CDU schickt Marc Buchholz ins Rennen um das OB-Amt
Die Probleme der Mitmenschen im Blick
Eigentlich fällt es Marc Buchholz gerade schwer, über sich zu sprechen. Die Krise dominiert alle Bereiche. Und doch soll nun ein wie auch immer gearteter Wahlkampf starten. Die CDU setzt auf eine langfristige Lösung und schickt den 52-jährigen Beigeordneten für Bildung, Soziales, Jugend, Gesundheit, Sport und Kultur ins Rennen ums Amt des Mülheimer Oberbürgermeisters.
Die Familie Buchholz lebt in Duisburg-Neumühl. Mit im Haus die Eltern, bis zum Tod der Oma war es sogar ein Viergenerationenhaus. Sohn Hendrik wird im Juni volljährig, Tochter Mara bald 13 Jahre alt. Ehefrau Susanne arbeitet als Integrationshelferin für Mehrfachbehinderte im Kita-Bereich und Buchholz steht der Elternschaft in der Gesamtschule des Sohnes vor: „Wir erleben hautnah, was Corona an Belastungen aufwirft für die Familien. Wenn Betreuung wegbricht.“ Und gerade deswegen sagt Buchholz: „Wir machen das gut in Deutschland, in NRW, in Mülheim. Es gibt keine Blaupause für diese besondere Situation. Aber ich stelle mich dem und kann mich da auf meine sehr engagierten Mitarbeiter im Rathaus verlassen. Wir sprechen mit Schulleitungen, Kita-Trägern, mit den Elternschaften. Wenn wir dann etwas umsetzen, hat das eine hohe Transparenz. Das ist mir extrem wichtig. Wir halten uns an die Hygienevorschriften des Robert-Koch-Institutes, aber hundertprozentige Sicherheit gibt es nicht. Wir werden sicherlich steigende Infektionszahlen bekommen, hoffen aber auf nur leichten Anstieg. Wir können das Virus derzeit noch nicht aufhalten, nur verlangsamen. Leider haben wir auch in Mülheim Tote zu beklagen. Das ist sehr schmerzhaft und mahnt uns alle, achtsam zu bleiben und nicht leichtfertig zu handeln.“
Zuhören können
Der Diplomverwaltungswirt mit dualem Studium bei der Arbeitsagentur hat fast 20 Jahre als Arbeitsvermittler in Duisburg-Marxloh gearbeitet. Eine harte Schule? Buchholz sieht es eher als wertvolle Schule des Lebens: „Diese Zeit hat mir im Umgang mit Menschen viel beigebracht. Zuhören können. Den Blick haben für die Probleme der Mitmenschen.“ Nach der Zeit als Fraktionsgeschäftsführer der Düsseldorfer CDU wurde er Sozialdezernent im niederrheinischen Kevelaer: „Beim ersten Mal wurde ich nur mit den CDU-Stimmen gewählt, bei der Wiederwahl hatte ich alle Fraktionen hinter mir.“ Und legte zwischenzeitlich noch erfolgreich einen berufsbegleitenden Masterabschluss in „Sozialmanagement“ ab. Vor gut einem Jahr dann der Sprung nach Mülheim. Es gab durchaus Spekulationen, die Wahl speziell dieses Beigeordneten bereite von langer Hand einen Wechsel an der Stadtspitze vor. Buchholz muss da lächeln: „Ich habe ein tolles Mitarbeiterteam, aber auch einen Berg an Arbeit übernommen, mein Amt verantwortet mehr als 60 Prozent des städtischen Etats. Ich muss erst meinen Job gut machen. Also konnte ich mich damals nicht mit einer möglichen OB-Kandidatur befassen.“
Hut in den Ring geworfen
Den gesundheitsbedingten Abschied der Kandidatin Diane Jägers fand Buchholz sehr schade: „Mit ihrer kommunalen Verwaltungserfahrung konnte ich sie mir gut als unsere nächste Oberbürgermeisterin vorstellen. Ich hätte ihr da gerne zur Seite gestanden.“ Nun aber wirft er seinen Hut in den Ring. Er sei von verschiedenster Seite darin bekräftigt worden. Marc Buchholz weiß genau, wo seine politische Heimat ist. Möchte für sich und seine Positionen um die Stimmen der Wähler werben: „Aber es sind keine fünf Monate mehr bis zum Wahltermin 13. September. Wir müssen unseren Wahlkampf intensiv gestalten. Als leitender Verwaltungsmitarbeiter bin ich aber der Neutralität verpflichtet. So wie bisher werde ich dies auch zukünftig bestmöglich trennen.“
Für Mehrheiten kämpfen
Was wäre sein Leitfaden als zukünftiger OB? „Ich weiß von Menschen, die durch Corona bereits arbeitslos geworden sind. Wir wollen also nicht nur Lebensqualität und Freiheit zurück gewinnen, sondern brauchen auch soziale Sicherheit und Arbeitsplätze. Wir müssen den Menschen eine Zukunft, eine Perspektive bieten. Da bin ich sehr froh, dass unser Kämmerer keine Haushaltssperre ausgesprochen hat und wir als Stadt weiterhin geplante Bauvorhaben, Aufträge und Anschaffungen veranlassen können.“
Marc Buchholz ist entschlossen: „Ich möchte verlässlich wirken für diese Stadt. Es wird mir ein großer Ansporn sein, als Oberbürgermeister mit dazu beitragen zu können, sichere Jobs für die Menschen in Mülheim zu schaffen. Situation erkennen, Ideen entwickeln, planen und dann auch erfolgreich umsetzen. Spätestens beim Umsetzen brauchen wir aber klaren und verantwortliche Mehrheiten für politische Beschlüsse. Für diese Mehrheiten werde ich kämpfen.“
Autor:Daniel Henschke aus Essen-Werden |
1 Kommentar
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.