Schicksal besiegelt: Bücherbus wird eingestellt
Schon länger stand das Schicksal des Mülheimer Bücherbusses auf der Kippe, am Donnerstagabend wurde es im Rahmen der Sitzung des Kulturausschusses besiegelt: Die rollende Bibliothek wird verkauft, rund 190.000 Euro jährlich eingespart und die Schließung einer Stadtteilbücherei (vorerst) abgewendet.
Über 100.000 Kilometer hat der Bücherbus mittlerweile auf dem Buckel, fährt dreimal in der Woche das Mülheimer Stadtgebiet ab, damit eben die Mülheimer Bürger mit neuem Lesestoff versorgt werden, die den Weg zum Medienhaus oder den Stadtteilbüchereien nicht finden. Ein Angebot, das sich die Stadt nicht mehr leisten kann - leider, denn der Bücherbus erfreute sich großer Beliebtheit, oft lag die Anzahl der Ausleihen über der der Stadtteilbüchereien. Ganz auf das Lesen verzichten müssen die Mülheimer dennoch nicht. Ein von der MVG gemieteter Personenbus soll künftig Leseratten in einem Zwei-Wochen-Rhythmus ins Medienhaus und zurück fahren, Kindertagesstätten, Grundschulen und Senioreneinrichtungen können ihre Bestellungen in Bücherkisten in der Stadtbibliothek oder dezentral in den Stadtteilbibliotheken abholen.
Ob es jemals wieder einen Bücherbus geben wird ist unklar. „Wenn es uns gelingt, das finanziell zu stemmen, wäre es denkbar, ein ähnliches Angebot wieder auf die Beine zu stellen“, hofft Friedel Lemke (MBI), Vorsitzender des Kulturausschusses. Beruhigend: Sollten die Haushalte der kommenden Jahre wie geplant beschlossen werden, würde der Etat für die lokale Kultur zumindest bis 2014 in Ruhe gelassen werden.
Autor:Lisa Peltzer aus Oberhausen |
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