„Herbstzeit ist Laubzeit“ - Änderungen am Recyclinghof werfen gerade jetzt noch Fragen auf
Der Mülheimer Recyclinghof ist bestens frequentiert, was mitunter zu Einschränkungen geführt hat, die die Mülheimer Entsorgungsbetriebe (MEG) eingehend analysiert und daraus entsprechende Schlussfolgerungen gezogen haben.
Gerade in diesen Tagen nutzen die Bürger unsrer Stadt zusätzlich den Hof, um das anfallende Herbstlaub und Gartenabfälle zu entsorgen. „Auf Grund der beengten Platzverhältnisse sind auf unserem Recyclinghof Veränderungen erforderlich gewesen. Das ist für manche Nutzer Neuland, aber wir weisen durch große Schilder darauf hin, und unsere Mitarbeiter geben natürlich zusätzlich Auskunft“, sagte MEG-Geschäftsführer Jürgen Jeppel.
Seit Anfang September dürfen Pkw nur noch mit einem Einachshänger auf den Hof fahren. Auch darf das Fahrzeug eine Höhe von 2,30 Metern nicht überschreiten. Kleintransporter dürfen nur ohne Anhänger, mit bis zu 3,5 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht, auf den Recyclinghof fahren.
Persönliche Erlebnisse gaben Anlass zu Kritik
Letztendlich sollen die neuen Regeln dazu beitragen, dass sich gerade jetzt in den „Herbst-Hochzeiten“ der Verkehr nicht mehr bis zur Mellinghofer Straße staut. Jeppel: „Wir haben lange diskutiert und halten die neue Regelung für sinnvoll und praktikabel.“ Allerdings stößt sie nicht bei allen Recyclinghof-Nutzern auf Gegenliebe. Etliche Leser der Mülheimer Woche hatten schon im Vorfeld Kritik geäußert.
Sehr persönliche Erfahrungen hatte unser Leser Sebastian Wallner bereits vor etlichen Wochen gemacht, als die Schilder für die bevorstehende Neuregelung angebracht worden waren. Nach der Gartenarbeit wollte er mal wieder einiges zum Recyclinghof bringen, Sträucher, Holz, Wurzelteile und anderes. Wie immer hatte er seinen kleinen Van genommen und einen 750 Kilo-Anhänger angehängt, in dem er immer die größeren Gartenabfälle sammelt, die nicht in die Tonne passen.
Da ist wohl etwas dumm gelaufen
Wallner: „Da ich nicht gegen Vorschriften verstoßen wollte, habe ich mich zu Fuß auf den Weg gemacht, um vor Ort nochmal nachzufragen, wie ich mich nun verhalten müsse.“ Die Antwort war eindeutig. Ihm wurde mitgeteilt, dass er beim Gesamtgewicht die Ladung hinzu addieren müsse. Und da kam es in seinem Fall halt zu einer Überschreitung. Also machte Wallner den Anhänger zuhause wieder leer, verfrachtete, so gut es ging, vieles in sein Auto, verkratzte den Himmel des Fahrzeugs und „saute die Sitze mit Erde ein“. Auch musste er mehrfach fahren.
Besonders sauer aufgestoßen ist ihm, dass bei einer seiner Fahrten ein Transporter durchgelassen wurde, der offensichtlich weit mehr Gesamtgewicht hatte. „Da ist wohl etwas dumm gelaufen“, hieß es von der MEG auf unsere Anfrage. Jedenfalls hat Jeppel zugesagt, dass man die Anregungen und Beschwerden unseres Lesers noch einmal sorgfältig überprüfen werde, um gegebenenfalls doch noch zu anderen Maßnahmen zu gelangen.
MEG will der Sache noch einmal nachgehen
„In jedem Fall“, so Jeppel, „müsse Sicherheit auf dem Recyclinghof Vorrang haben. Unserem Leser ist selbst klar, dass Sicherheit vorgehe: „Aber warum 3,5 Tonnen? Warum nicht 3,7 oder 4,0? Was hat die Last mit Platzverhältnissen zu tun was soll denn damit sicherer gemacht werden?“ Das sei ihm alles doch sehr „willkürlich“. Er dürfte auf die Überprüfung und Beantwortung der MEG gespannt sein.
Autor:Reiner Terhorst aus Duisburg |
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