Im Styrumer Ruhrbogen soll ein Energiepark entstehen

Stephan Dohe von der Gelsenwasser AG leitet das Projekt Energiepark im Styrumer Ruhrbogen. (Foto Emons)
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Noch ist der Kolkerhofweg Standort einer Bodendeponie. Doch schon im kommenden Jahr sollen dort die Weichen für einen Energiepark mit einer Photovoltaikanlage und einer Windkraftanlage gestellt werden.

Vor allem die Aussicht auf eine 149 Meter hohe Windkraftanlage, die auf einem etwa 60 Meter hoch aufgeschütteten Hügel stehen wird, sorgt bei vielen Anwohnern im Dreistädteeck Mülheim-Duisburg-Oberhausen für Unruhe. Eine Bürgerinitative mit etwa 100 Mitgliedern hat sich bereits gebildet.
"Wir haben nichts gegen Windkraft. Aber wir wollen keine Windkraftanlage an diesem Standort!" Diese Aussage war jetzt bei einer Informationsveranstaltung in der Stadthalle immer wieder zu hören. Projektleiter Stephan Dohe von der Gelsenwasser AG und Verena Busse von der Energieagentur NRW hatten keinen leichten Stand.

Unterschiedliche Einschätzungen

Dohe sieht angesichts eines Abstandes von rund 700 Metern zur nächsten Wohnbebauung und einer zusätzlichen Lärmbelastung von maximal 35 Dezibell keine Beeinträchtigungen für die Anwohner. Doch Anwohner gehen von einem Abstand von nur 400 Metern aus. Außerdem weisen sie auf die zusätzliche Lärmbbeinträchtigung durch den nahen Autobahn- und Eisenbahnverkehr hin. Darüber hinaus kamen aus dem Publikum auch Zweifel an der Wirtschaftlichkeit einer einzelnen Windkraftanlage im Styrumer Ruhrbogen.
Dohe hielt den Kritikern entgegen, dass die Windkraftanlage 2000 Haushalte (6000 Personen) Energie versorgen werde. Der Projektleiter rechnet damit, dass die Windkraftanlage pro Jahr fünf Millionen Kilowatt/Stunden ins Stromnetz einspeisen wird. Hinzu kommen nach seinen Angaben noch einmal 2,4 Millionen Kilowatt/Stunden, die pro Jahr durch die Photovoltaikanlage erschlossen und eingespeist werden. Außerdem werde eine begrenzte Drehung der Windrad-Rotoren die optische Beeinträchtigung durch den Schlagschatten der Windkraftanlage auf etwa 30 Stunden pro Jahr minimieren.
Busse verteidigte die Windkraftanlage als Teil der politisch gewollten Klima- und Energiewende. Das Land, betonte die Mitarbeiterin der Energieagentur, wolle den versorgungsanteil der erneuerbaren Energieträger bis 2020 auf 25 Prozent ausbauen. Bis 2050 wolle man einen Anteil von 80 Prozent erreichen. Zum Vergleich: Aktuell werden rund 30 Prozent der deutschen Energieversorgung durch erneuerbare Energieträger gewährleistet. In NRW steckt die Windkraft mit einem Versorgungsanteil von 4 Prozent und 5,4 Milliarden Kilowatt/Stunden noch in den Kinderschuhen. Weitere Informationen zum Thema Windenergie in Nordrhein-Westfalen finden interessierte Bürger auf der von der Energieagentur NRW eingerichteten Internetseite: www.winddialog.nrw.deThomas Emons

Autor:

Thomas Emons aus Mülheim an der Ruhr

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