5000 Tablets für Schüler und Lehrer
Gute Voraussetzungen für das Homeschooling
Von RuhrText
Die Erleichterung ist Marc Buchholz selbst unter dem Mund-Nasen-Schutz anzusehen. Der Oberbürgermeister verkündete in der Realschule Stadtmitte — stellvertretend auch für die anderen 45 Mülheimer Schulen — die Ankunft von 4963 Tablets für Schülerinnen und Schüler, die keine technischen Möglichkeiten für das Homeschooling besitzen, sowie für Lehrkräfte.
„Kritiker würden sagen: zu spät. Ich bin aber froh, dass wir nun Vollzug vermelden können. Wir haben in Mülheim nun alle Endgeräte vor Ort, während diese woanders im Land noch ganz oder zum Teil fehlen. Wir haben hingegen das gesamte Volumen abgearbeitet!“, sagte Marc Buchholz im Pressegespräch in der Aula der Realschule Stadtmitte — in seinen Händen ein Tablet der Firma Samsung, die nach einer produktneutralen Ausschreibung (nach einem Ratsbeschluss vom 17. Dezember 2020) über die Deutsche Telekom den Zuschlag erhalten hat. Konfiguration, Geräte-Management und Rechteverwaltung, Sicherheit und Updates sowie die Wartung der Geräte sind inbegriffen. Weitere 387 Tablets befinden sich ein paar Meter weiter in Kartons verstaut auf der Bühne. Nun gilt es, die Leihgeräte an die bedürftigen Schülerinnen und Schüler sowie die Lehrkräfte zu verteilen.
Die Schulleiterin der Realschule Stadtmitte ist ebenfalls bester Laune. „Ich bin froh und dankbar, dass die Geräte nun da sind, denn der Bedarf ist auf jeden Fall vorhanden. Mittelfristig werden die Kinder von der Ausstattung generell profitieren. Ich bin auf die Veränderungen und Entwicklungen durch den Einsatz der Tablets schon total gespannt. Es ist sehr vorteilhaft“, sagt Sabine Dilbat.
Die Tablets können selbstständig in Betrieb genommen werden. Beim ersten Einschalten läuft eine automatische Installationsroutine ab. Die Hersteller haben sich dazu bereit erklärt, Hardware-Schulungen für Lehrkräfte anzubieten. Bei Problemen haben die Ansprechpartner in den Schulen die Möglichkeit, die Deutsche Telekom, die mit der Administration der Tablets beauftragt ist, via Schul-Hotline zu erreichen.
Die Zahlen: Für die digitale Sofortausstattung der Schüler stehen der Stadt 1,4 Millionen Euro Fördermittel zur Verfügung. Der Eigenanteil beträgt 156 237 Euro. Zudem liegen 867 000 Euro Fördermittel für die digitale Ausstattung von Lehrkräften an Schulen (kein zusätzlicher städtischer Anteil) bereit.
Appell an die Bundespolitik
Noch ist aber nicht alles Gold, was glänzt. Das weiß auch Marc Buchholz, der darauf hinweist, dass einige Schüler zu Hause kein WLAN besitzen und dies auch für fast alle Schulen in Mülheim gilt. Buchholz: „Mein Appell an die Bundespolitik ist, dafür Sorge zu tragen, dass bedürftige Schüler eine SIM-Karte mit entsprechendem Guthaben erhalten.“
Das WLAN-Problem in den Mülheimer Schulen soll in zwei Jahren nach dem Glasfasernetzausbau der Medl behoben sein. Bis zur Anbindung der Schulgebäude — so Matthias Lincke, Leiter des städtischen Amtes für Geodatenmanagement, Vermessung, Kataster und Wohnbauförderung — soll eine Brückentechnologie mittels Mobilfunkroutern helfen. Die Router sind nicht fest installiert, sondern können dann in den Schulen je nach Bedarf, in der Aula, in Klassenräumen oder auch in der Sporthalle genutzt werden. Matthias Lincke: „Die durch die Stadt finanzierten Router können bei mir bestellt werden. Später — wenn es WLAN flächendeckend gibt — lassen diese sich auch noch in anderen Bereichen einsetzen.“
Autor:Marcus Lemke aus Mülheim an der Ruhr |
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