Sozialticket auf der Kippe

Die Grünen befürchten die mittelfristige Austrocknung des Sozialtickets im Öffentlichen Nahverkehr.
Anlass ist der Entwurf der schwarz-gelben Landesregierung für das Haushaltsjahr 2018. Er weist das Abschmelzen der jährlichen Landesförderung von 40 auf 35 Millionen Euro aus. Noch drastischer ist der Ansatz für 2019, der die Halbierung des noch von Rot-Grün zur Verfügung gestellten Betrages auf 20 Millionen Euro vorsieht.
„Das“, erklärt die Sozialpolitikerin Ingrid Tews, „wäre das Ende des Sozialtickets auch in Mülheim. Der finanziell unter Druck stehenden Stadt und der Ruhrbahn bliebe nur noch, die Fahrpreise empfindlich zu erhöhen. Damit aber würde das von der Zielgruppe bisher sehr gut angenommene Ticket seinen Anspruch verlieren.“
Dass die Landesregierung im Gegenzug ab 2019 mit zehn Millionen Euro ein Azubiticket einführen und fördern will, stößt bei den Grünen durchaus auf Beifall. „Hier handelt es sich“, erklärt Fraktionssprecher Tim Giesbert, „angesichts des bereits vorhandenen NRW-weiten Studententickets um eine Frage von Gerechtigkeit. Nur darf man dabei nicht Azubis gegen sozial Benachteiligte ausspielen.“
Der Mülheimer Rat appellierte noch vor einem Monat einstimmig an die Landesregierung, die Förderung des Sozialtickets dauerhaft zu sichern. Die Grünen hoffen auf Druck aus den Kommunen, um Düsseldorf doch noch zum Einlenken zu bewegen.
Ingrid Tews / Tim Giesbert

Autor:

Claudia Jacobs aus Mülheim an der Ruhr

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