Fachtagung
Neue Gewalt gegen Frauen: Was kann man dagegen tun?

Dr. Susanne Kaiser eröffnet am 27. November die Fachtagung: Neue Gewalt gegen Frauen Was tun? in der Katholischen Akademie Die Wolksborg am Falkenweg 6 in Speldorf. | Foto: Jonas Ruhs
  • Dr. Susanne Kaiser eröffnet am 27. November die Fachtagung: Neue Gewalt gegen Frauen Was tun? in der Katholischen Akademie Die Wolksborg am Falkenweg 6 in Speldorf.
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„Frauen und Männer sind gleichberechtigt.“ So steht es im Artikel 3 des Grundgesetzes. Frauen in politischen, wissenschaftlichen, administrativen und wirtschaftlichen Führungspositionen zeigen, dass die gesellschaftliche Gleichberechtigung der Geschlechter zu sichtbaren Fortschritten geführt hat, von denen wir als demografisch mehrheitlich weibliche Gesellschaft profitieren. Dennoch laden die Katholische Akademie Die Wolfsburg, die Gleichstellungsstellen der Stadt Mülheim und der Hochschule Ruhr West sowie der Runde Tisch gegen häusliche Gewalt am kommenden Montag, 27. November ab 9 Uhr zu einer Fachtagung in die Katholische Akademie am Falkenweg 6 ein. Die achtstündige Tagung befasst sich mit den neuen Formen der Gewalt gegen Frauen und sucht nach Problemlösungsstrategien.

„Die neue Gewalt gegen Frauen geht uns alle an. Deshalb richtet sich die Fachtagung nicht nur an Frauen, sondern auch an Männer“, sagt die Journalistin, Autorin und Politikberaterin Dr. Susanne Kaiser. Sie hat das Thema Gewalt gegen Frauen auch als Buchautorin mehrfach thematisiert. Deshalb eröffnet sie am Montag die Fachtagung mit ihrem Impulsreferat. Im Rahmen von Workshops und Plenardiskussionen werden die unterschiedlichen Formen der Gewalt gegen Frauen beleuchtet. Gewalt gegen Frauen kann vom Mord über sexualisierte Gewalt und häuslichen Übergriffen bis zum Stalking und Mobbing reichen.

Susanne Kaiser macht deutlich, dass keineswegs nur arme Frauen, die von ihren Ehemännern wirtschaftlich abhängig seien, von häuslicher Gewalt betroffen seien. Auch in Akademikerpartnerschaften, in denen sich beide Partner liberal geben komme es immer wieder zur Gewalt gegen Frauen. Zu den Frauen, die besonders häufig unter häuslicher Gewalt leiden, zählen, laut Kaiser, Akademikerinnen, die mit Ärzten, Ingenieuren und Managern verheiratet.

Nicht nur arme Frauen sind betroffen

Diesen scheinbar paradoxen Umstand führt sie darauf zurück, dass diese gewalttätigen Männer sehr berufs und erfolgsorientiert seien und angesichts ihres eigenen Leistungsdrucks von ihren Frauen, die selbst berufstätig und erfolgreich seien, erwarteten, ihrer patriarchalen Erwartung gerecht zu werden. Demnach müssten sich auch voll berufstätige Frauen allein um Haushalt und Kinder kümmern, um ihrem Mann den Rücken freizuhalten, was für sie aber mit einer strukturellen Doppelbelastung und einer gravierenden Benachteiligung einhergehe. Die Spannungen zwischen Anspruch und Wirklichkeit einer vermeintlich emanzipierten Gesellschaft liegen auf der Hand. Kaiser verweist auf die Polizeiliche Kriminalstatistik, die seit einigen Jahren einen deutlichen Anstieg der Gewalt gegen Frauen dokumentiere. So kämen zurzeit jährlich rund 130 Frauen in Deutschland durch die Gewalt ihrer Männer ums Leben.
Vor allem das Internet mit seinen frei zugänglichen Gewaltdarstellungen sieht Susanne Kaiser in diesem Zusammenhang als „einen gefährlichen Brandbeschleuniger“. Auf der politischen Ebene erkennt sie in dem zunehmenden Erfolg rechtspopulistischer und männlich dominierter Parteien einen gefährlichen Rückschritt für die Geschlechtergerechtigkeit in unserer Gesellschaft.


Anmeldung noch möglich

Wer an der Fachtagung in der Katholischen Akademie Die Wolfsburg teilnehmen möchte, kann sich per E-Mail an: akademieanmeldung@bistum-essen.de oder auch telefonisch unter der Rufnummer 0208/999 19 981 dafür anmelden. Die Teilnahme an der ganztägigen Fachtagung, inklusive Verpflegung, kostet 49 Euro und ermäßigt 29 Euro Weitere Informationen findet man auf der Internetseite der Katholischen Akademie: www.die-wolfsburg.de

Die katholische Akademie Die Wolfsburg

und:

Über Susanne Kaiser

Autor:

Thomas Emons aus Mülheim an der Ruhr

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