Erneut Aufregung um Neubaugebiet an Tilsiter Straße

Wieder einmal gab es große Aufregung um das geplante Neubaugebiet an der Tilsiter Straße/Oppspring, als in den vergangenen Tagen Hecken geschnitten und Bäume gefällt wurden.

Die Bürgerinitiative „Frische Luft für Mülheim“, die sich unter der Leitung von Britta Stalleicken seit Jahren für den Erhalt der Frischluftschneise in Holthausen einsetzt, und die Mülheimer Bürgerinitiativen vermuten nun, dass der politischen Absegnung des Bauvorhabens vorweg gegriffen werden solle und schon vorsorglich Bäume und Sträucher entfernt worden seien. „Es ist schon mehr als seltsam, wenn mittwochs eine Baumfällung beantragt wird, die bereits donnerstags durchgeführt wird und alles ohne schriftliche Genehmigung, nur mit angeblich mündlicher Zusage“, empören sich die MBI. Außerdem müsste die Fällung von Straßenbäume im öffentlichen Raum von der Bezirksvertretung genehmigt werden. „Das ist aber nicht geschehen. Ebenso ist es unwahrscheinlich, dass ein Baum sich plötzlich schräg stellt, nur weil drei Tage vorher die Offenlage des B-Plans begonnen hat, in dem der ‚schräge‘ Baum ohnehin dem Bebauungswillen des Bauern im Wege steht, der seinen Acker unbedingt versilbern will.“
In einer Stellungnahme versichert die Stadt Mülheim: „Die Maßnahmen stehen in keinem Zusammenhang mit dem im Verfahren befindlichen Bebauungsplan ‚Tilsiter Straße/Haustadtsfeld‘. Es handelt sich bei den Baumfällungen um Verkehrssicherungsmaßnahmen und bei dem Rückschnitt einer Weißdornhecke um eine landschaftspflegerische Maßnahme.“ Im Vorgriff auf einen Bebauungsplan wären Rodungsmaßnahmen nicht zulässig, stellt die Stadt hierzu fest. „Es ist verständlich, dass die Anwohner vermuteten, es handele sich um Rodungen für die noch nicht genehmigte Bebauung. Dem ist aber nicht so, “ stellt Stadtsprecher Volker Wiebels klar. Und warum jetzt? Mit Blick auf die Brutzeit der zahlreichen Vögel sollten die Arbeiten vor dem 1. März erfolgen.
Der B-Plan „Tilsiter Straße/Haustadtsfeld - G14“ und die Gutachten liegen zur Einsicht bis zum 18. März im Technischen Rathaus, Hans-Böckler-Platz 5, 19. Etage, aus.