe Auslastung sowie der weiterhin gestiegene Druck bedingt durch Importe aus China und dem osteuropäischen Raum. Die angestrebte Maßnahme bietet die Möglichkeit, flexibel auf einen Anstieg der Auftragseingänge zu reagieren.“

Wie sicher ist der Standort Mülheim überhaupt noch?
„Wir sind davon überzeugt, dass wir mit dieser Maßnahme den Standort Mülheim an die erwartete Auslastung anpassen und in nennenswertem Umfang Kosten senken. Unser Ziel ist es, die Wettbewerbsfähigkeit des Werkes weiter zu steigern und damit einen Beitrag zur Standortsicherung zu leisten. Betriebsbedingte Kündigungen können wir unter diesen Voraussetzungen weiterhin ausschließen.“

Autor:

Sven Krause aus Mülheim an der Ruhr

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