Mülheimer SPD stellt ihre Wahlkampfkampagne vor
Das Ruder herumreißen

Rodion Bakum, Laura Libera, Martin Menkhaus (h2m), OB-Kandidatin Monika Griefahn und Ulrich Schallwig präsentieren die Kampagne der SPD Mülheim. 
Foto: PR-Fotografie Köhring
  • Rodion Bakum, Laura Libera, Martin Menkhaus (h2m), OB-Kandidatin Monika Griefahn und Ulrich Schallwig präsentieren die Kampagne der SPD Mülheim.
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Auf dem nach dem langjährigen SPD-Oberbürgermeister Heinrich Thöne benannten Schiff der Weißen Flotte starten die Mülheimer Sozialdemokraten ihren Kommunalwahlkampf.

Als Geschäftsführer der beauftragten Werbeagentur h2m stellt Martin Menkhaus die Wahlkampfkampagne vor. Die Bundespartei finde sich in schwerer See, auch die Mülheimer SPD habe stürmische Zeiten hinter sich. Aber das Schiff sei nicht gekentert, da nun eine starke Persönlichkeit das Ruder herum reiße: Monika Griefahn. Politik- und führungserfahren, bundesweit bekannt mit einer Vita als Greenpeace-Mitgründerin, Abgeordnete, Ministerin.

Digital vor Analog

Beim Wahlkampf in Coronazeiten wird Digital vor Analog rangieren. Und doch gibt es auch Plakate. Sie zeigen eine Monika Griefahn, die unter dem Motto „Können. Wollen. Machen“ ihre Botschaften verbreitet. Die Bilder selbst stammen von der Mülheimer PR-Fotografie Andreas Köhring, das Design kommt von h2m. Monika Griefahn reißt Themen an. Hauptaugenmerk ist eine starke grüne Wirtschaft: „Ich glaube fest daran, dass echte Ökologie und Ökonomie zusammengehen. Zum Beispiel wird am Max-Planck-Institut an der chemischen Konversion von Treibstoff geforscht. Auch die Hochschule West ist an diesen Themen dran. Vielleicht haben wir demnächst einen Nobelpreisträger aus Mülheim?“ Es gelte nun, gezielt Zukunftsunternehmen anzusiedeln, dabei Klima- und Umweltschutz nach vorne zu stellen. Startups und Firmen sollen angesiedelt werden, um die erforschten Dinge auch umzusetzen und die Experten in der Stadt zu halten. Mit „Cradle to Cradle“- Gewerbegebieten, an denen zum Beispiel Solarenergie andocke: „Das Interesse ist da. Da gibt es Möglichkeiten. Wir haben das Flughafengelände, wir haben viele Brachflächen.“ Da müsse man nicht auf Grünflächen zurückgreifen.

Digitales Rathaus

Griefahn möchte die Innenstadt wieder in Schwung bringen: „Wir brauchen da ein Gesamtkonzept. Wir brauchen auch ein digitales Rathaus, nur so kann es ein bürgerfreundliches Rathaus werden. Damit die dort arbeitenden Menschen Zeit haben, sich wirklich mit den Bürgern und ihren Problemen zu beschäftigen. Wir wollen in den nächsten Jahren 2.000 Wohnungen schaffen, die bezahlbar sind. Junge Familien sollen nach Mülheim kommen. Da ist das Thema Bildung eminent wichtig. Das war ja auch mein Grund, in die SPD zu gehen. Ich war die Erste in meiner Familie, die zur höheren Schule gehen und studieren konnte. Ich möchte da meiner Heimatstadt etwas zurück geben.“ Bei der Digitalisierung der Schulen müsse Mülheim die vorhandenen Töpfe bei Land und Bund mit Zuschüssen bis zu 90 Prozent auch tatsächlich ausschöpfen. Das Thema Ordnung und Sicherheit sei ein wichtiges, da müsse die Partnerschaft von Polizei und Ordnungsdienst noch ausgebaut werden. Das Verkehrsproblem löse sich nur durch einen verbesserten ÖPNV. Sie denke da an elektrische Kleinbusse, die bedarfsgerecht fahren und zum Beispiel Stadtteile wie Mintard besser anbinden könnten. Sie sei in Mülheim fast nur noch mit dem Fahrrad unterwegs: „Wir brauchen Parkmöglichkeiten für hochwertige Räder. Der Radverkehr muss besser vernetzt werden. Da müssen wir uns mit den Nachbarstädten verständigen.“

Kein schmutziger Wahlkampf

Parteichef Rodion Bakum: „Es wird weitere Veranstaltungen geben mit Prominenz, auch aus der Politik. Am 15. August steigt ein Fest der Demokratie mit Künstlern und weiteren Acts.“ Im Wahlkampf gehe es um Glaubwürdigkeit. Da müsse bei einer Umweltaktivistin als OB-Kandidatin die Frage gelten: „Wie kann man einen Wahlkampf gestalten ohne Müll?“ Soweit möglich, ist alles aus recycelbarem Papier: Plakate, Flyer, Visitenkarten. Kugelschreiber, deren Plastik abbaubar ist. Blumensamenmischungen, Bioseife in Pergaminpapier: „Wir werden die Stadt nicht zukleistern. Ein Wahlkampf muss nicht schmutzig sein.“ Monika Griefahn ist über viele Kanäle erreichbar. Etwa auf facebook und Instagram, aber auch telefonisch unter 0208-4593519 oder per E-Mail an monika.griefahn@spdmh.de.
Die OB-Kandidatin zeigt sich sturmerprobt und unerschrocken. Das sei in Mülheim auch dringend notwendig: „Wenn’s einfach wäre, könnten es ja andere machen.“

Autor:

Daniel Henschke aus Essen-Werden

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