Gefährdet der Bürgerentscheid zur VHS das Friedrich-Wennmann-Bad?
Fachschaft Schwimmen und Tauchen warnt vor Auswirkungen einer Entscheidung zugunsten des VHS-Betriebs in der MüGa

Das Friedrich-Wennmann-Bad muss immer wieder für Reparaturen geschlossen werden. Die Substanz ist so schlecht, dass ein Neubau notwendig wurde. | Foto: Archiv: PR-Fotografie Köhring/AK
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  • Das Friedrich-Wennmann-Bad muss immer wieder für Reparaturen geschlossen werden. Die Substanz ist so schlecht, dass ein Neubau notwendig wurde.
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Weil uns kurz vor dem Bürgerentscheid zur VHS noch so viele Stimmen erreichen, dass wie sie nicht alle in unserer Printausgabe unterbringen können, veröffentlichen wir einige Leserbriefe nun im Lokalkompass. Helmut Kremer, Fachschaftsleiter Schwimmen und Tauchen schreibt:

"An die Freunde des Mülheimer Schwimmsports,

es geht nicht um die Existenz der Volkshochschule in Mülheim an der Ruhr! Ich denke, da sind wir uns einig, dass wir die Existenz einer VHS in Mülheim unterstützen.
Es geht um die Sanierung der Volkshochschule am Standort Bergstraße, die nach den Informationen unseres Kämmerers mindestens 15 Mio € kosten würde. Auf der Bürgerversammlung am 03.09.2019 wurde uns erklärt, dass eine stufenweise Sanierung aufgrund des Zustandes der VHS am Standort Bergstraße nicht möglich sei. Auch wies der Kämmerer darauf hin, dass ihm jährlich lediglich 15 Mio € zur Verfügung ständen, um die wichtigsten Sanierungsarbeiten an den Mülheimer Gebäuden beheben zu lassen.

Da das Geld schlicht und ergreifend zusätzlich einfach nicht da ist und jeder € aus dem Budget der Stadt nur einmal ausgegeben werden kann, würden bei einer Sanierung der VHS zahlreiche beschlossene Projekte aus den Bereichen Sporteinrichtungen und Schulen um einige Jahre verschoben werden.

Ganz bedrohlich wäre das für die Mülheimer Schwimmbäderlandschaft. Bekanntlich ist Mülheim die Stadt mit der geringsten Wasserfläche im Ruhrgebiet.

Ebenso bekannt ist, dass insbesondere das Friedrich-Wennmann-Bad sehr marode ist und jederzeit eine Stilllegung droht, wenn die Mängel ein bestimmtes Maß an Behebungsmöglichkeiten überschreitet. Die SWiMH unter Leitung von Andreas Wildoer hat täglich mit diesem Thema zu kämpfen. Auch hat SWiMH sich an der europaweiten Ausschreibung der Betriebsüberlassung im Rahmen eines Betriebsführungsvertrages beteiligt, da lediglich für eine Übergangszeit der Badbetrieb aufgrund der Mängel aufrecht erhalten werden sollte, bis der Neubau eines Schwimmbades in Heißen fertiggestellt ist. Mit einem Ratsbeschluss aus dem Jahre 2016 war ursprünglich ein Baubeginn des Heißener Schwimmbades für 2019 vorgesehen, dann wurde der Baubeginn aufgrund der finanziellen Lage der Stadt zunächst auf 2021 und letztendlich auf 2023 verschoben. Ob die Aufrechterhaltung des Badebetriebes im Friedrich-Wennmann-Bad bis zur Eröffnung des neuen Schwimmbades in Heißen klappt, steht in den Sternen. Das Risiko wird mit jedem Jahr der Verschiebung größer.

Wenn also das Friedrich-Wennmann-Bad ausfällt, können die im FWB absolvierten Badstunden der Mülheimer Schwimmbadnutzer, Schulen, Öffentlichkeit und Vereine nicht in den anderen Mülheimer Bädern aufgefangen werden.

Die VHS hat ein funktionierendes Domizil an der Aktienstraße erhalten. Sollten dort die Unterrichtsräume nicht ausreichen, muss an der Optimierung dieser Räume gearbeitet werden. Bevor Unterrichtsstunden ausfallen, sollten diese in anderen öffentlichen Schulen absolviert werden. Das hat früher auch bestens geklappt.

Eine ausbleibende Sanierung der alten VHS am Standort Bergstraße wäre für die Idee der VHS nicht existenzbedrohend. Warum soll eine hochverschuldete Stadt wie Mülheim sich diesen übermäßigen Luxus von 6.000 qm für eine VHS leisten, wenn bisher für den Unterricht lediglich 2.200 qm Fläche ausreichend war.

Besser das Geld einsparen und die beschlossenen Projekte im Rahmen eines auskömmlichen Zeitfensters realisieren.

Für die Sanierung der VHS zu stimmen bedeutet, einverstanden zu sein mit einer zeitlichen Verschiebung der beschlossenen Sanierungsprojekte aus den Bereichen Schulen und Sporteinrichtungen und auch damit einverstanden zu sein, dass sich als Ersatzinvestition der Neubau des neuen Schwimmbades in Heißen möglicherweise um einige weitere Jahre verzögert. Das ist nicht vertretbar und für uns nicht hinnehmbar.
Deshalb muss gegen die Sanierung der VHS am Standort Bergstraße gestimmt werden.

Mit sportlichen Grüßen
Helmut Kremer
als Fachschaftsleiter Schwimmen + Tauchen"

Das Friedrich-Wennmann-Bad muss immer wieder für Reparaturen geschlossen werden. Die Substanz ist so schlecht, dass ein Neubau notwendig wurde. | Foto: Archiv: PR-Fotografie Köhring/AK
An der Aktienstraße hat die Stadt ein frisch renoviertes Gebäude für Verwaltung und Kurse der VHS angemietet. | Foto: PR-Fotografie Köhring
Autor:

Andrea Rosenthal aus Mülheim an der Ruhr

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