Reden wir über das Alter
Lina lud Franz Müntefering zum politischen Kaffeeklatsch

Franz Müntefering (links) und Jürgen Thiele an der LINA-Kaffeetafel. | Foto: Thomas Emons
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"Gemeinsam lebt es sich im Alter besser, als wenn man alleine vor seinen Alltagsproblemen steht", sagt Franz Müntefering. Der ehemalige SPD-Vorsitzende und Vizekanzler schaute am 24. März zum politischen Kaffeeklatsch bei Lina vorbei. Lina steht für "Leben in Nachbarschaft alternativ" Im alten Pfarrhaus an der Klosterstraße leben seit 2017 13 Singles und Paare der Generation 60 Plus.

"Allein die aktuelle Ungewissheit über unsere künftige Energieversorgung zeigt, wie gut es war, dass Sie sich für ihr Wohnprojekt mit der Mülheimer Wohnungsbaugenossenschaft einen starken und in Immobilienangelegenheiten erfahrenen Partner gesucht haben", meint der inzwischen 82-jährige Müntefering, der über sechs Jahre bis Ende 2021 Vorsitzender der Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren war.

Kooperation hat sich bewährt

Bei Kaffee und Kuchen räumen die Linas ein, dass sich das Prinzip "Mieten statt Kaufen" für sie als MWB-Mieter bewährt habe. Denn die Genossenschaft, die mit 5000 Wohnungen der zweitgrößte Vermieter der Stadt ist, habe das alte Pfarrhaus der Gemeinde St. Mariä Himmelfahrt barrierearm aus- und umgebaut.

Derzeit, so Lina-Vorstand Jürgen Thiele denke man darüber nach angesichts der veränderten Rahmenbedingungen bei der Energieversorgung auf dem Flachdach des Hausanbaus eine Fotovoltaikanlage zu installieren. Thiele und der LINA-Vorsitzende Günter Möckel wollen über dieses Thema in Kürze mit dem MWB-Vorstand sprechen.

Angetan zeigte sich Müntefering von den Gemeinschaftsaktivitäten der Lina-Hausgenossen, die von der gemeinsamen Gartenarbeit über regelmäßiges Cyber-Coaching bis hin zu den sogenannten "Kulturhäppchen" mit Lesungen und Hausmusik reichen. 

Auch wenn die meisten Lina-Haus-Nachbarn noch fit sind, kam beim Gartengespräch mit dem Nestor der Sozialdemokraten, der vom Mülheimer SPD-Vorsitzenden und Landtagskandidaten Rodion Bakum begleitet wurde, auch das Thema Pflegebedürftigkeit auf den Tisch. Gerade erst musste die Hausgemeinschaft zum ersten Mal den Tod eines Mitbewohners beklagen. Aktuell ist eine Bewohnerin auf die Hilfe eines ambulanten Pflegedienstes angewiesen. Eine weitere hat sich eine Uhr mit Ortungsfunktion angeschafft, um im Falle eines Sturzes möglichst rasch gefunden und aufgerichtet zu werden. Für kranke Mitbewohner mit-zu-kochen oder einzukaufen, gehört bei den Linas ohnehin zum guten Ton.

"Erzählen Sie den Jungen von Ihrem Leben!"

Franz Müntefering ermutigte seine Gastgeber, das Gespräch mit der jungen Generation zu suchen. "Sie müssen den Jungen von ihrem Leben erzählen, auch wenn sie damit vielleicht nicht gleich und überall auf Interesse stoßen!" Er selbst, verriet der sozialdemokratische Nestor, halte sich mit den drei Ls fit: "Lachen, laufen, lernen!"

Angesichts einer Miete von 9,50 Euro bis 11 Euro, die die Bewohner des ehemaligen Pfarrhauses an die Mülheimer Wohnungsbaugenossenschaft zahlen, wies Rodion Bakum auf die sozialpolitische Notwendigkeit hin, wie bei den MWB-Gemeinschaftswohnprojekten am Fünter Hof und Saarner Gartenhöfe einen sozialverträglichen Mix aus öffentlich geförderten und freien Mieten zu praktizieren.

Zum LINA-Wohnprojekt

Franz Müntefering (links) und Jürgen Thiele an der LINA-Kaffeetafel. | Foto: Thomas Emons
Die LINA-Vorstände Günter Möckel (links) und Jürgen Thiele (Mitte) im Gespräch mit Franz Münteferin und dem Mülheimer SPD-Vorsitzenden und Landtagskandidaten Rodion Bakum (2.v.r.) | Foto: Thomas Emons
Autor:

Thomas Emons aus Mülheim an der Ruhr

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