Streiklokal statt Klassenzimmer - Angestellte Lehrer fordern mehr Geld

Derzeit werden angestellte und verbeamtete Lehrer unterschiedlich bezahlt. | Foto: Archiv
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Rund 600 Euro netto weniger, so die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), verdient ein angestellter Lehrer im Gegensatz zu seinem verbeamteten Kollegen. Weil gleiche Arbeit mit gleichem Lohn vergütet werden soll, hat die GEW erneut zum Warnstreik aufgerufen. Gefordert werden eine Erhöhung des Tabellenentgelts um einen Sockelbetrag in Höhe von 50 Euro und drei Prozent und eine Entgeltordnung zum Tarifvertrag der Länder. Bisher, bedauert GEW-Pressesprecherin Rita Theelke, stieß die Gewerkschaft jedoch auf Ablehnung. Eine Entscheidung wird voraussichtlich für spätestens Mitte März im Rahmen der dritten Verhandlungsrunde erwartet. „Wenigstens über einen Kompromiss“ würde sich die Sprecherin freuen.
Auch Mülheimer Lehrer waren angesprochen, sich in dem Streiklokal in Essen einzufinden. Gefolgt sind dieser Aufforderung jedoch nur wenige, Theelke geht von 20 bis 30 Mülheimern aus, darunter eine Kollegin der Gemeinschaftsgrundschule Klostermarkt.
Sowohl von der Otto-Pankok-Schule als auch von der Realschule Broich war keiner der insgesamt knapp 15 angestellten Lehrer in dem Streiklokal in Essen. Während man in Broich froh darüber war, dass kein Unterricht ausfallen musste, begründete man die Entscheidung an der Otto-Pankok-Schule damit, dass man nichts davon halte.
An der Willy-Brandt-Schule in Styrum zeigte man Verständnis für die angestellten Kollegen. „Wenn einer oder alle der fünf Angestellten nach Essen gefahren wären, wäre das ok gewesen - auch wenn Unterricht hätte vertreten oder ausfüllen müssen“, bestätigt Ingrid Lürig, stellvertretende Schulleiterin. Schließlich sei es das gute Recht der Kollegen zu streiken; zudem durchaus nachvollziehbar, dass sie sich für mehr Geld einzusetzten. „Es wäre nicht das erste Mal gewesen, dass sie an einem Streik teilgenommen hätten.“
„Gerade für NRW mit der im Westen höchsten Anzahl angestellter Lehrkräfte (rund 36.000) ist es von besonderer Bedeutung, dass die Arbeitgeber endlich ihre Blockadehaltung zum Abschluss eines Tarifvertrags für eine Entgeldordnung für Lehrkräfte aufgeben“, bestärkt Dorothea Schäfer, Vorsitzende der GWE NRW. Lehrer müssten einfach besser bezahlt werden - auch um dem eklatanten Lehrermangel Einhalt zu gebieten.

Autor:

Lisa Peltzer aus Oberhausen

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