Greenpeace-Aktivisten kennzeichnen Levi’s-Produkte - Protest in Oberhausen und 35 weiteren Städten für giftfreie Textilherstellung

Mit Warnhinweisen wird auf die giftige Geschichte der Kleidungsstücke hingewiesen
  • Mit Warnhinweisen wird auf die giftige Geschichte der Kleidungsstücke hingewiesen
  • hochgeladen von Stefan Bluemer

Greenpeace-Aktivisten haben heute in Oberhausen Kleidung von Levi's mit Warnhinweisen gekennzeichnet. Im Levi's-Geschäft im CentrO haben sie Jeans, T-Shirts und Jacken mit dem Etikett "Diese Textilie hat Wasserverschmutzung verursacht" versehen. Zuvor hat Greenpeace giftige Chemikalien in den Produktionsabwässern von Levi’s-Lieferanten in Mexiko nachgewiesen. Chemikalien finden sich auch als Rückstände in den Textilien. „Levi’s nutzt mexikanische Flüsse als Abwasserkanäle“, sagt Sandra Wolter von Greenpeace Mülheim-Oberhausen. „Weder die Menschen in Mexiko noch die Kunden in Deutschland akzeptieren eine Textilherstellung zu Lasten von Umwelt und Gesundheit.“ Greenpeace fordert Levi’s auf, den Einsatz gefährlicher Chemikalien zu beenden. Die Greenpeace-Kampagne Detox überzeugte aktuell die Modeketten Zara und Mango, bis zum Jahr 2020 giftige Textilchemikalien durch ungefährliche Alternativen zu ersetzen.

In Abwasserproben von mexikanischen Textilfabriken, die Jeans für Levi’s herstellen, hat Greenpeace Chemikalien gefunden, die Umwelt und menschliche Gesundheit gefährden. Dazu zählen fortpflanzungsschädigende und für Wasserlebewesen höchst toxische Substanzen wie Tributylphosphat, Trichlorbenzol, chlorierte Aniline, Weichmacher (Phthalate) und Nonylphenolehoxylate (NPE), die im Abwasser zu giftigem Nonylphenol umgewandelt werden. Das Unternehmen Levi Strauss behauptet jedoch in seinem Nachhaltigkeitsbericht, umweltfreundlich zu produzieren und den Einsatz gefährlicher Chemikalien zu kontrollieren.

Neue Label für Levi’s-Jeans: „Diese Textilie hat Wasserverschmutzung verursacht“

„Levi’s betreibt Greenwashing für seine Blue Jeans“, sagt Sandra Wolter. „Das Unternehmen muss konsequent entgiften und über die Umweltgefährdung durch seine Produktionsstätten informieren.“

Faser, Waschanleitung, Produktionsland – mehr Informationen gibt auch das Etikett eines Kleidungsstückes von Levi’s nicht preis. Greenpeace-Aktivisten informieren daher mit der heutigen Kennzeichnung bundesweit über die Umweltfolgen der Levi’s-Produktion. Um Verbrauchern den Einkauf giftfreier Mode zu erleichtern, bieten die Greenpeace-Aktivisten auch einen Ratgeber zu Textillabeln an.

Mit der Kampagne Detox fordert Greenpeace weltweit Modemarken auf, saubere Kleidung zu produzieren. Alle großen Hersteller lassen in China, Bangladesch, Pakistan oder Mexiko fertigen – zum Teil mit Chemikalien, die in der EU oder den USA längst verboten sind. Gefährliche Textilchemikalien werden sowohl im Abwasser von Textilfabriken als auch bei der Haushaltswäsche dieser Textilien in Gewässer freigesetzt.

Autor:

Stefan Bluemer aus Mülheim an der Ruhr

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