Protest vor Apple Flagship-Store - Greenpeace-Aktivisten fordern US-Konzern auf: Ökostrom statt Kohle für die iCloud

Greenpeace-Aktivisten waren im CentrO

Gegen die dreckige Stromversorgung der iCloud-Rechenzentren von Apple haben Aktivisten von Greenpeace Mülheim-Oberhausen heute im Oberhausener Flagship-Store des Computerherstellers protestiert. Im Centro protestierte Greenpeace dagegen, dass Apple die iCloud-Rechenzentren zu 83 Prozent aus Kohle- und Atomstrom versorgt. Auch vor den Apple-Stores in München, Dresden, Frankfurt und Hamburg demonstrierten Greenpeace-Aktivisten für eine saubere Stromversorgung der iCloud. „Greenpeace zeigt den Apple-Nutzern, wie ihre Klicks den Klimawandel anheizen, denn Apple weigert sich, seine Rechenzentren konsequent mit sauberem Strom zu versorgen“, sagt Rainer Kurtz, Energie-Experte von Greenpeace Mülheim-Oberhausen.

Die Greenpeace-Aktivisten wurden nach rund 20 Minuten gebeten, ihre Aktion innerhalb des CentrO abzubrechen - und kamen dieser Aufforderung auch nach.

An die Kunden vor dem Apple-Store verteilten die Aktivisten der unabhängigen Umweltschutzorganisation grüne Flyer in Form von Äpfeln. Darin forderten sie dazu auf, im Laden das „schmutzige Geheimnis“ von Apple zu entdecken. Die Lösung konnten die Mitmacher in einem Greenpeace-Video sehen, das auf den Computern im Laden im Internet abrufbar war. Das Video zeigt, wie für jedes in die iCloud hochgeladene Foto Kohle verbrannt und CO2 freigesetzt wird. Das so genannte „cloud computing“, das Speichern von Fotos, Videos und Texten im Netz, verursacht einen rasant wachsenden Stromverbrauch: wäre die weltweite Cloud ein Land, hätte dieses den fünfthöchsten Stromverbrauch aller Länder.

Rund um den Globus demonstrierten Greenpeace-Aktivisten heute vor Apple-Filialen. In einer kürzlich veröffentlichten Greenpeace-Studie schneidet Apple besonders schlecht ab. Das Unternehmen setzt für den Strombedarf seiner iCloud zu 55 Prozent auf Kohle und zu 28 Prozent auf Atomkraft. „Statt bei seiner Energieversorgung innovativ zu sein, betreibt Apple seine iCloud rückständig mit Kohle- und Atomstrom“, kritisiert Rainer Kurtz.

Apple wäscht Kohlestrom mit Grünstrom-Zertifikaten sauber

Greenpeace fordert von dem Computerhersteller mehr Transparenz über den Stromverbrauch und den CO2-Ausstoß seiner Rechenzentren. Die Aussage von Apple, dass der Konzern sein neues Rechenzentrum in Oregon (USA) zu 100 Prozent mit grünem Strom betreiben werde, hält Greenpeace für unglaubwürdig. Denn Apple bezieht Kohlestrom vom größten US-Versorger PacifiCorp und deklariert diesen mithilfe von Grünstrom-Zertifikaten als sauber. „Die Grünstrom-Zertifikate sind für den Konzern nur willkommenes Hilfsmittel, die Verbraucher in die Irre zu führen. Apple sollte stattdessen direkt in Erneuerbare Energien investieren“, sagte Rainer Kurtz.

http://gpurl.de/dirtyapple

Autor:

Stefan Bluemer aus Mülheim an der Ruhr

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