Das Schweigen der Ämter - AfD zu den Krätze-Fällen in Mülheim
Ein „sachgerechtes Krisenmanagement“ des Gesundheitsamtes und des zuständigen Sozialdezernenten Ulrich Ernst vermißt der gesundheitspolitische Sprecher der Alternative für Deutschland (AfD), Lutz Zimmermann, im Zusammenhang mit der seit Monaten in Mülheim grassierenden Krätze. „Mittlerweile sind es 31 bekanntgewordene Fälle – und ein Krisenstab wurde immer noch nicht eingerichtet“, kritisiert Zimmermann.
In einem vergleichbaren Fall 2011 in Duisburg wurde der Stadtverwaltung dort ein professionelles Handeln durch die Fachzeitschrift „Medical Tribune“, die von einem „Milbenkrimi“ sprach attestiert. „In Mülheim dagegen gelte offenbar eine Art Omerta, das Schweigegebot, – sowohl bei den Fachämtern als auch bei den Ehrenamtlern im Stadtrat“. Diese „Allparteienkoalition der Schweiger“ habe bis zum heutigen Tage weder Anfragen noch Anträge an die Stadtverwaltung gestellt. Dabei drängten sich eine Vielzahl von Fragen auf:
Warum hat man nicht sofort nach Bekanntwerden einen Krisenstab eingerichtet?
In welchen anderen Einrichtungen der Stadt sind Krätze-Fälle bekannt geworden? Ein etwaiges Schutz- und Geheimhaltungsinteresse der Schule müsse hinter dem Offenbarungsinteresse der Eltern und Schüler in dieser Stadt zurückstehen. Zur Zeit stünden alle Schulen unter Generalverdacht. “Dies ist unzumutbar“, so Zimmermann.
Liegen Ausbildungsmängel seitens der Mitarbeiter im Heim vor? Warum haben diese die Krätzefälle nicht als solche erkannt und gehandelt? Oder gab es möglicherweise ein finanzielles Interesse des städtischen Heims, um die Sache „kleinzuhalten“?
Wie hätte man wohl reagiert, wenn es ein Seniorenheim eines freien Trägers betroffen gewesen wäre.
Wurden zwischenzeitlich alle Angehörigen und auch alle Kurzzeitpflegefälle, die seit dem Frühjahr im Heim untergebracht waren, informiert und ggf. untersucht?
Gibt es zwischen den „Heim-Fällen“ und den „Schul-Fällen“ Berührungspunkte?
Welche Medikamente wurden mit welchem Erfolg eingesetzt? Wer trägt die Kosten der Behandlung? Gibt es Eigenbeteiligungen der Betroffenen und werden diese ggf. von der Stadt erstattet?
Hat eine Schwachstellen-Analyse stattgefunden, damit in Zukunft solche Fälle und Verzögerungen ausgeschlossen werden können?
„Dieses Krisenmanagement verdient den Namen nicht“, so Zimmermann abschließend.
Autor:Jochen Hartmann aus Mülheim an der Ruhr |
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