Ungemütliche Zeiten für Einbrecher
Von RuhrText
Deutschland, Belgien und die Niederlande haben in der „Aachener Erklärung“ am 31. Oktober dieses Jahres vereinbart, in Zukunft gemeinsam und effektiver gegen Einbrecherbanden vorzugehen und die Zusammenarbeit zu verstärken. In Mülheim und Essen kam es dabei am Donnerstag, 1. Dezember, während eines Großeinsatzes der Polizei Essen/Mülheim, zu Verkehrskontrollen und Festnahmen.
„Die Bekämpfung der Eigentumskriminalität ist eines unser Behördenziele. Wir setzen deshalb Beamte aus allen Tätigkeitsbereichen ein, um den Druck auf die mobilen Täter weiterhin hochzuhalten“, sagt der in Mülheim wohnende Essener Polizeipräsident Frank Richter.
Der Großeinsatz für etwa 150 Polizisten in beiden Städten begann am Donnerstag bereits am frühen Morgen. Kriminal- und Bezirksdienstbeamte vollstreckten mit Unterstützung von Kräften der Einsatzhundertschaft 61 Haftbefehle — elf davon in Mülheim. Polizeibeamte bauten gegen 6.30 Uhr zwei Kontrollstellen an der Bottroper Straße in Essen auf. Von mittags bis abends verlagerten sie diese nach Mülheim an die A40-Ausfahrt in Heißen und zur Essener Straße (B1) auf Höhe der ARAL-Tankstelle. Hier erklärte Frank Richter: „Den Leuten, die wir nicht in der Stadt haben wollen, versuchen wir es, so ungemütlich wie möglich zu machen. Bei diesen Aktionen wechseln wir Standort und Taktik. Das ist keine Folklore, dafür sind unsere personellen Ressourcen viel zu wichtig. Es liegen Ergebnisse vor, dass diese Aktionen Wirkung zeigen.“
Ganz besonders schwer hatten es am Donnerstag Kleintransporter, die den Weg über die Essener Straße genommen hatten. Fast alle wurden aus dem fließenden Verkehr heraus gewunken. In vielen Fällen nahmen die Beamten neben der standardmäßigen Kontrolle die Fahrzeuge und deren Inhalt ganz genau unter die Lupe. Gezielt gesucht wurde nach Diebesgut und Einbruchwerkzeugen.
Integrative Verkehrskontrolle
Die Beamten waren aber nicht nur möglichen Einbrechern auf der Spur. Die Einsatzleiterin Claudia Schepanski erklärt: „Es handelt sich hierbei um eine integrative Verkehrskontrolle. Dabei geht es nicht nur darum, Verdächtige in Bezug auf Einbrüche und Diebstahl zu kontrollieren, sondern zugleich ahnden wir Verkehrsdelikte wie das Telefonieren mit dem Handy in der Hand während des Fahrens, das über Rot fahren und auch das Fahren unter Alkoholeinfluss.“ Bereits am Morgen ging den Beamten ein alkoholisierter Fahranfänger im Alter von 19 Jahren ins Netz.
Im Einsatz an der Essener Straße war auch ein Beamter der Steuerfahndung. Dieser wurde bei der Überprüfung der Fahrzeuge mit Firmenaufschrift hinzugezogen. Ungemütliche Zeiten — nicht nur für Einbrecher! „Das uns bei diesen integrativen Verkehrskontrollen noch der eine oder andere zusätzlich ins Netz geht, ist eine angenehme Begleiterscheinung“, sagt Frank Richter.
Die Zielsetzung der groß angelegten Kontrollen und Einsätze, die es auch in Zukunft in Mülheim und Essen an verschiedenen Stellen geben soll, ist die Erhöhung des Drucks auf Straftäter. Richter: „Die Auswertung der Ergebnisse helfen uns bei der Gewinnung von Erkenntnissen hinsichtlich der Reiserouten und Täterstrukturen.“ Und Einsatzleiterin Claudia Schepanski fügt hinzu: „Wir setzen mit diesen Großaktionen gezielte Nadelstiche, die auch in Erinnerung bleiben. Dadurch schrecken wir auch Täter ab, nach Mülheim zu kommen!“
Autor:Marcus Lemke aus Mülheim an der Ruhr |
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