Sperrung A 52 - Erster neuer Fahrbahnübergang auf der Ruhrtalbrücke eingebaut

Millimeter genau musste das tonnenschwere Element in die vorgefertigte Haltekonstruktion eingepasst werden. Angesichts des warmen Wetters hatte sich das Material ausgedehnt, so dass die Spezialisten auch mal zur Brechstange greifen mussten, bevor alles seinen richtigen Sitz hatte. | Foto: Bangert
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  • Millimeter genau musste das tonnenschwere Element in die vorgefertigte Haltekonstruktion eingepasst werden. Angesichts des warmen Wetters hatte sich das Material ausgedehnt, so dass die Spezialisten auch mal zur Brechstange greifen mussten, bevor alles seinen richtigen Sitz hatte.
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Jörg Bodenmüller ist Bauleiter bei Straßen.NRW und der Mann, der an und auf Brücken alles kann. Klar also, dass er auch die Leitung auf der Ruhrtalbrücke in Mintard beim bisher wohl spektakulärsten Arbeitsschitt inne hatte. 22 Tonnen schwer, 14 Meter breit und 2,50 Meter tief war das silbrig glänzende Schmuckstück, das Bodenmülller und seine Spezialisten Millimeter genau einpassten.

Mit einer natürlichen Erhabenheit schwebte das neue Verbindungsstück am südlichen Ende der Ruhrtalbrücke zur A 52ein. Ein Schwerlastkran, extra aus Duisburg angereist, übernahm dieses schweißtreibende Vergnügen.
Dazu kamen zehn Brückenbau-Spezialisten von Straßen.NRW, ein kleiner Kran für die Gegengewichte beim Ablassen und jede Menge Geduld. So ein Schmuckstück will entsprechend umsorgt und gut behandelt werden. Schließlich soll es, ähnlich wie sein inzwischen in Rente geschickter Vorgänger, gute drei oder vielleicht sogar vier Jahrzente den tausenden Autos tagtäglich den Weg von Essen nach Düsseldorf bereiten.

„Wir haben alles auf eine Temperatur von 25 Grad eingestellt. Da wir es heute aber noch ein wenig wärmer haben, müssen wir etwas nacharbeiten." Jörg Bodenmüller

Liebevoll umsorgt heißt allerdings bei einem Fahrbahnübergang, dass seinem Stahlbett auch mal mit Brecheisen, schwerer Wasserrohrzange und jeder Menge unterdrückter Flüche zu Leibe gerückt wird. Bodenmüller erklärt: „Wir haben alles auf eine Temperatur von 25 Grad eingestellt. Da wir es heute aber noch ein wenig wärmer haben, müssen wir etwas nacharbeiten. In diesem Fall geht Genauigkeit aber deutlich vor Schnelligkeit, denn in Zukunft müssen die Übergänge Schwankungen bis zu eineinhalb Meter in jede Richtung ausgleichen können.“ Nach rund fünf Stunden schweißtreibender, an Perfektion grenzender Arbeit lag der erste, neue Fahrbahnübergang dann endlich da wo er hin sollte und glitzerte vielversprechend in der Sonne. Eben ein echtes Schmuckstück, das weiß, was es wert ist.

Hintergrund:
Die Ruhrtalbrücke wurde 1966 fertiggestellt und ist mit 1.830 Metern Deutschlands längste Straßenbrücke aus Stahl. Sie hat eine Höhe von 65 Metern über dem Ruhrtal und wurde für 20.000 Fahrzeuge pro Tag gebaut. Inzwischen wird sie von rund 80.000 Autos und LKWs täglich befahren. Tendenz steigend. Daher werden nun die Fahrbahnübergänge komplett ausgetauscht. Außerdem wird der Straßenbelag komplett erneuert. Die Kosten betragen für die Brückensanierung 4 Millionen Euro.

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Autor:

Sven Krause aus Mülheim an der Ruhr

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