Eltern müssen weiter warten

Die Grundschule am Fünter Weg wird aufgegeben, da nun zwei Jahre hintereinander keine neue Eingangsklasse gebildet werden kann. | Foto: privat
2Bilder
  • Die Grundschule am Fünter Weg wird aufgegeben, da nun zwei Jahre hintereinander keine neue Eingangsklasse gebildet werden kann.
  • Foto: privat
  • hochgeladen von Regina Tempel

Normalerweise entscheidet die Politik kurz nach den Anmeldungen für das nächste Grundschuljahr über die Zügigkeit der einzelnen Schulen. Eltern bekommen in der Regel noch im November Bescheid, ob ihr Kind auf der gewünschten Grundschule angemeldet wird. Dieses Jahr aber müssen sich alle Eltern bis Februar gedulden.

Denn es gibt drei Schulen, an denen die Anmeldezahlen nicht mehr für eine Eingangsklasse reichen: Die Dependance der GGS Filchnerstraße am Fünter Weg, der Teilstandort Blötter Weg von der Lierbergschule sowie die Dependance der Oembergschule in Selbeck. Während letztere unter Bestandsschutz steht und damit unter das alte Schulgesetz fällt und das Geburtenregister für Selbeck für die nächsten Jahre wieder 20 bis 25 Kinder ausweist, kann dieser Standort trotz nur neun Anmeldungen erhalten bleiben.

Die Anmeldezahlen sprechen eine deutliche Sprache: Mit nur acht Kindern, die 2013 neu auf die Grundschule am Fünter Weg, eine Dependance der Schule an der Filchnerstraße, gehen wollen, lässt sich erneut - im zweiten Jahr hintereinander - keine Eingangsklasse mehr bilden. Damit muss der Standort aufgeben werden. Die dritte und vierte Klasse müssen dann ab dem nächsten Schuljahr zur Filchnerstraße umziehen - die räumlich dafür noch nicht gerüstet ist, vor allem, da nicht nur die Klassen, sondern auch die Gruppen der Ganztagsbetreuung Platz brauchen. Deshalb wird man wohl übergangsweise mit einer Containerlösung arrbeiten müssen.

Noch unklar bleibt die Situation an dem Teilstandort Blötter Weg der Lierbergschule. Denn das Land hat am 7. November ein neues Schulgesetz beschlossen, das unter anderem eine Höchstgrenze der zu bildenden Eingangsklassen in Grundschulen vorschreibt, ebenso wie eine neue Ausnahmeregelung für die Fortführung eines Schulstandortes mit einer Eingangsklasse mit nur 15 Schülern. Weiterhin wurde der Richtwert der Schülerzahl pro Klasse von 24 auf 22,5 Kinder gesenkt. Außerdem werden im Rahmen der gesetzlich vorgeschriebenen Inklusion in Zukunft mehr Kinder statt in Förderschulen in normale Grundschulen gehen - all das sollte bei den Planungen berücksichtig werden.

Allerdings fehlt noch eine genaue Auslegung des Gesetzes - so weiß man in Mülheim nicht, unter welchen Bedingungen eine Klasse mit 15 Kindern eingerichtet werden kann. Das will die Verwaltung bis zur nächsten Sitzung des BIldungsausschusses klären - der tagt aber wieder erst am 18. Februar. Deshalb werden sich nun alle Eltern zukünftiger Grundschulkinder in Mülheim bis Ende Februar gedulden müssen, ehe sie wissen, ob ihr Kind an der Wunschschule aufgenommen wird.

Bis dahin hat die Verwaltung noch mehrere Aufträge der Politik mit auf den Weg bekommen. So gab es im Ausschuss harsche Kritik daran, dass es eineinhalb Jahre nach dem entsprechenden Beschluss noch nicht gelungen ist, den Sprachheilkindergarten, der Räume in der Schildbergschule nutzt, in ein anderes Gebäude zu verlagern. Das führt dazu, dass eine dringend notwendig gewordene dritte Eingangsklasse nicht gebildet werden kann und womöglich 30 Kindern abgesagt werden muss.

Frank Buchwald, Leiter des ImmobilienServices, erläuterte den Grund: „Der Kindergarten soll in die Grundschule an der Arnoldstraße, in der noch bis Sommer unterrichtet wird. Anschließend müssen umfangreiche Umbauten gemacht werden, um den aktuellen Standards zu entsprechen. Das dauert noch ein Jahr.“ Denn hier sollen noch weitere Kindergartengruppen eingerichtet werden. Nun soll überlegt werden, ob der Kindergarten nicht zumindest übergangsweise ab Sommer woanders untergebracht werden kann.

Außerdem soll der an der Grundschule Krähenbüschken geplante Erweiterungsbau mit sechs Räumen aufgrund der geringeren Anmeldezahlen - dieses Schuljahr wird nur zweizügig - auf zwei Räume reduziert wird. Nicht zuletzt soll geprüft werden, wie schnell eine Erweiterung der Grundschule Filchnerstraße in Festbauweise möglich ist.

Die Grundschule am Fünter Weg wird aufgegeben, da nun zwei Jahre hintereinander keine neue Eingangsklasse gebildet werden kann. | Foto: privat
Die Grundschule an der Filchnerstraße muss ab 2013 auch die Klassen der dritten und vierten Jahrgangsstufe der Dependance am Fünter Weg aufnehmen. | Foto: Jiri Kollmann
Autor:

Regina Tempel aus Mülheim an der Ruhr

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

25 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.