Greenpeace auf Anti-Castor-Demonstration in Ahaus

Christian Sträter, Gruppenkoordinator von Greenpeace Mülheim-Oberhausen
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Greenpeace Mülheim-Oberhausen hatte sich auf den Weg ins Westfälische Ahaus gemacht, um dort vor dem Brennelemente-Zwischenlager gegen geplante Transporte ins Russische Majak zu protestieren. Da der aktuelle Castor-Transport verschoben wurde, bildeten die rund 700 Demonstranten nur eine symbolische Kette um das Zwischenlager.

Die heutige Wiederaufbereitungsanlage im Atomkomplex Majak ist stark veraltet. Die umliegende Gegend, in der auch Menschen leben, gilt nach einem der größten nuklearen Unfälle der Geschichte im Jahre 1957 und zahlreichen weiteren Störfällen als ökologisches Katastrophengebiet. Doch schon vorher war die Gegend stark kontaminiert: Bis 1956 waren in Majak radioaktive Abwässer in den Fluss Tetscha geleitet worden.

Genau dorthin sollte der aktuell abgesagte Transport von Atomabfällen aus Ahaus exportiert werden. Wie das sächsische Wissenschaftsministerium einräumte, haben Kostenerwägungen hierbei eine nicht unerhebliche Rolle gespielt - für die Lagerung der abgebrannten Brennelemente in Nordrhein-Westfalen fallen jährlich Kosten in Höhe von rund drei Millionen Euro an.

Inzwischen haben die grenzüberschreitenden Proteste erste Erfolge gezeitigt: Am 7. Dezember gab Bundesumweltminister Röttgen bekannt, dass die Transporte vorerst ausgesetzt würden. Als Begründung gab er an, die Wiederaufarbeitungsanlage in Majak sei derzeit nicht in Betrieb. Die im Atomgesetz vorgeschriebene "schadlose Verwertung" des strahlenden Materials könne deshalb nicht garantiert werden. Er schloss aber nicht aus, dass in einigen Jahren nicht doch noch Atommüll nach Majak gehen könnte.

Autor:

Stefan Bluemer aus Mülheim an der Ruhr

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