Straba 104 - Anfang vom Ende?

Nichts läuft mehr auf der Linie 104 zwischen Hauptfriedhof und Flugplatz. | Foto: Via Unternehmenskommunikation
  • Nichts läuft mehr auf der Linie 104 zwischen Hauptfriedhof und Flugplatz.
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Die Strecke der Tramlinie 104 fährt seit Montag nur noch bis zum Hauptfriedhof. Wer von dort aus in Richtung Flughafen will, muss in den Bus umsteigen.

„Die Sicherheit auf beiden Schienensträngen zwischen Hauptfriedhof und Flughafen ist nicht mehr gegeben“, sagt MVG-Geschäftsführer Klaus Peter Wandelenus auf einer eilig einberufenen Pressekonferenz am Montagmittag. „Deswegen haben wir die Gleisanlagen vorübergehend stillgelegt. Bereits am Freitag habe die MVG die technische Aufsichtsbehörde in Düsseldorf von dem geplanten Schritt in Kenntnis gesetzt.

„In den vergangenen Monaten konnten wir den Betrieb nur aufrechterhalten, weil wir auf mehreren Abschnitten die Geschwindigkeit extrem gesenkt haben,“ so der Geschäftsführer. Teilweise seien die Bahnen nur noch mit zehn Stundenkilometern gefahren. Eine Inspektion in der vergangenen Woche führte zu dem Ergebnis, dass „die sichere und ordnungsgemäße Betriebsführung nicht mehr möglich ist“, erklärt Wandelenus. Nach Angaben der MVG fahren täglich weniger als 100 Fahrgäste zwischen Hauptfriedhof und Flughafen.
Die Zukunft dieses Streckenabschnittes liege nun in Händen der Politik. „Die Stadt muss entscheiden, ob wir den Streckenabschnitt sanieren sollen.“ Auf Nachfrage beziffert Wandelenus die Sanierungskosten der Gleisanlage auf 2,3 und die der Fahrleitung auf 1,6 Millionen Euro.

Doch dieses Geld hat die Stadt nicht. Und auch die Ratsfraktionen von SPD und CDU haben sich gegen die Sanierung ausgesprochen. „Zu teuer und nicht wirtschaftlich“, argumentieren SPD und CDU. Sie tendieren zu einer großen Buslösung, „ohne bei den Leistungen Einschnitte zu machen.“
Michael Dickhaus, Vorsitzender der Interessengemeinschaft Holthausen, Menden Raadt, war überrascht von der Einführung des Busersatzverkehres zwischen und Hauptfriedhof und Flughafen.

Doch ganz so einfach wie sich SPD- und CDU-Fraktion das mit der Veränderung der Streckenlinien und dem Rückbau vorstellen ist das nicht. Auf Nachfrage der MW erklärte Jennifer Spitzner von der Pressestelle der Bezirksregierung Düsseldorf, dass „der Teilabschnitt der 104 vom Hauptfriedhof bis Flughafen so nicht zurückgebaut werden kann. Er muss so schnell wie möglich instand gesetzt und als Straßenbahn wieder in Betrieb genommen werden.“

Das gelte auch für andere Linienveränderungen bei den Straßenbahnen. Spitzner verwies auf das Personenbeförderungsgesetz des Bundes. „In Paragraph 21 PBefG wird von einer Betriebspflicht gesprochen, die der Unternehmer während seiner Genehmigungszeit einzuhalten hat. Dies ist auch der Grund, warum die Stadt nicht einfach zurückbauen kann.“

Zur Zeit würde die Bezirksregierung als Aufsichtsbehörde einem Rückbau nicht zustimmen. Außerdem stünden auch die gewährten Fördermittel für den Ausbau der Straßenbahn einem Rückbau oder Änderungen im Liniennetz entgegen.

Autor:

Dirk-R. Heuer aus Hilden

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