Straßen werden immer schlechter

Foto: PR-Foto Köhring/AK

Zunächst die gute Nachricht: Sechs Millionen Euro kann das Tiefbauamt 2013 für die Instandsetzung der Straßen ausgeben, 2014 wird es noch eine Million Euro mehr. Die schlechte Nachricht: Das reicht bei Weitem nicht. Wollte man Mülheims Straßennetz auf einen Schlag überall da sanieren, wo sich Löcher auftun, dann bräuchte das Tiefbauamt 30 Millionen Euro. Die sind in Zeiten leerer Kassen nicht da, also wird der Notstand verwaltet.

Seit 2004 gibt es in regelmäßigen Abständen Straßenzustandserhebungen. Waren es damals 17 Prozent der Straßen, die dringend sanierungsbedürftig waren, so stieg die Zahl 2009 auf 23 Prozent und vergangenes Jahr auf 26 Prozent. „Die Maßnahmen, die wir in diesem Jahr angehen, werden natürlich im Vorfeld mit allen Versorgern abgestimmt“, betont Tiefbauamtsleiter Klaus Dieter Kerlisch. Allerdings könne es trotzdem passieren, dass vier oder fünf Jahre später wegen eines akuten Bedarfs eine Straße wieder aufgemacht werden muss.

Der Sanierungsstau ist auch darauf zurückzuführen, dass viele Mülheimer Straßen inzwischen 50 bis 70 Jahre alt sind. Sie haben damit nicht nur das „Haltbarkeitsdatum“ überschritten. Auch die Anforderungen für den heutigen Verkehr sind wesentlich höher.

Ein weiteres, immer häufiger auftretendes Problem bei älteren Straßen ist die Entwässerung. „Vor 30 Jahren wurden die Senken noch anders gebaut, da wir nicht so häufig Starkregen hatten wie heute“, weiß Andreas Pape, Abteilungsleiter beim Tiefbauamt. So muss auch bei der Sanierung des Kreisverkehres an der Kleiststraße ab Februar die Entwässerung auf den neuesten Stand gebracht werden. Zusätzlich verschärft wird dieses Problem durch die zunehmende Versiegelung der Flächen.

Insgesamt gesehen aber, findet Kerlisch, seien die Straßen in einem bessern Zustand, als es den Bürgern oft erscheint. In den Nachbar-
kommunen sehe es oft schlechter aus. Glück habe man auch bei dem bisherigen Verlauf des Winters gehabt, der keine großen Schäden angerichtet habe.

Rund 1,66 Millionen Euro kostet die Instandsetzung von Gehweg, Radwegen, Fahrbahn und Parkplätze an der Duisburger Straße zwischen Liebigstraße und Königstraße. Los geht es voraussichtlich im September. Ein Mischgebiet wie am Muhrenkamp entsteht an der Althofstraße für rund 770.000 Euro ab dem Frühjahr. 478.000 Euro sind für den Katzenbruch veranschlagt (im vierten Quartal 2013), 375.000 für den Kreisverkehr an der Kleiststraße (ab Februar). In der Löhstraße werden ab dem vierten Quartal für 350.000 Euro Gehweg und Fahrbahn erneuert. Ende März erhält die Schwerinstraße für 65.000 Euro einen Gehweg.

Geduldig müssen noch die Bewohner rund um Holthausen sein. Der Steinknappen, der seit einem Dreivierteljahr gesperrt ist, wird wohl erst Ende des Jahres freigegeben. Erst dann hat medl die Kanalarbeiten beendet und die Stadt die Fahrbahn erneuert.

Weiter geht es dann im zweiten Halbjahr mit der Fahrbahn der Fischenbeck, die ein Provisorium erhält. „Wir hätten die Straße gerne ganz neu gemacht, aber das wäre zu teuer. Die neue Fahrbahn dürfte zehn Jahre halten“, erläutert Klaus Dieter Kerlisch vom Tiefbauamt. Rund zwei Monate wird der erste Bauabschnitt zwischen Essener Straße und Rumbachtal dauern, der zweite Abschnitt folgt 2014.

Weitere Maßnahmen sind geplant an der Mühlenbergheide, Bruchstraße, Kalkstraße, Schildberg, Rosenkamp, Gathestraße, An der Rennbahn und Holzstraße.

Noch aus dem letzten Jahr wurden Mittel für die Fertigstellung des Frohnhauser Weges mitgenommen. In den Osterferien werden in drei Wochen die Fahrbahn zwischen Geitlingstraße und Blücherstraße erneuert und die Einmündung der Klotzdelle ausgebaut. Die Kosten dafür betragen 160.000 Euro.

Autor:

Regina Tempel aus Mülheim an der Ruhr

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