Partnerstädte
"In der Krise vereint!"
"Ich bin ein glücklicher Oberbürgermeister, weil ich nach der Corona-Zwangspause jetzt wieder Gäste aus den Partnerstädten Tours und Kouvola begrüßen konnte. Unsere Gespräche zeigen uns, dass wir als Partnerstädte in der Krise vereint sind!" So bilanzierte Oberbürgermeister Marc Buchholz den fünftägigen Besuch aus der französischen und aus der finnischen Partnerstadt, mit denen Mülheim, im Falle von Tours seit 1962 und im Falle von Kouvola seit 1972 verbunden ist.
Ausdrücklich dankte Buchholz dem Förderverein der Mülheimer Städtepartner dafür, im Rahmen des städtepartnerschaftlichen Doppeljubiläums eine bürgerschaftliche Begegnung mit 23 Gästen aus Tours und Kouvola ermöglicht zu haben.
Es ist wichtig, dass wir uns als Städte in Europa miteinander verbinden und unsere Verbindung aufrechterhalten, um gemeinsam nach Lösungen für unsere gemeinsamen Probleme zu suchen," (Elise Pereira-Nunnes, Vize-Bürgermeisterin von Tours)
Den inhaltlichen Mehrwert der Gespräche, sehen Kouvolas Bürgermeisterin, die stellvertretende Tourainer Bürgermeisterin, Elise Pereira-Nunes und ihr Mülheimer Gastgeber Marc Buchholz im Meinungs- Informationsaustausch darüber, was die Kommunen tun können und müssen, um die aus dem Ukraine-Krieg resultierenden sozialen und wirtschaftlichen Probleme zu bewältigen.
In allen Partnerstädten leiden die Menschen unter rapide steigenden Lebensmittel- und Energiepreisen. In allen Partnerstädten haben Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine Zuflucht gefunden, ohne zu wissen, wann und ob sie in ihre Heimat zurückkehren können. In Mülheim sind dies aktuell 1970, in Tours 1000 und in Kouvola 400 unterstützungsbedürftige Menschen. Als Schulträger müssen alle Partnerstädte Schüler und Schülerinnen aus der Ukraine integrieren. Alle Stadtverwaltungen stehen vor der Aufgabe, ihren digitalen Bürgerservice auszubauen und vor Ort wirksame Klimaschutzmaßnahmen zu realisieren.
Marc Buchholz bescheinigte seiner Amtskollegin, dass Kouvola auf diesem Weg besonders weit vorangeschritten ist. Elise Pereira-Nunes und Marita Toikka bescheinigten im Gegenzug, dass der Radruhrschnellweg, unter Einbeziehung der rheinischen Eisenbahntrasse, für die umweltverträgliche Mobilität der Zukunft wegweisend sein.
"Für mich war es sehr interessant, in Mülheim neue Kontakte zu knüpfen und zu sehen, dass Mülheim, ebenso wie Kouvola, die Herausforderungen des demografischen Wandels bewältigen muss." (Marita Toikka, Bürgermeisterin von Kouvola)
Die Spitzen der Partnerstädte vereinbarten, ihren kommunalpolitischen Austausch, auch jenseits persönlicher Begegnungen vor Ort, via Videokonferenzen, fortzusetzen und zu verstetigen. Auch Schulpartnerschaften zwischen den Partnerstädten sollen: "nicht angeordnet, aber verstärkt angeregt" werden. Darüber signalisierte Kouvolas Bürgermeisterin ihr Interesse an einem Kontakt zum Mülheimer Siemens-Standort, von dem sie sich einen Wissenstransfer in Sachen Kraftwerksbau erhofft.
Miteinander in Kontakt bleiben
Im Auftrag der Stadt Mülheim koordiniert Sabine Kuzma deren internationalen Kontakte. Außerdem stellt die Stadt Mülheim pro Jahr 6900 Euro für bürgerschaftliche Kontakte mit den Partnerstädten bereit.
Autor:Thomas Emons aus Mülheim an der Ruhr |
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