Bürgerentscheid zum Erhalt der VHS in der MüGa
Sport positioniert sich im Mülheimer VHS-Streit
Zwei Wochen vor dem Bürgerentscheid hat sich der Mülheimer Sportbund in der Debatte um die Volkshochschule klar positioniert. Bei einer Sanierung des Gebäudes in der Müga sehen die Verantwortlichen jede Menge andere Bau- und Sanierungsmaßnahmen gefährdet.
"Wir wollen niemanden angreifen und sind auch nicht gegen eine VHS-Sanierung schlechthin", betont Wilfried Cleven, der erste Vorsitzende des Mülheimer Sportbundes (MSB). Als Dachverband von 150 Vereinen mit 40.000 Mitgliedern (davon 18.000 Kinder und Jugendliche) sehe sich der MSB in der Pflicht, zu den Auswirkungen auf die Infrastruktur Stellung zu nehmen.
Der Neubau der VHS würde aus Sicht des Sportbundes den finanziellen Rahmen für bereits geplante und mit Prioritäten vorgesehenen Maßnahmen sprengen. Als erstes Beispiel nennt Cleven den Neubau des Friedrich-Wennmann-Bades. "Der Zeitpunkt ist gekommen, wo man kein Geld mehr reinpumpen sollte, um es notdürftig aufrecht zu erhalten", findet der MSB-Chef. In der Turnhalle an der Prinzess-Luise-Straße stünden Eimer, weil es aus der Decke tropft. Auch die Hallen an der Von-der-Tann-Straße, wo ein ums andere Mal Legionellenbefall auftritt, an der Ludwig-Wolker-Straße, der Lehnerstraße, am Mühlenfeld, am Klostermarkt, der Hochfelder Straße, am Oember, an der Kleist- und Boverstraße seien sanierungsbedürftig. "Das sind unsere größten Klassenräume. Wenn sie nicht erneuert werden, fallen Unterrichtsstunden aus", betont Cleven.
Hier sieht er den größten Unterschied zur VHS, die im Gebäude an der Aktienstraße ein - wenn auch nicht beliebtes - neues Zuhause gefunden hat. "Dort ist ein funktionierender Betrieb sichergestellt, was in den Sportanlagen und Bädern nicht der Fall wäre", gibt der Sportbund-Vorsitzende zu bedenken.
Er hofft immer noch inständig, dass eine Lösung für alle Seiten gefunden werden kann. Frei nach dem Motto: "Das Eine tun, ohne das andere zu lassen." Leider habe die aktuelle Situation nur dazu geführt, dass die Bürgerschaft dividiert worden sei. "Es gibt schon jetzt eine streitbare Konkurrenz zwischen verschiedenen Fachbereichen und das darf einfach nicht sein", appelliert Cleven.
Seine Stellvertreterin Eva Selic wünscht sich dabei aber auch Unterstützung von höherer Stelle. "Es liegt doch alles an der finanziellen Notsituation. Jeder Privatmensch bekommt irgendwann einen Schuldenschnitt. Aber das jetzige Dilemma stürzt die Bewohner in einen Streit um das wenige verbliebene Geld." Sie hofft, dass am 6. Oktober viele Mülheimer zu den Wahlurnen gehen - auch diejenigen, die mit Nein stimmen wollen.
Autor:Marcel Dronia aus Mülheim an der Ruhr | |
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