Greenpeace sprach mit Staatssekretär - Fahrradfrühling in Mülheim

Windkraft statt Atomenergie: Deutschland ist erneuerbar!
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Aktivisten von Greenpeace Mülheim-Oberhausen beteiligten sich am Fahrradfrühling auf der Mülheimer Schleuseninsel am Wasserbahnhof.
Mit einem Glückrad wurden vor allem Kinder spielerisch über Fragen der Mobilität informiert. Für einige Wegstrecken in Mülheim hatte Greenpeace Vergleichsdaten ermittelt, wie lange es dauert, um diese zu Fuß, per ÖPNV, per Fahrrad oder per Auto zurück zu legen. Auch wie viel fossile Energie dabei verbraucht wird und welche Kosten anfallen, wurde erfasst. Für etliche Besucher war es überraschend, wie schlecht dabei im Vergleich zu anderen Verkehrsmitteln das Auto abschneidet und wie sinnvoll es zum Beispiel ist, kurze und mittlere Strecken mit dem Fahrrad zu fahren.
Bezugnehmend auf eine parallel laufende Aktion eines großen Stromkonzerns, der die Vorzüge von E-Bikes in den Vordergrund stellte, wies Greenpeace darauf hin, dass es zwar ein guter Ansatz ist, Fahrzeuge mit Strom statt Benzin zu betreiben. Um der Klimakatastrophe entgegen zu wirken, hilft das aber auch nur dann, wenn der Strom ökologisch erzeugt wird und weder aus Atomkraft, noch aus fossilen Brennstoffen kommt. Beispielsweise die RWE produzieren Strom aber vor allem entweder aus gefährlicher Atomkraft oder aus klimaschädlichster Kohlekraft. Auf der eigenen Homepage weist die RWE zum heutigen Tag den Anteil aus Erneuerbaren Energien in seinem Strommix mit gerade einmal 6 Prozent aus! Modern und zukunftsorientiert ist das nicht, zumal auch bei den Investitionen die RWE aktuell plant, bei Sachinvestitionen von 18 Milliarden bis 2013 lediglich 1,2 Milliarden Euro pro Jahr in Erneuerbare Energien zu stecken.

Vor diesem Hintergrund nutzten Greenpeace-Aktivisten auch die Chance, mit Horst Becker, dem Parlamentarischen Staatssekretär im Landesministerium für Wirtschaft, Energie, Bauen, Wohnen und Verkehr bei dessen Besuch am Greenpeace-Infostand ins Gespräch zu kommen. Greenpeace erläuterte dem Politiker von B´90/Die Grünen, dass in der Studie „Der Plan“ detailliert aufgezeigt wird, wie ein Ausstieg aus der Atomkraft bis 2015 und aus der Kohlekraft bis 2040 möglich wird, ohne dass Strompreise massiv steigen würden, Versorgungsengpässe eintreten oder wirtschaftliche Probleme auftreten. Mit einem Ausstiegsszenario, wie es der nun vorliegende Entwurf der Bundesregierung vorsieht, rückt der Atomausstieg in weite Ferne und wird dann auch noch mit massiven Problemen behaftet sein, weil einerseits der Ausbau erneuerbarer Energien nicht beschleunigt, andererseits sogar verstärkt auf fossile Brennstoffe gesetzt wird. Durch das Hintertürchen würde es durch die Verteilung von Strommengen sogar dazu kommen, dass einzelne Atommeiler statt der bisher geplanten 32 Jahre sogar 38 Jahre am Netz blieben könnten. Hier scheint es so, dass Kanzlerin Merkel mit einer Mogelpackung dem Wahlvolk ein Atomausstieg vorgaukelt, der tatsächlich aber mehr als fraglich ist. Greenpeace bleibt daher bei seiner Forderung, den Atomausstieg bis 2015 zu realisieren, weil dies unter anderem schon wegen der eklatanten Sicherheitsmängel der Atomkraftwerke in Deutschland geboten ist.

Autor:

Stefan Bluemer aus Mülheim an der Ruhr

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