Stadt präsentiert das neue Online-Knöllchen

Verkehrsüberwacherin Brigitta Klinkenburg und Stadtdirektor Dr. Frank Steinfort präsentieren den Unterschied zwischen dem alten und neuen Gerät. Foto: RuhrText
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Von RuhrText

Jeder ärgert sich, wenn er erwischt worden ist und ein „Knöllchen“ hinter dem Scheibenwischer klemmt. Doch ohne Verkehrsüberwacher wäre das Chaos vorprogrammiert! 2016 wurden in Mülheim im „ruhenden Verkehr“ knapp 40 000 Vergehen geahndet — mit zwei verschiedenen Systemen und Geräten, die zum Teil in die Jahre gekommen sind und zunehmend reparaturanfällig waren. Im Rahmen der Verpflichtung, Kosten zu sparen, und der verstärkten Digitalisierung stellte die Stadt nun ein neues System, das mit Hilfe eines Smartphones funktioniert, vor. Die ersten Geräte sind bereits im Einsatz.

Bei der Präsentation des neuen Systems freute sich der Stadtdirektor, dass die Digitalisierung voranschreitet. Dr. Frank Steinfort meinte: „Im vergangenen Jahr haben wir beschlossen, diesen Prozess zügig weiterzuentwickeln. Es geht darum, das Arbeiten zu beschleunigen und zu vereinfachen, den Kundenservice zu verbessern sowie das mit knapperer Besetzung zu leisten, was zu leisten ist. Das Online-Knöllchen ist ein erster und kleiner Baustein im Gesamtprozess.“

Die mobilen Datenerfassungs-Geräte — kurz Mobidat — waren für das Team der Verkehrsüberwacher nicht nur unhandlich, sondern sie waren auch in die Jahre gekommen und dementsprechend häufig defekt. Die Streifendienst-Mitarbeiter erledigten ihre Arbeit zwar bereits mit Handys, die allerdings offline waren. Manchmal war der Bürger schneller bei der Bußgeldstelle, um seine Schuld zu begleichen oder Widerspruch einzulegen, als die sich noch im Außendienst befindenden Verkehrsüberwacher. Ab sofort wird das Vergehen per Smartphone-App direkt online gespeichert und für die Mitarbeiter der Bußgeldstelle einsehbar sein.

Keine persönlichen Daten einsehbar

Auch die Bürgerinnen und Bürger profitieren bei allem Ärger über das „Knöllchen“ vom neuen System. Über das Einscannen eines QR-Codes auf dem Verwarnungszettel ist es sofort möglich, den Tatvorwurf einzusehen. Schon bald soll es sogar möglich sein, direkt und in wenigen Schritten über eine App die Überweisung in Auftrag zu geben. In einer Pressekonferenz stellte Petra Hasenjäger, Gruppenleiterin des zentralen Außendienstes im Ordnungsamt, klar, dass der Bürger sich nicht sorgen müsse, wenn es um das Thema Datenschutz gehe. Wenn ein Fremder den QR-Code auf dem „Knöllchen“ scannen würde, erhielte er auch keine persönlichen Daten über den Fahrzeugbesitzer, sondern lediglich die Informationen über das Vergehen, was ja auch offensichtlich sei.

Die Stadt Witten hat das neue „Online-Knöllchensystem“ vor zwei Jahren eingeführt und damit sehr gute Erfahrungen gemacht. Eine Mülheimer Delegation hatte sich vor Ort einen Überblick verschafft und die Verkehrsüberwacher nun mit zehn neuen Smartphones für das letztendlich kostensparende und modernere System ausgestattet.

Verkehrsüberwacherin Brigitta Klinkenburg und Stadtdirektor Dr. Frank Steinfort präsentieren den Unterschied zwischen dem alten und neuen Gerät. Foto: RuhrText
Wesentlich einfacher ist die Arbeit für die Verkehrsüberwacher geworden. Foto: RuhrText
Autor:

Marcus Lemke aus Mülheim an der Ruhr

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