Mülheimer Fahrradaufzug
Dialog zwischen Mülheimer Fahrradaufzugverstehern und einem Fahrradaufzugnichtversteher

Was läßt sich dazu sagen, handelt es sich nicht um irgendeinen ehrlichen Aufzug, sondern um einen, der genau zu wissen scheint, nicht ohne Grund ein verdammt ungeliebter zu sein? ... Zumindest: In der Beantwortung dieser Frage scheiden sich Geister verschieden ab. 

Ein Nichtversteher des Fahrradaufzugs an der Ruhr, antwortete auf die aus der Tiefe der Mülheimer Stadtverwaltung zu kommen scheinende getwitterte Bemerkung:

Oh no — Der Aufzug am @Radschnellweg1 fährt leider momentan nicht:

„Es gibt direkt neben dem Aufzug die Treppe zur Brücke. Die Stufenkanten bräuchten bloß am Rand mit einem Streifen Beton versehen zu werden, dann könnte man sein Fahrrad bequem nach oben oder unten (__vorsichtig gebremst__) schieben.“

Prompt erwiderte Herr CS, als offenbar geübter Stadtverwaltungsfahrradaufzugversteher mit denkerischem Tiefgang:

da ist doch für Fahrräder eine Rille oder Schiene. Aber ein Aufzug sollte funktionieren.

Der weiterhin unverständig bleibende Nichtversteher des Fahrradaufzugs an der Ruhr antwortete diesem Herrn CS: „... klar, ein Aufzug sollte funktionieren. Und wenn es da schon eine solche Rille gibt, so genau hab ich mir die Treppe bisher nicht angesehen, da ich dort ansonsten nichts zu suchen habe, wird noch weniger einsichtig, wieso es dort (__inkl. der Unterhaltskosten__) überhaupt ein so teures Ding gibt.“

Frau S.T.K., als offenbar ebenfalls geübte Stadtverwaltungsfahrradaufzugversteherin, entgegnete mit weit ausholendem, also mit mit_gefühlt denkerischem Tiefgang, ob denn dieser unverständig bleibende Nichtversteher des Fahrradaufzugs an der Ruhr

vielleicht auch mal an Menschen gedacht

habe,

die auf einen Rollstuhl angewiesen ... oder auch ältere Herrschaften, die nicht mehr allzugut zu Fuß sind und ein wenig dort sein möchten? ... Da

seien

die Unterhaltskosten schon vollkommen gerechtfertigt.

Der Unverständige,
das Gespräch damit auch beendend,
bemerkte:

Frau S.T.K., wenn Sie schon im weit ausholenden, mitgefühlt denkerischen Tiefgang sind, stellt sich die Frage, wieso Sie nicht erwähnen, daß es mitunter ebenso jemanden geben könnte, der, entweder selbst drinsitzend, oder diesen, aus welchen Gründen auch immer, schiebend, mit Kinderwagen dort auf den Fahrradschnellweg Nr. 1 wollte — da, ginge es allein um irgendeinen ehrlichen Aufzug, ich nicht wüßte, wieso ich Ihnen nicht recht geben sollte, zumal von ehrlichen Aufzügen nicht bekannt ist, daß die betriebsanfällig wären, vorausgesetzt die werden fachlich richtig gewartet — das hängt übrigens auch damit zusammen, daß es eine lange Erfahrungstradition im Aufzugsbau gibt ...

Bei _diesem_ Aufzug handelt es sich aber explizit um einen „Fahrradaufzug“, der als Prestige-„Projekt“ gedacht ist (__dazu allein geeignet ist der schon, vorausgesetzt, man weist auf den nur aus einer gewissen Distanz hin__), aber sogar Fahrradfahrern den schnellen Zugang zum Fahrradschnellweg Nr. 1 ermöglichen soll, um, wie der Name schon sagt: ssss_nell Richtung Essen oder Duisburg zu fahren. Deshalb ist das Ding gebaut worden. ... Wenn man aber be_denkt, daß etwa 200 Meter weiter, also am Bahnhof, sich eine Rampe schon fertig angelegt oder kurz vor Fertigstellung befindet (__das weiß ich _immer_ noch nicht genau__), dann stellt sich die Frage: welchen anderen _primären_ Zweck sollte dieser Auf- und Ab_Zug haben?

Frau S.T.K., sollten Sie es ehrlich mit sich meinen, also unter Vermeidung gezuckerten Daher- oder auch Da_Hin_Geredeten, kann dieses „Ding“ lediglich den schon genannten Zweck: als Prestige-„Projekt“ zu dienen, haben.

(__Ob die Million-Grenze schon in Sicht ist? 
Gewiß: Schulinstanthaltung hat nichts Prestigeträchtiges ...__)

Hinzu kommt natürlich der immer geltende Fakt, wenn auch meist nicht erwähnt, daß auf der anderen Seite einer jeden Verschuldung das Guthaben eines anderen steht — denn: die Ausgaben des einen Menschen sind die Einnahmen des anderen. Wobei man sich dabei „bloß“ über den — leider allerdings nicht ohne Grund bestehenden — Fakt ereifern könnte, daß sich solches Guthaben auf nur relativ wenige Menschen beschränkt, dieser Fahrradaufzug an der Ruhr, wollen wir nur die Einnahmeseite betrachten, was ja un_üblich ist (__aber bei jeder Verschuldung eigentlich immer mitgenannt werden müßte: da unauflöslicher Zusammenhang__), der redi-Lift aus Langenfeld Einnahme brachte — und vermutlich bringt, denn die Wartung ist bestimmt auf einer Seite des Vertrags geregelt — die Übernahme der Kosten für Schäden, Funktionsstörungen viel_leicht auf einer anderen Seite, dann aber vermutlich anders „formuliert“. ... Das ist ja an sich positiv, also, daß da jemand Einnahme hat, oder?

Wenn man aber bedenkt, daß die Twitter-Nachricht lautet:


Oh no! Der Aufzug am @Radschnellweg1 fährt leider momentan nicht,


ist diese Nachricht zumindest irreführend. Denn — wollte man den Empfänger dieser üblen Message _nicht_ in die Irre führen —, müßte diese Twitter-Nachricht lauten:


Oh no! Der Aufzug am @Radschnellweg1 fährt leider SCHON WIEDER nicht.


Und wenn Sie davon reden, daß der ja auch für „Menschen gedacht“ sei, „die auf einen Rollstuhl angewiesen sind oder auch für ältere Herrschaften“, dann hört sich das sehr über_legt und zu_ge_wandt ge_dacht an

(__fast so ähnlich,
wie’s sich anhört,
wenn jemand davon schwätzt,
daß das Murksgebäude an der
Aktienstraße der adäquate Ersatz
für die HTV sei!
__),

tatsächlich aber stimmt das genau nicht, ja es ist geradezu eine fahrlässig irre_führende Äußerung, Frau S.T.K.! Sie fragen: „wieso?“.

Nun, im letzten Jahr mußte jemand von der Feuerwehr aus diesem elendig teuren Murksding herausgeholt werden — und zwar so schnell, da der dabei war zu kollabieren, daß die Türe des Aufzugs zerstört werden mußte!

Müßte an _diesem_ Aufzug — selbstverständlich _nicht_ allein — nicht nur:

_Sie_ sind es selbst schuld, wenn Sie _diesen_ Aufzug benutzen!,

sondern zusätzlich noch:

Dieser Aufzug ist für Menschen, zumindest für die, die unter Herzproblemen und _latent_ klaustrophobischer Angst o.ä., oder unter Panik_Attacken wie diese für die jugendlichen Apokalyptiker der klimatischen Bewegung typisch sind, insbesondere in Momenten ihrer religiösen Verzückung, leiden, nicht geeignet!

stehen?

Was könnten (__gewiß nicht allein__) Sie
(__und deshalb auch nicht persönlich gemeint__) daraus lernen, Frau S.T.K.?

Nun, Murks, bleibt Murks, auch wenn _dieser_ Murks dazu taugen mag, bspw. seinen Parteikollegen, vielleicht aus einer anderen großen Stadt zu Besuch, nachdem man mit diesen auf dem „Stadtbalkon“ einen vermurksten Blick auf einen Marktplatz — der nur noch Parkplatz ist — und auf ein Gebäude, das „Historisches Rathaus“ heißt, tatsächlich aber lediglich noch von der Stadt gemietet ist, da PPP-mäßig saniert (__wer sanierte dabei wen?__), dann, so impressionsbereichert, Richtung Duisburg fährt und diesen Parteikollegen, am besten mit schnellem Antritt dann, da andernfalls jemand von diesen Besuchern das „Ding“ ausprobieren wollte, sagt:

da-da, das da ist unser Ding zum Fahrradschnellweg Nummer 1, damit immer schneller immer weniger mit dem Auto fahren müssen! ...

Worauf diese „Freunde“, da da-da_klarerweise völlig ge_blendet, ihren Parteifreund aus Mülheim an der Ruhr zum Kanzlerkandidaten vorschlagen, um für den nächsten Wahlkrampf gerüstet zu sein.

Frau S.T.K., Sie bedenken, daß grammatisches Geschlecht nichts über das biologische Geschlecht aussagt, es folglich selbstverständlich genauso „Parteikolleginnen“ sein könnten, die ihrer „Parteifreundin“ aus Mülheim den ent_sprechenden Krampf bereiten wollten. Zumal _auch_ politischer Murks geschlechtsunspezifisch verbrochen wird. ...

Autor:

Joachim Endemann aus Mülheim an der Ruhr

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