Politik
MEIN FREUND DER BAUM IST TOT…

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Wieder musste ein uraltes Prachtexemplar, eine  etwa 300 Jahre alte Buche am Pappelweg in Saarn dran glauben. Vor zwei Wochen wurde sie im Auftrag der Stadt gefällt, weil sie nach Auskunft der zuständigen Stelle abgestorben war.

Daran habe ich Zweifel, denn meine Fotos sagen etwas anderes aus: Der verbliebene Stumpf mit einem Umfang von gut drei Metern sieht völlig gesund aus, die Äste aus der Krone, die im Wald liegen geblieben sind, trugen Laub. Der riesige Stamm wurde abtransportiert, so dass man davon ausgehen kann, dass das Holz von guter Qualität war und somit verkauft werden konnte.

In diesem Waldgebiet zwischen Markenstraße und Nachbarsweg wurden in letzter Zeit auffällig viele ökologisch wertvolle Bäume gefällt. Meiner Meinung nach völlig sinnlos, weil unwirtschaftlich und, was viel schlimmer ist, zum Schaden der Natur und damit zum Schaden der Allgemeinheit. 
Am meisten ärgert mich, dass offensichtlich gesunde Bäume gefällt werden und das Holz dann liegen bleibt und verrottet, obwohl schon genug Altholz durch Sturmschäden vorhanden ist.

Die heftigen Stürme wie „Kyrill“ und „Ela“ haben mit ihren großflächigen Zerstörungen in unseren Wäldern dafür gesorgt, dass die Holzpreise in den Keller gegangen sind. Ökonomisch macht der Raubbau in der Natur also gar keinen Sinn und ökologisch sind die Abholzungen für unser Klima ein Desaster.
Das wird gerade jetzt im Hochsommer wieder deutlich: Bei Temperaturen um die 30 Grad Celsius sorgen die Bäume für Abkühlung und frische Luft. Der Temperaturunterschied zwischen heißer, nach Abgas stinkender Innenstadt und sauerstoffreichem, kühlerem Waldgebiet beträgt bis zu 5 Grad.
Wer den Klimawandel wirklich aufhalten will, muss umdenken und die Natur in Ruhe lassen.

Autor:

Ruth Zimmermann aus Mülheim an der Ruhr

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