Was diese Gesellschaft zusammenhält und voranbringt
Reden wir über unsere Demokratie

"No Nazis" - klare Botschaft an einer Schilderbrücke auf der A40 bei Styrum. Foto: PR-Fotografie Köhring/AK
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  • "No Nazis" - klare Botschaft an einer Schilderbrücke auf der A40 bei Styrum. Foto: PR-Fotografie Köhring/AK
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Die aktuelle Nachrichtenlage zeigt es: Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus fordern unsere Demokratie heraus. Bereits im vergangenen Jahr hatte das Centrum für bürgerschaftliches Engagement (CBE) zu einer Demokratiekonferenz eingeladen, die den Ursachen von menschenfeindlichen politischen Einstellungen auf den Grund ging. 

Bei den politisch und pädagogisch aktiven Konferenzteilnehmern wurde damals der Wunsch laut, noch einmal konkreter und tiefer in das Thema einzusteigen. "Wir wollen aufklären und stärken", sagt Elena Karmann, die seit 2017 beim CBE an der Wallstraße 7 die lokale Koordinationsstelle für das vom Bundesfamilienministerium finanzierte Programm "Demokratie leben" leitet. Mülheim ist eine von 300 deutschen Gemeinden, die sich an dem Programm der Bundesregierung beteiligen.

Anlässlich des 70. Geburtstages des Grundgesetzes netzwerkten Karmann und ihre CBE-Kollegen an der lokalen "Partnerschaft für die Demokratie", in dem sie in zehn Mülheimer Nachbarschaften Menschen an einen Tisch und ins Gespräch brachte, um der Frage nachzugehen, was diese Gesellschaft zusammenhält und voranbringt. Darum geht es im Grunde auch bei den Gesprächen mit Max Adelmann und Prof. Dr. Klaus-Peter Hufer, zu dem das CBE am Mittwoch, 30. Oktober, um 18 Uhr ins Medienhaus am Synagogenplatz 1 und am Dienstag, 26. November, um 18 Uhr in die Volkshochschule an der Aktienstraße 45 einlädt. 

Der parteilose Adelmann, der sich seit zehn Jahren im demokratischen Aktionsbündnis "Essen stellt sich quer" bewegt, wird über neue Entwicklungen in der rechtsextremen Szene des Ruhrgebietes sprechen, die sich auch abseits rechtsextremer Parteien wie der NPD oder der Rechten, etwa in Bürgerwehren oder als informelle Gruppen "besorgter Bürger" formieren. Auch wenn Adelmann die Situation im Ruhrgebiet als nicht so kritisch wie in einigen Städten Ostdeutschlands ansieht, erkennt er auch im Ruhrgebiet Tendenzen für eine zunehmende Akzeptanz für rechtsextreme Positionen. Elena Karmann räumt allerdings ein, dass Adelmann mit Blick auf Mülheim keine konkreten Erkenntnisse über eine rechtsextreme Szene habe.

Argumentation gegen Stammtischparolen

Nach Adelmann wird der Politikwissenschaftler Klaus-Peter Hufer von der Universität Duisburg Essen mithilfe von interaktiven Rollenspielen seinen Zuhörern in der VHS konkrete Argumentationshilfen gegen rechtsextreme Stammtischparolen an die Hand geben. Damit möchte er erreichen, dass rechtsextreme Parolen wie: "Alle Ausländer sind kriminell und nehmen uns die Arbeit weg" auch am Stammtisch oder an der Theke nicht unwidersprochen bleiben. Bezugnehmend auf sozialwissenschaftliche Untersuchungen der SPD-nahen Friedrich-Ebert-Stiftung und der Universitäten Bielefeld und Leipzig schätzt Hufer das fundiert rechtsextreme Bevölkerungspotenzial in der Bundesrepublik Deutschland auf sechs bis acht Prozent und den Bevölkerungsanteil, der mit rechtspopulistischen Einstellungen sympathisiert, auf 25 Prozent.

Da der Platz im Medienhaus und in der Volkshochschule begrenzt ist, bittet Elena Karmann vom CBE Interessierte um eine Anmeldung unter  https//www.surveymonkey.de/r/gespraech. Karmann ist auch direkt beim CBE, Wallstraße 7, unter Tel. 0208/97068-18 oder per E-Mail an elena.karmann@cbe-mh.de zu erreichen.

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Autor:

Thomas Emons aus Mülheim an der Ruhr

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