MVG "schlägt" zurück
Klaus-Peter Wandelenus ist es leid, dass die MVG zum permanenten Prügelknaben wird. Immer wieder wird dem MVG-Chef vorgeworfen, es gebe einen teuren „Wasserkopf“ in seiner Verwaltung und der Bus- und Bahnbetrieb in Mülheim sei viel zu teuer.
„Die Mitarbeiterzahlen liegen allen Beteiligten vor: den Politikern, der Verwaltung, der Bezirksregierung und dem derzeitigen Gutachter. Wie man dann behaupten kann, wir hätten einen riesigen Wasserkopf, ist mit schleierhaft.“
Das erklärte Wandelenus während einer Pressekonferenz am Mittwoch. Und er listet auf: „In der MVG gibt es 431,33 Vollzeitstellen. Davon entfallen 212,17 auf den Fahrbetrieb. Damit arbeiten 51,6 Prozent der Beschäftigten als Fahrer von Bussen und Bahnen.“ Liege die Anzahl der Fahrer bei über 50 Prozent, habe ein Verkehrsunternehmen eine „gesunde“ Personalstruktur. „Das hat mir die Bezirksregierung sogar bestätigt“, fährt Wandelenus fort.
86,72 Vollzeitstellen entfallen nach seinen Angaben auf die Verwaltung. „Davon arbeiten nicht einmal alle hier vor Ort, sondern zum Teil im VIA-Verbund.“
132,44 Vollzeitstellen listet der MVG-Chef im Bereich Werkstätten auf. Dahinter verbergen sich Mitarbeiter (41), die die Infrastruktur wie Gleise oder Bushaltestellen instand halten. 33 Mitarbeiter sorgen für Wartung und Reparaturen von Kraftfahrzeugen und 34,65 Vollzeitkräfte reparieren die alten Straßenbahnen. „Wenn ich nicht die besten Werkstattleute hätte, würde keine Straßenbahn mehr fahren“, so Wandelenus.
"Überalterte Straßenbahnen"
Die ebenfalls oft geäußerte Kritik an diesem hohen Personalanteil weist der MVG-Chef zurück: „Wer unsere überalterte Bahnenflotte mit Betrieben vergleicht, die nur über neue Fahrzeuge verfügen, vergleicht Äpfel mit Birnen.“ „Alte Schätzchen sind nun einmal reperaturanfälliger.“ Auch der Vergleich der MVG-Kosten mit reinen Busbetrieben hinke: „Bei Busbetrieben fallen kaum Infrastrukturkosten an.“ Den Grund für die irritierende Zahlen sieht der MVG-Chef im derzeit gültigen Verkehrsgutachten.
Wandelenus verweist auf die bereits geleisteten Einsparungen. „Wir haben 150 Vollzeitkräfte und damit rund 10 Millionen Euro in den vergangenen Jahren eingespart.“
Probleme auch hausgemacht
Die geforderten zwei bis drei Millionen Euro Einsparungen pro Jahr könnten künftig nur im VIA-Verbund gespart werden.
Einige der heutigen Probleme seien hausgemacht: „Die neuen Straßenbahnen sind zu spät bestellt worden“, sagt Wandelenus. Auch der verschleppte Nahverkehrsplan zeige Folgen: „Beantragte und genehmigte Gelder für Umbauten an Haltestellen hat der VRR nicht freigegeben, weil ein Nahverkehrsplan nicht vorliegt.“
Kommentar Kalte Füße
Autor:Dirk-R. Heuer aus Hilden |
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