"Stuhlkreis" soll es richten
Wichtige Themen standen am Donnerstag auf der Sitzung des Hauptausschusses auf der Tagesordnung. Woran sich aber die Diskussion in der Politikerrunde entzündete, erscheint eher banal: Am Stuhl.
Die Sitzungsräume und der Ratssaal im sanierten Rathaus sollen neu bestuhlt werden, Farbe und Komfort der alten Sitzmöbel passen nicht in das neue Einrichtungskonzept. Doch Stuhl ist nicht gleich Stuhl. Die vier Modelle, die die Stadtverwaltung in der Sitzung vorstellte, waren nach dem Probesitzen verschiedener Fraktionsmitglieder und einer weiteren Vorgabe in die enge Auswahl gekommen: Sie sollten nicht so teuer sein. Was aber genau teuer ist, da schieden sich die Geister. Die von der Verwaltung vorgeschlagenen Stühle kosten zwischen 500 und 930 Euro - bei einer benötigten Anzahl von rund 200 und Kosten von über 100.000 Euro dem Bürger nicht zu vermitteln, befanden CDU und MBI.
Billigstühle sollten es auf der anderen Seite auch nicht sein - schließlich sollen sie nicht nur im repräsentativen Ratssaal stehen, sondern auch bequemes Sitzen für die Ratsmitglieder sicher stellen - egal welcher Statur. Verstellbar muss also die Rückenlehne sein, aufgrund des begrenzten Platzes nicht so ausladend das Gestell. Zustimmung zeichnete sich bei keiner Fraktion ab, also schlug die SPD vor, einen Arbeitskreis zu bilden, der die Entscheidung über das passende Gestühl treffen soll - auch „Sitzgruppe“ oder „Stuhlkreis“ genannt. Die Diskussion nahm kein Ende, bis Oberbürgermeisterin Dagmar Mühlenfeld zur Denkpause von zehn Minuten aufrief - in der es noch mal ordentlich Bewegung in der Sitzfrage gab. Die Modelle wurden getestet, aber die Entscheidung fiel trotzdem nicht leichter. So gab es nach einer Stunde doch noch Zustimmung - aber nicht zur Vorlage der Verwaltung, sondern zur Arbeitsgruppe. Nun soll es der „Stuhlkreis“ richten.
Derweil will die Oberbürgermeisterin auf Sponsorensuche gehen. Schließlich ist Mülheim Lederstadt und ein heimischer Sponsor des Materials würde den Preis deutlich senken - wie übrigens auch bei den alten Bezügen, die von der Wirtschaft gespendet wurde.
Autor:Regina Tempel aus Mülheim an der Ruhr |
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