Leerstände in der Innenstadt machen Sorgen
Große Ereignisse, wie das O und das Stadtquartier an der Schloßstraße werfen ihre Schatten voraus. Der Bäcker Hemmerle ist von der mittleren zur unteren Schloßstraße gezogen, wo inzwischen auch ein neues Kunstgeschäft eröffnet hat. Steht die Innenstadt zwischen Forum und Ruhrquartier also vor einer Trendwende?
Der Geschäftsführer der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Mülheim und Business sagt weder Ja noch Nein. Er spricht mit Blick auf die Entwicklung der Innenstadt von einer "großen Gleichzeitigkeit". Langfristig setzt er auf individuellen Einzelhandel und Hauseigentümer, die mit umsatzabhängigen Mieten kreativen Existenzgründern, "die etwas ausprobieren wollen" eine Chance geben. Elegante Showrooms, in denen auf kleiner Fläche Ware präsentiert und Kunden beraten werden, sind für Schnitzmeier ebenso denkbar, wie die Kombination von Wohn- und Arbeitsräumen.
Aktuell verzeichnen Schnitzmeier und seine Citymanagerin Gesa Delia im Erdgeschossbereich der City-Immobilien 436 Ladenlokale, von denen 11,3 Prozent leer stehen. Hinzu kommen 128 "Gewerbeeinheiten" im ersten Obergeschoss, von denen zurzeit 11,9 Prozent leer stehen. Weitere Leerstände hat Mülheim und Business bereits im Blick. So wird die Engel-Apotheke, die auch einen Standort im Ruhrquartier hat, ihr Ladenlokal ebenso aufgeben, wie Radio Giesbert seines an der Ecke Löhberg/Wallstraße. Auch die Santander-Bank will ihr Innenstadt-Geschäft auf ihre Filiale am Rathausmarkt konzentrieren.
Aktuelle Interessenten für einen Zuzug in die Innenstadt kann der Wirtschaftsförderer nicht nennen, obwohl es sie bereits gibt, sie sich aber selbst der Öffentlichkeit vorstellen möchten. Die Hauptproblematik sieht für den innerstädtischen Einzelhandel in Mülheim, wie in dessen Nachbarstädten in der großflächigen Konkurrenz durch Einkaufszentren, den zunehmenden Online-Handel und in dem Problem der älteren Firmeninhaber Nachfolger für ihren Betrieb zu finden.
Und wie sieht es im 1994 eröffneten Forum mit seiner Einzelhandelsfläche von 43.000 Quadratmetern aus? Laut Centermanagement liegt die Leerstandsquote derzeit unter fünf Prozent. Leer stehen zur Zeit ein 120 Quadratmeter großes Landenlokal im Sockelgeschoss und ein 130 Qudraratmeter großes Ladenlokal im ersten Obergeschoss. Während eine Reinigung, ein Modegeschäft und zwei Imbisslokale das Forum in den letzten Monaten verlassen haben, sind ein Sumo-Burger-Grill und ein Pizza- und Pasta-Restaurant dazu gekommen.
(Thomas Emons)
Autor:Thomas Emons aus Mülheim an der Ruhr |
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