Mülheimer Grüne wollen Dr. Daniela Grobe als Beigeordnete
Den Herausforderungen stellen
Am Dienstag, 3. August, ist die Bewerbungsfrist für zwei neu zu besetzende Dezernentenstellen abgelaufen. Für die Nachfolge des als Beigeordneten ausgeschiedenen neuen Oberbürgermeisters Marc Buchholz bewirbt sich Dr. Daniela Grobe. Sie wird dabei von Bündnis 90 / Die Grünen unterstützt.
Der Rat hatte am 1. Juli mit den Stimmen der Fraktionen von CDU und Grünen beschlossen, zukünftig wieder fünf hauptamtliche Beigeordnete zu wählen. Damit wurde eine Ratsentscheidung vom 6. November 2011 wieder aufgehoben. Bis dahin hatte es nämlich bereits fünf Beigeordnete gegeben. Getroffen hatte es damals die Grüne Baudezernentin Helga Sander.
Teilung des Dezernates
Inzwischen sind aber mit Frank Mendack, Frank Steinfort und Peter Vermeulen nur noch drei Dezernenten im Amt. Besonders Stadtdirektor Steinfort hatte warnend über eine zu hohe Arbeitsbelastung geklagt. Erhebliche Herausforderungen seien in Unterbesetzung nicht zu schaffen.
Regen Diskussionen im Rat waren eine knappe Mehrheit und die Ausschreibung von zwei Beigeordneten-Stellen gefolgt. Der Zuschnitt der Dezernate I, II, III und VI soll unverändert bleiben. Doch das bisherige Dezernat V wird aufgeteilt. Es behält die Zuständigkeiten für Kulturbetrieb, Sozialamt sowie Amt für Gesundheit und Hygiene. Das neu zu bildende Dezernat IV erhält die Zuständigkeit für Amt für Kinder, Jugend und Schule sowie Mülheimer SportService
Der finanzielle Personalaufwand für die zwei notwendigen zusätzlichen Planstellen im neuen Dezernat IV soll sich auf rund 260.000 Euro jährlich belaufen, die Mittel sollen aber ohne Ausweitung des Gesamtetats zur Verfügung gestellt werden. Die zu erwartenden „Steuerungs- und Effizienzgewinne“ seien „vertretbarer Ausgleich“ für die höheren Personalaufwendungen.
Idealbesetzung gefunden
Für die Position des Beigeordneten für Soziales, Gesundheit und Kultur bewirbt sich mit Dr. Daniela Grobe eine Frau. Der Grüne Ratsfraktionssprecher Tim Giesbert gab sich zuversichtlich, dass bereits zur kommenden Ratssitzung eine Vorstellung der Kandidaten erfolgen könne. Zwar kenne man keine Namen von potenziellen Mitbewerbern, nicht einmal deren Anzahl, doch die Grünen seien davon überzeugt, dass man für diese Position die Idealbesetzung gefunden habe.
Daniela Grobe steht seit November 1996 im Landesdienst, in wechselnden leitenden Positionen mit Schwerpunkten in den Bereichen Soziales, Gesundheit, Senioren und Integration. Zurzeit ist sie unter Ministerin Ina Scharrenbach Referatsleiterin im Rang einer Ministerialrätin. Von 2009 bis 2016 war sie Mitglied einer Steuerungsgruppe zur Bekämpfung multiresistenter Erreger (MRSA) im deutsch-niederländischen Grenzgebiet. Darüber hinaus war sie fünf Jahre lang Vorstandsmitglied der Stiftung Wohlfahrtspflege NRW.
Die 57-Jährige studierte an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster Politikwissenschaften, Publizistik und Germanistik und promovierte dort zum Dr. phil. im Juni 1994. Geboren 1964 in Lünen, wuchs sie in Hamm und Werne auf, lebte dann 27 Jahre in Münster, fünf in Berlin, kurz in Düsseldorf und seit 2007 mit ihrer Lebenspartnerin in Mülheim: „Hier wohnen wir sehr gerne und sind längst heimisch geworden.“
Effizienz und Synergien
Schon seit 40 Jahren ist sie in der Kommunalpolitik zu finden, mit den Schwerpunkten Kultur- und Antidiskriminierungspolitik. Kurz nach dem Umzug nach Mülheim erfolgte auch der Eintritt bei den Grünen. Aktuell ist Daniela Grobe Ratsfrau und Vorsitzende des Kulturausschusses, Vorsitzende des Aufsichtsrates der Mülheimer Stadtmarketing und Tourismus GmbH, Mitglied im Aufsichtsrat des Theaters an der Ruhr und in Beirat und Kuratorium des Ringlokschuppens aktiv.
Nach fast 25 Jahren im Landesdienst möchte Daniela Grobe nun ihre Verwaltungs-, Führungs- und Steuerungserfahrung in den Dienst der Stadt stellen: „Ich bin offen für Herausforderungen und möchte mich in neue Themenbereiche einarbeiten. Mülheim hat Herausforderungen zu bieten. Sehr gerne würde ich hier meine beruflichen Erfahrungen anbieten.“ Die Optimierung des Verwaltungshandelns müsse beim Verwaltungsvorstand beginnen. Die stärkere Kooperation von Ämtern und Dezernaten sei ein Schlüssel zu mehr Effizienz und der Nutzung von Synergien.
Tim Giesbert ist zuversichtlich: „Für uns zählt Themenkompetenz und Daniela Grobe ist da mehr als geeignet. Wir sind glücklich, dass sie sich bewirbt. Wir haben mit unseren Partnern (Giesbert meint die CDU, Anmerkung der Redaktion) kommuniziert und werden mit Frau Grobe ins Rennen gehen.“
Autor:Daniel Henschke aus Essen-Werden |
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