IG Metall ruft zum Warnstreik auf: Freitag Kundgebung in Mülheim
Um Bewegung in die kommende Tarifverhandlung zu bringen, ruft die IG Metall Mülheim die Arbeitnehmer zum Warnstreik auf. Die nächste Tarifverhandlung findet am Freitag, 6. Februar, in Mülheim statt. Dass die Verhandlungsrunde in hier stattfindet, ist unter anderem auch der Tatsache geschuldet, dass der örtliche Betriebsratsvorsitzende von Siemens Energy, Pietro Bazzoli, mit zur Verhandlungskommission der IG Metall gehört.
Kundgebung über die Schloßbrücke zu Ruhrbania
Die IG Metall mobilisiert für eine große Kundgebung an Ruhrbania. Im Anschluss verhandeln die Arbeitgebervertreter und die IG Metall in der Stadthalle auf der anderen Ruhrseite. Der IG Metall ist wichtig, dass die Arbeitgeber spüren, wie entschlossen die Belegschaften zu den Forderungen der IG Metall stehen.
Tausende Metaller werden in Mülheim erwartet
Mit Bussen und Fahrgemeinschaften werden mehrere tausend Streikenden aus der M-E-O Region solidarisch am 6. Februar nach Mülheim kommen. Dort ruft die IG Metall um 9.15 Uhr zu einem Demonstrationszug beginnend an der Stadthalle über die Schloßbrücke zu Ruhrbania auf. Von 10 Uhr bis ca. 11.30 findet dort eine große Kundgebung, unter anderem mit dem Bezirksleiter und Verhandlungsführer der IG Metall NRW, Knut Giesler, statt.
IG Metall fordert 5,5 Prozent mehr Lohn
In den Betrieben ist die Erwartungshaltung sehr groß. Die IG Metall fordert 5,5 Prozent Lohnerhöhung. Angeboten wurden von Arbeitgeberseite 2,2 Prozent, trotz hoher Gewinne, wie die IG Metall anführt. Außerdem soll die Altersteilzeit fortgeführt und verbessert werden. Mit den bisherigen Regelungen wurde die Beschäftigungsbrücke zwischen „Älteren“ und „Jüngeren“ gefördert. Gesundheitlich beanspruchte Mitarbeiter konnten flexibel den Weg in die Rente gehen. Nun soll dies auf 2 Prozent der Belegschaft und besonders belastete Mitarbeiter begrenzt werden. Nicht zuletzt fordert die IG Metall die Bildungsteilzeit. Bildung schaffe die Möglichkeit für den Einzelnen, im ersten Arbeitsmarkt zu bleiben und helfe Unternehmen, innovativ zu bleiben, so Gewerkschaftssekretär Dirk Horstmann.
Siemens-Mitarbeiter bangen um Jobs
Vor Ort bangen die Mitarbeiter von Siemens zusätzlich um ihre Arbeit. Siemens will in Mülheim 299 Arbeitsplätze in den Büros und in der Fertigung in den Bereichen Gasturbine, Service, Dampfturbine, Generator und Standortdienste abbauen. Der Bereich Niederdruck-Schaufel ist von der Schließung bedroht. Deshalb fordert der Betriebsratsrat under dem Vorsitz von Pietro Bazzoli eine Kursänderung. Er wünscht sich, dass die Belegschaft an der Diskussion beteiligt wird. Denn hier seien die Fachexperten zu finden, die wüssten, wie Verschwendung vermieden und Innovationen vorangetrieben werden könnten. Zurzeit finden wirtschaftliche Beratungen zwischen den Arbeitgebern und dem Siemens-Gesamtbetriebsrat unter Beteiligung der betroffenen Standort-Betriebsräte statt, wie Bazzoli mitteilt.
Autor:Regina Tempel aus Mülheim an der Ruhr |
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