Greenpeace: Leuchtender Protest für den Ausstieg aus Gorleben

Das Wendland-Andreaskreuz ist Symbol des Widerstands gegen das Endlager in Gorleben
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Greenpeace-Aktivisten protestierten heute in Duisburg gegen den für das erste Adventswochenende geplanten Castortransport aus der französischen Plutoniumfabrik La Hague in das niedersächsische Gorleben. Die Aktivisten informieren am Rande ihres kleinen Demonstrationszugs über die am 26. November geplante Großdemonstration im Wendland und geben Auskunft zu Anlaufstellen für Übernachtung und Verpflegung. Die Aktivisten setzen mit ihrem Fackelzug rund um den Duisburger Innenhafen ein Zeichen als „Leuchtenden Protest“. Mit diesem Symbol der Castor-Gegner fordern die Aktivisten den Ausstieg aus dem geplanten Atommüll-Endlager in Gorleben. Der „Leuchtende Protest“ fand bereits in 50 Städten statt.

Der Castor darf nicht rollen: Strahlung am Zwischenlager Gorleben zu hoch

„Dieser Castortransport darf nicht nach Gorleben rollen“, sagt Rainer Kurtz, Energie-Ansprechpartner von Greenpeace Mülheim-Oberhausen. „Der Strahlengrenzwert am Zwischenlager Gorleben wird in diesem Jahr überschritten. Die niedersächsische Landesregierung setzt sich hier über Recht und Gesetz hinweg“. Greenpeace hat vergangene Woche nachgewiesen, dass das zuständige niedersächsische Umweltministerium erhebliche Fehler bei der Berechnung der Strahlengrenzwerte gemacht hat. Eine Analyse der unabhängigen Umweltschutzorganisation ergab für das Jahr 2011 eine Strahlung oberhalb des Grenzwertes von 0,3 Millisievert pro Jahr. Dies hätte zu einem Einlagerungsstopp für weiteren hochradioaktiven Atommüll führen müssen. Das Ministerium ignorierte allerdings diese Berechnungen und gab bekannt, dass der nächste Castortransport rollen dürfe. Bislang werden bereits 97 Castoren aus der Wiederaufarbeitung im Gorlebener Zwischenlager verwahrt, da in Deutschland noch immer kein Endlager für hochradioaktiven Müll existiert.

Mit jedem weiteren Castor wird Gorlebener Salzstock als Endlagerstandort zementiert

Wenige Meter vom Zwischenlager entfernt baut die Bundesregierung an einem ihrer Meinung nach möglichen Endlager im Salzstock Gorleben. „Mit jedem Castortransport wird der Salzstock Gorleben als Endlagerstandort zementiert. Das dürfen wir nicht zulassen.“, so Rainer Kurtz weiter. Gorleben ist aus geologischen Gründen als Endlager ungeeignet. Für den Salzstock gab es nie ein wissenschaftliches Auswahlverfahren. Unter dem Salzstock liegt das größte Erdgasvorkommen Deutschlands, darin gibt es bereits Laugenvorkommen. Ein sicherer Einschluss radioaktiver Stoffe kann nicht gewährleistet werden. Trotzdem halten Atomindustrie und Politik seit über 30 Jahren an diesem Standort fest.

Am 24. November soll nun der Transport von elf Castorbehältern aus der französischen Wiederaufbereitungsanlage La Hague ins niedersächsische Wendland starten. Die elf Castoren beinhalten ein Vielfaches der Radioaktivität, die bei dem Super-GAU in Fukushima in die Umwelt gelangt ist. Ab 2014 sollen außerdem weitere Transporte aus der Wiederaufarbeitungsanlage Sellafield (England) folgen.

Autor:

Stefan Bluemer aus Mülheim an der Ruhr

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