Stadt bewirbt sich auch für Sparkassen-Akademie
„Ja, wir werden uns mit zwei städtischen Standorten bewerben“, bestätigt Stadtsprecher Volker Wiebels. Als Standorte nannte er die VHS und das Ruhrbania Baufeld.
„Aber wir unterstützen alle, die dafür sorgen, dass Mülheim den Zuschlag erhält“, betonte der Stadtsprecher. Als Konkurrenz sehe er die Hoffmeister-Planungen nicht.
Für Irritationen hatte am vergangenen Dienstag ein Schreiben von Planungs dezernent Peter Vermeulen gesorgt. Vermeulen hatte als oberster Stadtplaner eine positive Empfehlung für die Kaufhof-Variante abgegeben. „Eine Ansiedlung auf dem Kaufhof-Gelände wäre für alle Seiten ein Volltreffer“, so der Mülheimer Dezernent.
Positive Resonanz erhält der Planungsdezernent von den MBI, der CDU und von den Grünen. Kritik gibt es von der SPD.
Bewerbung minderwertig?
„Es ist unververständlich, dass sich der Dezernent für den einen Standort besonders ausgesprochen hat“, sagt Claus Schindler, planungspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion. Das könne dazu führen, dass die städtischen Bewerbungen als minderwertig betrachtet werden könnten.
„Keine Frage aber sollte sein, dass die Stadt mit voller Kraft die Kaufhof-Bewerbung hätte unterstützen sollen.“ Das erklärt MBI-Fraktionssprecher Lothar Reinhard. Er sieht in den städtischen Bewerbungen unnütze Geldausgaben.
„Auch ein Beigeordneter“, stellt die Grünen-Fraktionsvize Franziska Krumwiede fest, „hat ebenso wie die OB, die dies wiederholt praktizierte, das Recht auf persönliche Meinung. Vermeulen will in der bisher trostlosen Debatte um den Kaufhof den Gordischen Knoten durchtrennen. Das kann nicht zum Schaden der Stadt sein.“
„Ich hätte auch eine Empfehlung für die Kaufhof-Planungen abgegeben“, sagt Wolfgang Michels. „Käme die Akademie, hätten wir ein großes Problem gelöst. Die Innenstadt würde attraktiver werden und viele Arbeitsplätze wären gesichert“, ist sich der CDU-Fraktionsvorsitzende sicher.
"Die Pläne beziehen sich auf die Heinrich-Thöne-VHS und ein Grundstück aus der Ruhrbania-Planung, das sogenannte Baufeld 4 zwischen Gesundheitshaus und Konrad-Adenauer-Brücke", heißt es in einer Mitteilung der Verwaltung.
„Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren. Wir haben eine Arbeitsgemeinschaft unter Beteiligung der lokalen Investoren IMOBA Immobilien und der Mülheimer Wohnungsbaugenossenschaft (MWB) gegründet“, so Oberbürgermeisterin Dagmar Mühlenfeld. „Nimmt man dann noch die Kaufhof-Bewerbung hinzu, sehen wir gute Chancen für Mülheim. Wir haben drei hervorragende Eisen im Feuer“.
Die Standorte:
"Akademie am Fluss"
Grundstück: zirka 5.300 m² bestehend aus dem Baufeld 4 und Teilen des Baufeldes 3 (ehemaliges Arbeitsamt), Bauvolumen: rund 12.241 m² Bruttogeschossfläche
"Akademie am Schloss"
Grundstück: zirka 7.205 m², VHS, Bauvolumen: rund 14.733 m² Bruttogeschossfläche
„Unsere infrastrukturellen Rahmenbedingungen sind ideal. Die direkte Nähe zur Innenstadt, zur Hochschule Ruhr West (HRW) und die günstige Verkehrsanbindung sowie die „grüne Lage am Wasser“ sind wichtige Faktoren. Die Sparkassen-Akademie mit finanzwirtschaftlicher Ausrichtung wäre eine gute Ergänzung zur wissenschaftlichen Bildung, die an der HRW vermittelt wird.“
Die NRW-Sparkassen-Akademie ist ein Bildungs- und Begegnungszentrum, in dem Sparkassen-Beschäftigte aus dem ganzen Bundesland weitergebildet werden und Personal ausgewählt wird; es finden dort viele Seminare, Tagungen und Veranstaltungen statt. 150 bis 200 Sparkassen-Mitarbeiter werden dort täglich geschult, erwartet werden 43.000 Tagesbesucher pro Jahr.
"In diesem Zusammenhang ist es für Oberbürgermeisterin Mühlenfeld sehr erfreulich, dass die Investoren in einem weiteren Schritt bereit sind, in unmittelbarer Nähe einen Hotelneubau zu verwirklichen", heißt es in der Mitteilung weiter.
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Autor:Dirk-R. Heuer aus Hilden |
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