Kita-Bau am Strippchens Hof hat begonnen

Foto: PR-Foto Köhring/JA

Am Strippchens Hof/Ecke Siepmanns Hof wird zurzeit gebaut. Hier entsteht ein neuer Kindergarten direkt neben der Grundschule am Krähenbüschken.

Im Sommer 2013 hat der Rat der Stadt beschlossen, das 3900 Quadratmeter große Grundstück neben der Schule zu verkaufen, damit dort eine Kindertagesstätte gebaut wird. Diese Nutzung ist durch den Bebauungsplan festgelegt, ebenso die zweigeschossige Bauweise. Hintergrund ist der gestiegene Bedarf an Kindertagesplätzen, nachdem im August 2013 der Rechtsanspruch auf einen Kindergartenplatz für Kinder ab einem Jahr in Kraft getreten ist.

Den Zuschlag für das Grundstück erhielt die Kinderzentren Kunterbunt gGmbH, ein gemeinnütziger Träger, der bundesweit 59 Kitas betreibt, davon 14 in NRW mit Schwerpunkt im Bonner Raum. In Mülheim baut der Träger, der 1998 in Nürnberg aus einer Elterninitiative entstanden ist, damit seine erste Einrichtung. Die Kinderzentren Kunterbunt sind freier Träger der Jugendhilfe.

Anfang März haben die Bauarbeiten begonnen. „Wir hatten ursprünglich gehofft, dass die Baugenehmigung im Januar erteilt wird und wir im August eröffnen“, erklärt Norman Kuhn, Projektleiter von Kinderzentren Kunterbunt. Die Erteilung der Genehmigung habe sich dann bis Ende Februar verzögert, so dass Kuhn nun davon ausgeht, dass erst im Oktober oder November diesen Jahres eröffnet wird.

Plätze für behinderte Kinder

Geplant ist ein zweigeschossiges Gebäude mit einer Fläche von 1170 Quadratmeter. Im unteren Geschoss sind die Gruppenräume für die jüngeren, oben für die älteren Kinder zu finden. Da die Kindertagesstätte einen inklusiven Schwerpunkt haben wird, gibt es einen zusätzlichen Therapieraum für behinderte Kinder. „Aber auch im Lebensmittelbereich können wir uns auf jede Intoleranz einstellen“, erklärt Kuhn. Mit einem Aufzug ist das Gebäude barrierefrei konzipiert, auch in der Einrichtung sind die Bedürfnisse behinderter Kinder berücksichtigt.

Anwohner fühlen sich nicht gut informiert

Nicht alle Anwohner sind glücklich über den Bau. Wobei nicht die Kita an sich in der Kritik steht, sondern die Lage des Baukörpers und die Informationspolitik der Stadt. „Wir meinen, das hätte umfeldverträglicher geplant werden können, einfach indem die Belange der Anwohner des Wohngebietes ebenfalls berücksichtigt worden wären“, glaubt Anwohnerin Andrea Schentke-Doppler. Denn das Gebäude wird nun dicht vor ihrem Garten hochgezogen. „Da ist doch so viel Platz auf dem Gelände, das hätte auch etwas weiter weg stehen können.“

Viel Platz gibt es tatsächlich, aber, so Norman Kuhn, es gibt auch Gründe, warum das Gebäude am Rand des Geländes erstellt wird. „Zum einen haben wir Rücksicht auf den alten Baumbestand genommen und geschaut, wie kann das Gebäude so platziert werden, dass möglichst wenig Bäume gefällt werden müssen. So sind es auch nur fünf geworden, denn je mehr stehen bleiben, desto schöner ist es auch für Kinder und Anwohner“. Der Hauptgrund aber sei das Kindeswohl. Es gebe Vorschriften, dass externe Besucher eine Kindertagesstätte nicht über die Spielfläche betreten dürfen, das soll eine geschützte Fläche für Kinder bleiben. Deshalb sei es üblich, dass die Baukörper direkt an die Erschließung gebaut werden.

Dass sich einige Anwohner unzureichend informiert fühlen, kann Volker Wiebels, Pressesprecher der Stadt, nicht nachvollziehen. „Wir sind den ganz normalen Weg gegangen durch die öffentlichen Ausschüsse und der abschließenden Auslegung.“

Insgesamt sechs Gruppen mit 110 Kinder werden dann voraussichtlich im Herbst im Kindergarten einziehen. Hier wird nicht das in Mülheim übliche Konzept Early Excellence 1:1 umgesetzt, aber es kommt dem nahe. „Wir arbeiten mit einem halboffenen Konzept. Zu jedem Gruppenraum gibt es einen Nebenraum, der bestimmten Tätigkeiten wie Werken oder Forschen gewidmet ist. Wenn sich die Gruppen gefestigt haben, dann werden in den Räumen jeden Tag andere Angebote von den Erzieherinnen gemacht. Die Kinder können sich dann aussuchen, woran sie teilnehmen wollen. Auch bei Einzelprojekten können die KInder weitestgehend bestimmen, was genau ausprobiert, erforscht oder welche Fragen beantwortet werden sollen“, erklärt Norman Kuhn.

Zahlen und Fakten

>> Die Kindertageseinrichtung KiKu Kinderland bietet Platz für vier Gruppen für je 20 Kinder im Alter von zwei bis sechs Jahren, eine Gruppe mit zehn Kindern von sechs Monaten bis drei Jahren sowie eine Gruppe mit 20-25 Kindern von drei Jahren bis zur Einschulung. Für Kinder mit wesentlichen Behinderungen sind vier Plätze vorgesehen
>> Die Einrichtung ist ganzjährig auch in den Ferien geöffnet bis auf die Woche zwischen Weihnachten und Neujahr. Öffnungszeiten sind Montag bis Freitag von 8 bis 17 Uhr.
>> Anmeldungen sind schon möglich online über die Internetseite www.kinderzentren.de/muelheim-kita-kiku-kinderland.html

Autor:

Regina Tempel aus Mülheim an der Ruhr

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