Die Mülheimer SPD stellte Monika Griefahn als Oberbürgermeister-Kandidatin vor
Eine Mülheimerin für Mülheim

Dieter Spliethoff, Nadia Khalaf, Jan Vogelsang und Rodion Bakum stellten Monika Griefahn (2.v.r.) als OB-Kandidatin der Mülheimer SPD vor.
Foto: PR-Foto Koehring/SM
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  • Dieter Spliethoff, Nadia Khalaf, Jan Vogelsang und Rodion Bakum stellten Monika Griefahn (2.v.r.) als OB-Kandidatin der Mülheimer SPD vor.
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Mit viel Elan und neuen Perspektiven geht die Mülheimer SPD ins Jahr der Kommunalwahl. Die Bürger bestimmen im September, wen sie als Stadtoberhaupt sehen möchten. Der sozialdemokratische Vorschlag sorgt für Aufsehen.

Vorsitzender Rodium Bakum präsentiert als OB-Kandidatin eine gebürtige Mülheimerin mit großem Renommee: „Wir wollen den Schwung nutzen, den Monika Griefahn mitbringt, und die Stadt wieder nach vorn bringen.“ Eine Kandidatin, die es auf Anhieb schaffte, die Mülheimer Genossen hinter sich zu vereinen, wie ein sichtbar stolzer Vorsitzender betont: „Eine überragende Persönlichkeit, die für konsequenten Umwelt- und Klimaschutz steht, aber auch für innovative und kreative Wirtschaftspolitik.“ Die frühere Umweltministerin des Landes Niedersachsen und langjährige Bundestagsabgeordnete steht voll hinter dem Konzept von „Cradle to Cradle“ (C2C), einer durchgängigen und konsequenten Kreislaufwirtschaft. „C2C“-Produkte werden entweder in biologische Kreisläufe zurückgeführt oder kontinuierlich in technischen Kreisläufen gehalten. In der C2C-Denkschule ist der Mensch Partner der Natur. Monika Griefahns Grundüberzeugung: „Jeder Abfall ist Rohstoffverschwendung. Davon müssen wir weg. Gerade die Kommunen können da einen großen Beitrag leisten.“ Durch ihre jahrzehntelange Arbeit im Umweltschutz sei die Greenpeace-Mitbegründerin auch für Grüne Wähler glaubhaft und wählbar als Mülheimer Oberbürgermeisterin, lädt Bakum ganz bewusst ein: „Die Farben dürften da egal sein.“ Das ist eine Ansage. An die Wähler und auch an die eigene Partei.

Oberbürgermeisterin für alle Bürger

Die 65-Jährige selbst spricht von einer Ehre, in der Heimatstadt antreten zu dürfen, und erläutert ihre Motive: „In dieser Zeit, wo Demokratie am Wackeln ist, wo Vertrauen in Politik ein Stück weit verloren geht. Da hilft doch nur direkter Kontakt zu den Menschen. Daher möchte ich Oberbürgermeisterin für alle Bürger werden. Möchte mit allen ins Gespräch kommen und mir ein Bild machen von dem, was die Mülheimer bewegt. Es würde mich sehr freuen, wenn zum Beispiel Schulen alle Kandidaten zur Diskussion einladen würden. Wir brauchen wieder ein Gefühl von Zusammenhalt. Und diese Solidarität ist nun wirklich die Kernmarke der SPD. Die Sozialdemokratie wird gebraucht - mehr denn je.“ Auch wolle sie etwas zurückgeben: „Mit 14 durfte ich Willy Brandt in der Stadthalle erleben. Ich habe der SPD viel zu verdanken. Als Kind war ich immer krank und hustete ständig. Nun gibt es wieder blauen Himmel über der Ruhr. Ich war die erste aus der Familie, die zum Gymnasium gehen konnte.“ Auch dies sei auf Errungenschaften der SPD zurück zu führen.

Führungsqualitäten

Wichtige Dinge möchte Griefahn in Mülheim anstoßen. Etwa die Gründung einer Stadtentwicklungsgesellschaft: „Da müssen wir die Zinspolitik nutzen. Das können wir nicht als Stadt, aber mit einer Gesellschaft. Die Bürger wollen Ergebnisse sehen.“ Familienfreundlicher müsse Mülheim werden, bezahlbaren Wohnraum bieten, Bildung und Digitalisierung noch mehr nach vorne bringen. Sich als grüne, als innovative Stadt weiterentwickeln. Insgesamt besser vernetzen mit anderen Kommunen und von deren Erfahrungen zehren: „Da muss man nicht alles neu erfinden.“ Monika Griefahn stellt aber auch klar: „Ich komme heute nicht mit einem kompletten Programm daher. Das wäre vermessen. Wir wollen die Themen gemeinsam entwickeln.“ SPD-Fraktionsvorsitzender Dieter Spliethoff schwärmt von der Kandidatin: „Eine Persönlichkeit mit viel Verwaltungserfahrung und klaren Führungsqualitäten. Eine sehr kompetente Frau. Zwischen ihr als OB und die Fraktion wird kein Blatt Papier passen.“ Nadia Khalaf betont: „Monika Griefahn verbindet glaubhaft Ökonomie und Ökologie. Das wird zum Beispiel wichtig für den Flughafen.“ Jan Vogelsang strahlt: „Die SPD steht geschlossen hinter der Kandidatin. Es herrscht regelrechte Aufbruchsstimmung.“ Auch die Mülheimer Abgeordneten hätten einhellig ihre Unterstützung zugesichert. Im Februar soll Monika Griefahn auf einem Parteitag offiziell nominiert werden.

Rasche Zusage

Im November war es im niedersächsischen Buchholz zum Gespräch gekommen und Rodion Bakum eröffnete Monika Griefahn seinen Traum: „Du wirst Oberbürgermeisterin von Mülheim.“ Die derart Überraschte benötigte nur wenig Bedenkzeit, ein Gespräch mit der Familie, und sagte dann rasch zu: „Ich bin ein Bauchmensch. Das wird spannend. Eine tolle Gelegenheit.“ Aber muss eine Oberbürgermeisterin nicht auch in „ihrer“ Stadt leben? Das sieht Griefahn genauso. Nach dem Tod von Mutter und Vater sei aber das Elternhaus an der Tilsiter Straße verkauft worden, da lebe nun eine junge Familie: „Also habe ich jetzt in Mülheim eine möblierte Wohnung und werde so viel wie möglich hier sein. Mein Mann ist Professor an der Uni Lüneburg und war sofort begeistert. Von daher ist angestrebt, dass wir in Mülheim leben.“ Rodion Bakum kann sich einen Seitenhieb auf die schwarz-grüne Mitbewerberin Diane Jägers nicht verkneifen: „Monika Griefahn ist eine Mülheimerin für Mülheim und braucht keine Kennenlern-Spaziergänge durch unsere Stadt.“

Autor:

Daniel Henschke aus Essen-Werden

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7 Kommentare

am 12.01.2020 um 16:42
Gelöschter Kommentar
Franz Bertram Firla aus Mülheim an der Ruhr
am 19.01.2020 um 11:07

En hattlich Dankeswäät!

Heinz-Werner Moog aus Mülheim an der Ruhr
am 23.01.2020 um 11:29

Zitat Frau Griefahn: "Wir brauchen wieder ein Gefühl von Zusammenhalt. Und diese Solidarität ist nun wirklich die Kernmarke der SPD."
Da muss ich Frau Griefhan unterstellen, dass sie nicht mitbekommen hat, was die Parteigenossen in ihrer Heimatstadt in den letzten Jahren so getrieben haben!
Anlässlich des letztjährigen Bürgerentscheides wurden in einer nicht zu überbietenden Schmutzkampagne verschiedene Interessengruppen gegeneinander aufgehetzt. Dabei haben sich Mitglieder der SPD-Fraktion im Rat der Stadt besonders hervorgetan. Sieht so eine Förderung des Zusammenhalts aus? Eine weitere an Schäbigkeit nicht zu übertreffende Aktion in den eigenen Reihen war der Versuch, den amtierenden OB Scholten aus dem Amt zu katapultieren. Sieht so Solidarität aus? Dann auch noch von einer "Kernmarke der SPD" zu sprechen ist schon grotesk! Als wäre das alles nicht schon schlimm genug, setzt der Rat unter der Führung des selbsternannten Stadtfürsten, Herrn Mendack, sich selbstherrlich über demokratische Grundrechte hinweg, indem ein Bürgerentscheid und somit der amtlich festgestellte Wille von über 18000 Bürgerinnen und Bürgern einfach ignoriert wird!
Wie will Frau Griefahn das Kunststück fertig bringen, wieder Ordnung in diesem Saustall zu schaffen? Sie sollte ganz klar ohne Wischiwaschi erklären, wie sie zu den Problemfällen in unserer Stadt steht, und was sie konkret zu tun gedenkt! Seichtes Geschwätz von profilierungssüchtigen Mitbürgern mit dem sinngemäßen Inhalt "wenn ich..., dann werde ich... und so weiter..." brauchen wir in Mülheim nicht.
Wir brauchen jemanden, der mit der Faust auf den Tisch haut und vorgibt, wo es lang geht. Ich bin gespannt!