Sozialagentur Styrum ist sehr gut vernetzt
Styrum ist vorbildlich, wenn es um Vernetzung geht: Die Sozialagentur bietet seit Gründung 2003 die verschiedensten städtischen Angebote vor Ort an der Kaiser-Wilhelm Straße an. Agenturleiterin Birte Rondo-Mattos versucht nach Möglichkeit regelmäßig alle an einen Tisch zu bekommen - sowohl den Seniorendienst, vertreten durch Holger Förster, als auch Susanne Fuchs vom Mülheimer Gesundheitsamt.
Beide Experten bieten regelmäßige Sprechstunden in der Sozialagentur an. Susanne Fuchs: „Am meisten fallen sprachliche Probleme bei Kindern auf.“ Sie setzt auf sinnvolle Präventionsarbeit. Holger Förster gestaltet mit regelmäßigen Angeboten des Netzwerks der Generationen das Geschehen in Styrum mit: „Viele, die kommen, wissen die Ansprache vor Ort sehr zu schätzen.“ Styrumer Anwohner müssen nicht in der Stadtmitte vorstellig werden, wenn es um ihre Belange geht. In der Sozialagentur werden Leistungen unterschiedlicher Art für alle Altersgruppen angeboten. Förster: „In Styrum wohnt von jeher ein ganz bestimmter Schlag Menschen. – Der Stadtteil ist bunt, die Leute bodenständig.“ Die Sprechstunden, die die Sozialagentur neben dem SGB II und der Jugendhilfe anbietet, sind gut besucht, so Birte Rondo-Mattos.
Andrea Moser ist für die Jugendhilfe zuständig: „Durch kurze Wege können hier vor Ort schnelle Entscheidungen getroffen werden. Jeder behält seine Rechtshoheit, aber es wird bessere Schnittstellenarbeit geleistet.“ Beim Stichwort „Integration in Arbeit“ konnten die Angebote zielgruppenspezifischer ausgebaut werden, so Birte Rondo-Mattos. Seit 2017 konnte der Oberhausener Träger „die kurbel“ mit ins Boot geholt werden, die mit VorOrt eine sozialraumorientierte Maßnahme durchführt. Frank Janßen: „Vor Ort und in der Zusammenarbeit können wir flexibel auf verschiedene Bedürfnisse und Angebote reagieren.“ Darüber hinaus gibt es neue Förderprogramme für Langzeitarbeitslose.
Insgesamt erfreulich ist für Gesamt-Mülheim, dass die Arbeitslosenquote von 8 Prozent Anfang 2018 bis zum Jahresende auf 6,9 Prozent zurückgegangen ist. Auch die Zahl der regelhaft leistungsberechtigten Personen im SGB II ist rückläufig, so lautet die Erhebung des Jobcenters. In Styrum leben 3.840 Personen in Bedarfsgemeinschaften und beziehen Leistungen nach SGB II. Ein besonderes Augenmerk der Sozialagentur Styrum liegt in der Beratung von Familien. Brigitte Jahn von der Leistungsgewährung des Jobcenters: „Dazu muss das Gesamtpaket betrachtet werden.“ Manche Familien können das Ziel, unabhängig von Transferleistungen zu leben, erreichen. Sie müssen nur fachgerecht beraten werden. Auch die enge Zusammenarbeit mit dem Betreuungspersonal an der Gustavstraße hat sich bewährt. Dort wurden 40 Wohnungen von Flüchtlingen bezogen.
Andrea Moser: „Die Wohnraumveränderung nimmt auch in der Kinder- und Jugendhilfe zu.“ Viele U25-Jugendliche wollen nicht mehr zuhause wohnen bleiben. Die Wünsche müssen von Fall zu Fall entschieden werden. - Ebenfalls zugenommen haben die Meldungen im Kinderschutz-Bereich. Andrea Moser arbeitet eng mit den KiTas vor Ort zusammen. Insgesamt stellt sich die Vernetzung vor Ort als überaus hilfreich dar. Man kennt die Aufgaben und Angebote der Kooperationspartner und sich untereinander. Auf gemeinsamen Schulungen und Konferenzen finden sich Partner für Projekte und Angebote im Stadtteil, weiß die Leiterin der Sozialagentur Birte Rondo-Mattos zu schätzen.
Autor:Claudia Leyendecker aus Mülheim an der Ruhr |
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