Greenpeace-Aktivisten aus Mülheim auf der Ostsee

Greenpeace-Aktivisten auf dem Weg in den Fehmarnbelt Copyright: Dörthe Hagenguth/Greenpeace | Foto: Copyright: Dörthe Hagenguth/Greenpeace
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Der Schutz der Meere ist derzeit ein wichtiges Thema, da in nächster Zeit Entscheidungen über die Einrichtung von Meeresschutzgebieten auf EU-Ebene gefällt werden. Die Politik entscheidet maßgeblich darüber, ob sich die kurz vor dem Zusammenbruch stehenden Fischbestände u.a. auch in Nord- und Ostsee wieder erholen können oder ob für kurzfristige Fangquoten unsere Meere endgültig ruiniert werden. Daher ist nicht nur Greenpeace Mülheim-Oberhausen zuletzt mehrfach mit Info-Aktionen aktiv geworden, sondern sind die Mülheimer auch selber auf die Meere gegangen:
Greenpeace-Aktivistin Kerstin Depiereux wurde so Teil eines großen, menschlichen SOS-Zeichens, was die Umweltschutzorganisation vor Fehmarn in der Ostsee errichtet hatte. Mehr als 50 Aktivisten waren in Überlebensanzügen in das kalte Wasser gesprungen und hatten mit ihren Körpern das Notsignal gesendet.

Bei der Informationstour, die das Greenpeace-Schiff Beluga II zum Kampagnenstart in etliche Häfen zwischen Warnemünde und Usedom über die Ostsee führte, war Stefan Bluemer aus Mülheim für neun Tage mit an Bord. In vielen Führungen über das Schiff konnte der Aktivist den Besuchern Informationen über den Einfluss der Konsumenten auf die Überfischung der Weltmeere geben. „Es ist sehr befriedigend zu sehen, wie bei vielen Leuten die Einsicht wächst, dass das individuelle Handeln entscheidend für viele Entwicklungen im Handel ist. Die meisten Menschen haben ja schon ein hohes Umweltbewusstsein, so dass nur noch ein kleiner Denkanstoß genügt, damit die Kaufentscheidungen im Supermarkt zu einer besseren Produktion oder einem nachhaltigen Fang von Fisch führen“, sieht Stefan Bluemer eine Motivation für sein ehrenamtliches Engagement.

Die vom Bundeslandwirtschaftsministerium vorgeschlagenen Fischereimaßnahmen in den Meeresschutzgebieten der Nord- und Ostsee verstoßen gegen europäisches und deutsches Naturschutzrecht. Zu diesem Schluss kommt eine von Greenpeace vorgelegte Rechtsexpertise. Die vom Bundesministerium geplanten Maßnahmen würden die Stellnetze in den NATURA 2000-Schutzgebieten weiterhin erlauben. In den Netzen verheddern sich in großer Zahl Schweinswale, die dann qualvoll ertrinken. Akustische Scheuchvorrichtungen, die so genannten Pinger, sollen sie von den Netzen fernhalten. Das Signal verjagt die Tiere jedoch aus den eigens für sie eingerichteten Schutzgebieten. Greenpeace fordert von Ministerin Ilse Aigner (CSU) den Ausschluss der Fischerei aus den NATURA 2000-Schutzgebieten.

Die Gemeinsame Europäische Fischereipolitik soll bis Ende 2012 reformiert werden. Greenpeace fordert den Abbau der Überkapazitäten in der Fischfangflotte, wissenschaftsbasierte Fangquoten und die Ausweisung großflächiger Meeresschutzgebiete, in denen keine Fischerei stattfindet. Nur so können sich die massiv überfischten Bestände erholen und kann die Artenvielfalt in den Meeren gerettet werden.
Greenpeace hatte 2008 über 300 Natursteine vor Sylt versenkt. Die tonnenschweren Felsbrocken wirken wie ein Schutzschild und sollen zerstörerische Aktivitäten verhindern. Die Umweltschutzorganisation hat sich aktuell dazu entschlossen, mit weiteren, schweren Felsbrocken das Meeresschutzgebiet Sylter Außenriff großflächiger zu schützen. Die Umweltschutz-Aktivisten setzten dazu von Bord des Schiffes Beluga II weitere Naturfelsblöcke in der Nordsee ab.

Die vor drei Jahren von Greenpeace-Aktivisten versenkten Naturfelsen sind heute bereits mit zahlreichen Meeresorganismen bewachsen und in das natürliche Riff vor Sylt integriert. Wissenschaftler der unabhängigen Umweltschutzorganisation untersuchen regelmäßig die Flora und Fauna auf den versenkten Felsbrocken und auch die umliegende Bodenfauna. Monitoringberichte zeigen bereits die ersten Erfolge: Seenelken, Seesterne, Muscheln, Moostiere, Krebse und zahlreiche Fischarten haben die Findlinge zu ihrer Heimat erkoren.

Autor:

Stefan Bluemer aus Mülheim an der Ruhr

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