Innovationen für die Innenstadt
Mülheim ist eine von acht deutschen Städten und Gemeinden, die bis zum Oktober 2014 „Innovationen für Innenstädte“ entwickelt. Dabei handelt es sich um ein neues Forschungsfeld im Rahmen von ExWoSt (Experimenteller Wohnungs- und Städtebau) des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS).
Hintergrund der Aktion ist die schleichende Abnahme der Attraktivität von Deutschlands Innenstädten.
Leerstände, häufig wechselnde Geschäfte und mangelnder Parkraum sorgen für Unmut bei den Besuchern. Dieses zu ändern ist das Ziel des Forschungsprojektes. In schönstem Beamtendeutsch heißt es, Ideen „für die Nutzung brachgefallener oder leer stehender innerstädtischer städtebaulicher Großstrukturen auf lokaler Ebene beispielhaft umzusetzen“.
Doch davor steht ein hartes Stück Arbeit für alle Interessierten. In Mülheim steht die untere Schloßstraße im Fokus. Rund 230.000 Euro stehen als Forschungsmittel zur Verfügung. „Jeder, der Ideen hat, kann mitmachen“, betont Katrin Witzel vom Stadtplanungsamt. Sie leitet das Projekt. Neben Vertretern der Verwaltung sucht sie Interessierte, die an einem Konzept mitarbeiten möchten. In einem Charrett-Verfahren (ein neues städtebauliches Konzept) sollen binnen einer Woche Vorschläge eingebracht und auf ihre Umsetzung geprüft werden. Ziel sei, die untere Schloßstraße zu öffnen und an die Ruhrpromenade anzubinden. Die gesamte Themenpalette - von Verkehrsanbindung, Parkplätzen, Grün-, Spiel- und Erholungsflächen sowie soziale Themen - können in das Projekt mit einfließen. Dazu gehört auch, potenzielle Nutzungsmöglichkeiten zu finden, verbunden mit neuen Konzepten zur städtebaulichen Neustrukturierung des Standortes. Bis Oktober 2014 sollen konkrete Ergebnisse erzielt und erste Projekte umgesetzt werden. Gleichzeitig arbeitet die Verwaltung an einem vom Bundesprojekt losgelösten, Konzept zur Erhöhung der Attraktivität der erweiterten Innenstadt.
Aus über 130 Bewerbungen wählte das BMVBS acht Modellvorhaben aus. Zusammen mit dem Immobilieneigentümer des Kaufhofs, Mülheim&Business, der Mülheimer Stadtmarketing & Tourismus GmbH und Kultur im Ringlokschuppen hatte das Stadtplanungsamt an der Bewerbung gearbeitet. „Der Erfolg unserer Bewerbung ist ein weiterer wichtiger Schritt, die Mülheimer Innenstadt als lebenswerten Standort zu festigen. Die Teilnahme ermöglicht uns, sich intensiv den aktuellen Herausforderungen zu widmen “, sagt die Beigeordnete Helga Sander.
Wer sich an dem Projekt, das im März startet, beteiligen möchte, kann sich an Katrin Witzel, Tel. 455-6117, wenden.
Autor:Dirk-R. Heuer aus Hilden |
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