Aktionstag im Forum
Sozialagentur und ihre Partner stellten sich vor

(v.l.)  Jörn Wahnsiedler, Dr. Jennifer Neubauer und Thomas Konietzka berieten im Forum Langzeitarbeitslose. | Foto: PR-Foto_Köhring/SM
  • (v.l.) Jörn Wahnsiedler, Dr. Jennifer Neubauer und Thomas Konietzka berieten im Forum Langzeitarbeitslose.
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"Jobcenter der Sozialagentur? Nein, danke! Wir haben kein Interesse an einer Kooperation mit einer Zeitarbeitsfirma!" Die Reaktion auf seinen ersten Anruf im Centermanagement des Forums City Mülheim zeigte Jörn Wahnsiedler aus dem Leistungsstab des Jobcenters der städtischen Sozialagentur, "dass viele Mülheimer gar nicht wissen, wer wir sind und was wir machen." 

Deshalb nahmen sich jetzt Wahnsiedlers Kollegen aus der zum Sozialamt der Stadt gehörenden Sozialagentur einen ganzen Tag Zeit, um Mülheimern auf der Aktionsfläche des 1994 eröffneten Forums die beschäftigungsfördernde ArbZentrum für Ausbildung und berufliche Qualifikationeit vorzustellen, die sie und ihre Partner und Auftragnehmer wie etwa die Arbeiterwohlfahrt, die Diakonie, das Diakoniewerk, der Styrumer Nachbarschaftsverein, die Berufsbildungswerkstatt BBWE, das Zentrum für Ausbildung und berufliche Qualifikation (ZAQ) und die Kurbel vorzustellen.

Sozialamtsleiter Thomas Konietzka nannte beim Informationstag im Forum Zahlen und Fakten, die dokumentieren, was die 250 Mitarbeiter der Sozialagentur leisten, die in Mülheim 20.000 Menschen betreuen, die auf Arbeitslosengeld II (ALG II) angewiesen sind. Danach arbeiten 80 Mitarbeiter als Fallmanager in der Arbeitsvermittlung und 65 in der Leistungsgewährung. Laut Konietzka sind 15.000 Arbeitslosengeld-II-Empfänger erwerbsfähig. 3000 Leistungsbezieher haben bereits einen Arbeitsplatz, müssen ihre Einkünfte aber mit Sozialleistungen aufstocken.

Der Etat der Sozialagentur liegt aktuell bei 190 Millionen Euro, von denen 156 Millionen Euro aus Bundesmitteln und 34 Millionen Euro aus Mitteln der Stadt Mülheim finanziert werden. 14 der 190 Millionen Euro fließen an die Kooperationspartner und Auftragnehmer der Sozialagentur, die ihr dabei helfen ALG-II-Empfänger in den ersten Arbeitsmarkt zu integrieren. "Im Jahresdurchschnitt können unsere Fallmanager etwa jeden fünften Kunden, den sie beraten, in den Arbeitsmarkt zurückbringen. 80 Prozent dieser erfolgreichen Vermittlungen führen zu einer unbefristeten Beschäftigung auf dem ersten Arbeitsmarkt", sagt Konietzka. 

Arbeitslosengeld II in kommunaler Regie

Aus seiner Sicht hat es sich für die Stadt ausgezahlt, nach der ALG-II-Einführung im Jahr 2005 eine kommunale Sozialagentur aufzubauen, "da wir nicht nur unsere Kunden, sondern auch unsere Stadt und ihre sozial- und wirtschaftspolitischen Akteure am besten kennen." Aktuell haben 108 von 500 deutschen Gemeinden, so wie Mülheim, eine kommunale Sozialagentur, die unabhängig von der Bundesagentur für Arbeit agieren und deshalb auch Berufsförderungsaufträge an freie Bildungsträger vergeben kann. 

Solche Eingliederungshilfen, die Menschen, die länger als ein Jahr arbeitssuchend sind und deshalb aus der Betreuung durch die Bundesagentur für Arbeit herausfallen, gehören zum Beispiel berufsqualifizierende Ausbildungsmaßnahmen, ein Bewerbungstraining obauder Kurse für berufsorientierte Sprachförderung. Dazu gehören zum Beispiel die Praxis-Kurse Schweißen und Sprache oder Garten- und Landschaftsbau und Sprache.

Mehr über die Mülheimer Sozialagentur

Autor:

Thomas Emons aus Mülheim an der Ruhr

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