Streit um eine Namensgebung
(K)eine Brücke für Helmut Kohl

Zum Zeitpunkt dieser Aufnahme lagen noch die Gleise auf der alten Eisenbahnbrücke. Im Mai sollen hier die Fahrräder rollen. Auch ohne Helmut Kohl. Foto: BürgerReporter Ralf Bayerlein
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Die ehemalige Eisenbahn- und künftige Ruhrbrücke über die Ruhr sollte, einer Initiative der BAMH-Fraktion folgend, den Namen von Altkanzler Helmut Kohl erhalten. Die in der betreffenden Bezirksvertretung am letzten Dienstag geplante Abstimmung wurde jedoch gekippt, die Verwaltung hatte den Beschlussvorschlag kurzfristig zurückgezogen.

Zwei Jahre nach dem Tod des ehemaligen Bundeskanzlers ist ein Streit darüber entbrannt, ob und wie Kohl zu ehren sei. Für die einen steht der „Kanzler der Einheit“ und Vorantreiber der europäischen Einheit im Vordergrund. Andere sehen Kohls Rolle in der 1999 aufgedeckten CDU-Spendenaffäre, als er unter anderem seinen Ehrenwort über geltendes Gesetz stellte, sehr kritisch.

Der BAMH-Fraktionsvorsitzende, Jochen Hartmann, fände es "wichtig, dass Helmut Kohl als Architekt der Deutschen Einheit nun auch in Mülheim eine Benennung erfährt.

Gleichzeitig hat der SPD-Fraktionsvorsitzende, Dieter Spliethoff, Reaktionen aus der Bürgerschaft erhalten, die deutlich machen, "dass die angedachte Namensgebung auf erhebliche Vorbehalte stößt. Gleichzeitig gibt es bereits jetzt viele interessante und berücksichtigenswerte Alternativvorschläge." Spliethoff hält es für sinnvoll, seitens der Verwaltung die Kanäle der sozialen Netzwerke zu nutzen, um die Namensideen zu sammeln, zu kuratieren und anschließend an die zuständigen Gremien weiterzuleiten.

Nur die halbe Wahrheit? In diese Richtung zielt offenbar die Äußerung von Hansgeorg Schiemer, Fraktionsgeschäftsführer der CDU. Der sagte laut anderen Medien: "Wir haben deutliche Hinweise aus der SPD bekommen, dass geplant war, eine Negativwahl herbeizuführen. Wir wollten damit nicht bundesweit Schlagzeilen machen.“

Autor:

Marc Keiterling aus Essen

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