Straßenbahn vor der Abschaffung? - Ratshearing am Donnerstag - Aktualisierung!!!

Verdi macht am Donnerstag, 17. Oktober, ab 16 Uhr gegen die Aufgabe der Straßenbahn mobil.
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Die Zukunft der Mülheimer Straßenbahn könnte am kommenden Donnerstag entschieden werden. Dann findet das Ratshearing zum öffentlichen Nahverkehr statt. Während der öffentlichen Veranstaltung im Ratssaal um 17 Uhr legen Experten ihre Argumente - pro wie contra - vor.

Aussen vor bleibt die Gewerkschaft verdi. Sie ruft im Vorfeld der Sitzung zu einer Aktion auf. Ab 16 Uhr informieren die Gewerkschafter vor dem Rathaus über die Situation der Straßenbahn in Mülheim.

Netz erweitern statt schrumpfen

Die Piraten, nicht im Stadtrat vertreten, stellen im Vorfeld der Sitzung ihre Pläne vor. Um die Erhöhung der kalkulatorischen Kosten des Schienennetzes durch Taktverschiebung zu verhindern, schlagen sie eine Veränderung des Schienennetzes vor.
So solle die Linie 901 bis zur Stadtgrenze zurückgebaut und durch die in Mülheim übliche Meterspur ersetzt werden. Die U18 könnte dann bis zur Hochschule weitergeführt werden. Zusätzlich sehen die Piratenpläne die Verlängerung der Linie 102 bis nach Saarn vor. Damit liegen die Piraten in Teilen nahe an der Denkweise der Bezirksregierung.

Zoff im Verbund

Doch der Streit über die Aufgabe der Straba hat weitere Folgen. Nach Ansicht des MBI-Spreches Lothar Reinhard wackelt auch der VIA-Verbund. In dem Verkehrsverbund sind die Verkehrsbetriebe aus Duisburg, Essen und Mülheim zusammengeschlossen. Doch es kriselt. Die vom Mülheimer Kämmerer geforderte Abkehr von der Straßenbahn hatte vor Monaten in den Nachbarstädten für Unmut gesorgt: Man war im Vorfeld nicht informiert worden.

Auch die Überführung der eigenen Verkehrsbetriebe in eine Gesellschaft führt zu Diskussionen. Nach Angaben Reinhards fürchte man einen „Machtverlust“. Die Einsparungen in Millionenhöhe würden dabei übersehen, kritisiert er derartiges Kirchturmdenken. Der MBI-Mann selbst fordert seit langem eine Verkehrsgesellschaft für das gesamte Ruhrgebiet.

Aktualisierung (Mittwoch, 16. Oktober): Ratshearing wird ins Foyer übertragen

Wegen des zu erwartenden Andrangs zum Ratshearing wird die Expertendiskussion auch in das Foyer des Standesamtes (ähnlich wie zuletzt bei den Bundestagswahlen) übertragen. "Wir wollen niemanden ausschließen", betonte Volker Wiebels, Pressesprecher der Stadt Mülheim.

Es diskutieren auf der Pro-Straba-Seite:

Prof. Heiner Monheim
Monheim war von 1972 bis 1985 Referatsleiter bei der Bundesforschungsanstalt für Landeskunde und Raumordnung. Ab 1985 war er bis 1995 im Landesministerium für Stadtentwicklung, Wohnen und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen Referatsleiter für Stadtverkehr, Verkehrsberuhigung und Grundsatzfragen des Verkehrs. Seit 1995 ist er Professor für Angewandte Geographie, Raumentwicklung und Landesplanung an der Universität Trier. Anfang Oktober 2011 beendet er seine Lehrtätigkeit.

Prof. Rainer Meyfahrt
Er ließ sich Anfang 1990 von der Uni beurlauben und wurde Chefplaner des Nahverkehrsunternehmens KVG (Kassel). Meyfahrt war Mitglied des Vorstands der Kasseler Verkehrs-Gesellschaft AG sowie Geschäftsführer der Kasseler Verkehrs- und Bauconsult GmbH (KVC) und der Regionalbahn Kassel GmbH. Er wirkte weiterhin als Honorarprofessor an seinem alten Fachbereich.

Auf der Pro-Bus-Seite:

Maximilian Slawinski
Dipl.-Ing. Dipl.-Wirt.Ing.
Mitglied der Bürgerinitiative „Campusbahn=Größenwahn“ in Aachen

Christoph Köther
Dipl.-Kfm.
Geschäftsführer der Hagener Versorgungs- und Verkehrs-GmbH und Vorstand der Hagener Straßenbahn AG

Moderation:

Ralf Makrutzki
Seit Januar 2005 ist Makrutzki Leiter des WDR-Studio Essen. Zuvor hat er vier Jahre die Fernsehredaktion geleitet.

Einen Kommentar ist hier zu findenhttp://www.lokalkompass.de/muelheim/politik/kommentar-straba-hearing-d354919.html

Autor:

Dirk-R. Heuer aus Hilden

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